Beiträge von koala-goalie im Thema „08.04.-14.04.2024“

    Aber "Influencer" ist neu

    So viele Spiele von denen ich vorher nie gehört hatte und die hier auf die ein oder andere Weise als sehr interessant angepriesen beschrieben worden sind ... Da liegst du mir weitem Abstand vorn.

    Aber sehe dich hier mehr als so ein Referenz-Geek-Buddy :)

    Bin bei dir

    :prost:

    Da war ich vorher mit dem Lesen noch hintendran.

    Wer war denn der Influencer?

    Damit war tatsächlich deine Wenigkeit gemeint, Herr A. Tuttle ;)

    evtl. habt ihr nicht viel gegeneinander getan?

    Wir haben uns durchaus bemüht und beide den Helfer öfter verwendet um den anderen zu einer gewissen Reihe zu zwingen.

    Tut mir leid, dass Dir Hellton Palace nicht gefallen hat

    Muss es nicht. Ich war dann ja selber von der Idee sehr angetan. Und wahrscheinlich probiere ich es nochmal mit anderen Mitspielern.

    Diese Woche hat mir ein Spiel sehr gut gefallen, beinahe begeistert:


    #Evenfall

    Zu viert, in etwas mehr als 2 Stunden.

    Evenfall ist ein Karten-Engine-Builder der Einiges mit Imperial Settlers oder auch Everdell gemeinsam hat. Wir ernten Ressourcen, kaufen damit Karten um mit deren Hilfe mehr Ressourcen, mehr Karten und letztendlich Siegpunkte zu bekommen. Dabei wird noch jede Menge mechanisches Brimborium angebaut, so dass die Erklärung bzw. Einstiegshürde etwas über der erwähnten Konkurrenz liegt. Aber gleichzeitig mit dem "mechanischen Mehr" ergab sich für mich auch ein flexiblerer Spielfluss mit weniger Zwängen. Das hat mir persönlich sehr gut gefallen.

    In Evenfall gibt es drei Arten von Karten:

    • Magische Orte, welche ich durch Arbeitereinsatz in mein Reich hole. Diese kosten noch keine Ressourcen, geben noch keine Punkte, können aber für Ressourcen geerntet werden
    • Rituale, welche ich über Handkarten bekomme und gegen Ressourcen auf die Orte spielen kann. Das bringt zum Einen möglicherweise Siegpunkte (falls man die Karten später noch verschiebt) und zum Anderen mächtige Einmaleffekte oder zusätzliche Einsatzfelder für die eigenen Worker.
    • Spezialisten, welche ich ebenfalls (zusammen mit den Ritualen) als Handkarten bekomme, gegen das Bezahlen von Ressourcen ausspielen kann und mir dann einen permanenten Bonus, oder eine Endwertung von irgendwas bescheren.

    In den Ritualen und den Spezialisten steckt der Großteil der Mechanik der Karteninteraktion. Und das Schöne ist, dass diese Karten in ordentlicher Anzahl auf die Hand kommen, sie uns keiner wegschnappen kann und man die ganzen kleinen, komplizierten Texte und Effekte in Ruhe lesen kann (und nicht in einer weit entfernten gemeinsamen Auslage). Die Orts-Karten, die mittels Workerplacement aus der gemeinsamen Auslage kommen, sind eher übersichtlich und ohne Probleme auch aus etwas Entfernung zu erfassen. Es ist zwar nicht egal, welche der Karten man erhält, aber zur Effekt-Interaktions-Engine tragen sie nur einen kleineren Teil bei.

    Des Weiteren sind Ressourcen nicht mega knapp. Es handelt sich nicht um ein Mangelspiel. Das liegt zum Einen daran, dass man jeweils zwei Karten abwerfen kann um sich eine beliebige Ressource zu nehmen (plus eher hoher Kartendurchsatz) und zum Anderen kann man die Ernte-Aktion (als Hauptrohstoffquelle) zu einem selbst gewählten Zeitpunkt jede Runde einsetzen. (Also zum Beispiel nachdem man weitere Orte für zusätzliche Rohstoffe akquiriert hat, aber bevor man die teuren Ritual-Karten baut.)

