Beiträge von Lighthammel im Thema „15.04.-21.04.2023“

    Abstraktes Puzzle 1: #Dreamscape

    Mit ein paar popeligen Aktionspunkten marschiert unser Träumer durch die Traumlande, sammelt farbige Holzscheiben ein, um diese nach Vorgabe einer Auftragskarte in eine Traumlandschaft zu verwandeln.

    Das Spielbrett, die Tableaus und die Karten sind zauberhaft illustriert. Im Gegensatz zu den wunderbaren Bildern und dem traumhaften Thema steht eine knallharte Optimierungsaufgabe, der durch einen krassen Aktionspunktemangel, Einschränkungen durch das Regelwerk und eine kurze Rundenzahl jegliche spielerische Leichtigkeit verloren geht. Ich verstehe, dass Dreamscape auf viele Spieler gerade deswegen einen hohen Reiz auslöst, empfinde diesen selbst aber nicht.


    Abstraktes Puzzle 2: #TerraPyramides

    Terra Pyramides ist der neueste Output des Duos Kramer und Kiesling, ein abstraktes Legespiel mit Ägypten-Setting.

    Der grundlegende Mechanismus: Auf einem gemeinsamen Spielplan legen die Spielenden ein Plättchen ab und können senkrecht, waagerecht oder diagonal eine Reihe um das gerade eingebaute Plättchen aktivieren. Damit erhält man verschiedenfarbige Steine, Arbeiter für den Pyramidenbau und/oder Gold. Während die Steine direkt auf das Spielertableau wandern, müssen die Arbeiter in geraden Linien zu ihren Baustellen gezogen werden. Mit Gold kann man fehlende Steine und Manpower kaufen oder sich für den nächsten Zug ein passendes Plättchen aus einem der verdeckten Stapel angeln. Sind alle Plättchen gelegt, endet das Spiel.

    Der Mechanik Ziehen-Legen-Aktivieren-Bauen geht sehr schnell in Fleisch und Blut über, läuft butterweich und gefällt. Terra Pyramides wirkt aber aufgrund der immer gleichen Abläufe schon während der ersten Partie recht monoton. Es lässt sich fast ausschließlich über die Pyramiden punkten, so dass sich alle Mitspieler auf deren Bau fokussieren.

    Zum Glück sind noch 2 Erweiterungen sind in Umschlägen beigelegt. Die erste fügt 2 neue Möglichkeiten ein, um Punkte zu generieren und ist sehr unkompliziert, so dass ich die nächste Partie direkt mit beiden Erweiterungen spielen werde.

    Zum Material: Die Pappe selbst ist superdick und griffig. Die Pyramidenteile aus Holz nerven mich total. Sie lassen sich superschlecht aufnehmen, weil sie sich nach oben verjüngen, und sie sind zudem sehr rutschig, was das Stapeln nicht unbedingt leichter macht.

    Ebenfalls nervig ist das Regelwerk. Es ist irgendwie sehr schwammig geraten, auch die Bezeichnungen sind nicht immer konsistent, klare Beispiele wären wünschenswert gewesen. Redaktionell ist noch Luft nach oben.


    Abstraktes Puzzle 3: #ShiftingSeasons

    Ein abstraktes Legespiel. So steht es auf der Box. Klare Ansage. Nix mit Rollen, in die man schlüpft. Das mag ich. Die Optik mag ich auch. Sie ist leider das beste am Spiel.

    In Verrückter Labyrinth-Manier wählen die Spieler Plättchen aus: Auf der einen Seite wird reingeschoben, auf der anderen erhält man. Jeder der 4 Bahnen ist ein Sektor auf den Spielertableaus zugeordnet, nur im korrelierenden Sektor darf man sein Plättchen anlegen. Hat jeder Spieler 24 der 32 Felder belegt, wird das gewertet, was uns die öffentlichen Auftragskarten vorgeben. 2 Aufträge zeigen Kombinationen von Feldern, die belegt werden wollen, 2 Aufträge beziehen sich auf die Farben und wie sie einander zugeordnet werden. Plättchen, die für keinen Auftrag taugen, kommen nicht in die Wertung. Kostbare Plättchen und Tiles in der eigenen Farbe bringen Extrapunkte.

    Shifting Seasons macht für ungefähr 2/3 der Partie einigermaßen Spaß. Durch den Auswahlmechanismus hat man wenig Kontrolle darüber was man bekommt und die Möglichkeiten zur Manipulation der Auslage sehr begrenzt sind. Das Gefühl, gespielt zu werden, steigt mit der Belegung des Spielertableaus, gegen Spielende hin wird man zu wenig sinnigen Zügen getrieben. Beim Verrückten Labyrinth entsteht der Spielspaß durch das Chaos, das die Plättchenschieberei verursacht. In dem Kennerspiel Ulm von Günther Burkhardt lässt der Schiebemechanismus genug Entscheidungsfreiheit und mit der Möglichkeit des Plättchentauschs noch einen Notausgang offen.