    Aber den größten Kniff habe ich noch gar nicht erwähnt: Die akquirierten Orts-Karten befinden sich zuerst im sogenannten "Outer Circle". Dort zählen sie keine Siegpunkte, geben aber Ressourcen bei der Ernte-Aktion. Durch eine Aktion (oder besser Effekt) wandert eine Karte vom Outer in den "Inner Circle", zählt jetzt Siegpunkte bringt aber keine Ressourcen mehr. Und die Arbeitereinsetzfelder in unserem Inner-Circle bespielen wir mit einem eigenen Satz Worker, den Älteren. Im Outer Circle sind unsere Standard Worker, die Hexen, aktiv. Die sind aber auch für das Orts-Karten Aquirieren und für allgemeine Aktionsfelder zuständig und somit chronisch überlastet. Während die Älteren erstmal nur Däumchen drehen.um mehr Aktionen auszulösen habe ich also schon früher ein Interesse daran die Karten in den Inner Circle zu bekommen. Und diesen Wechsel empfand ich als sehr spannend. Es erweitert die Möglichkeiten bei der Karten-Effekt-Interaktion und bremst gleichzeitig die Rohstoff-Engine.

    Das Alles zusammen führt (für mich) zu einem Spiel mit relativ hoher Übersicht, relativ geringer Interaktion, relativ viel Flexibilität, relativ vielen Möglichkeiten für die eigene Engine. Klar, es will und soll dann auch durchgerechnet werden, aber wenn man den Plan einmal hat schmeißt man ihn nicht ständig um. Die Downtime war daher im Rahmen.

    Das Spiel ist sicher nicht für jeden was, aber mir hat diese Interpretation des Karten und Ressourcen Enginebuilders sehr gut gefallen. Und auch wenn die mechanische Hürde größer ist als anderswo, empfinde ich das Spiel als relativ verzeihend und einem breiten Spektrum an Möglichkeiten und daher für geübtere Spieler relativ entspannt zu spielen.

    Unser Endergebnis bewegte sich zwischen ca. 100 zu ca. 70 Punkten. (Genau lässt sich das nicht sagen, weil einmal die Marker verrutscht sind. Das Board, welches Mana und Siegpunkte anzeigt ist der Teil der redaktionell etwas weniger gelungen ist.)

    Der Gewinner hatte eine sehr starke Engine aus ein paar Karten zusammen gezimmert, ich auf dem zweiten Platz ging voll auf möglichst wertvolle Rituale im Inner Circle. Mit einer starken Endwertungskarte dazu hätte es vielleicht noch für den Sieg gereicht. Der drittplatzierte holte viele Punkte über die Tableau-Aktionen und eine sogenannte Clan-Leiste. Der Vierte war lange abgeschlagen, hatte dann seine Punkte über Endwertungskarten noch quasi verdoppelt.



    Außerdem habe ich mich mal wieder von einem schlimmen Influencer beeinflussen lassen und eingekauft:

    #HelltonPalace

    Und wir haben zwei Runden logischerweise zu zweit ausprobiert. Bei diesem Spiel geht es darum in der Hölle ein Hotel zu führen und erst als zweites Hotel zu scheitern und einzustürzen ... oder nein, es geht darum witzig gezeichnete Karten zu bewundern die in einem furchtbar trockenen Kombinatorik-Rätsel angeordnet und ausgeführt oder ignoriert zu werden müssen ohne zu schlimme Konsequenzen in Kauf zu fürchten ... Oder nein, es geht darum neben dem eigenen Kombinatorikrätsel auch noch das des Mitspielers zu analysieren und diesen dann mittels cleverer Kartenwahl zu zwingen ihm unliebsame Gäste sofort auf unbequeme Plätze legen zu müssen ...

    Also ja, die Karten sind witzig. Und ja, das Spiel ist gemein. Und ja, das Spiel kann mit gemeinen Mitspielern noch gemeiner werden. Aber das Spiel ist im Prinzip halt auch ein Mathe-Rätsel. Ordne Karten möglichst so an, dass sich möglichst viele nachteilige Bedingungen in einer 3x3 Matrix nivellieren. Und irgendwann geht es aber einfach nicht mehr, man gibt dann vorher angespartes Geld zur Schadensbegrenzung aus. Das Spielziel, länger durchzuhalten, ist quasi ein umgekehrtes Wettrennen. Die Reihenfolge der Kartenaktivierung spielt eine große Rolle, man muss planen und rechnen wie ein Luchs. Und mir hat das Spiel leider weniger gut gefallen. Ich weiß nicht ob es daran lag, dass wir zu gut/viel oder zu schlecht/wenig rechneten ... Weil das Rechnen war echt anstrengend und kann auch mal kurz dauern (war quasi von Umfang und Intensität die Spaßbremse) und gleichzeitig haben wir da 10 bzw. 11 Runden durchgehalten. Ich hatte den Eindruck ein früheres Ende wäre lustiger gewesen. Beide Partien wurden über den Tiebreaker entschieden ... Bin mir bei diesem Spiel aber nicht so sicher. Die Idee finde ich ja sympathisch, der Spaß war aber halt auch ... ausbaufähig.


    Und dann noch kurz zu Ostern, da war bei mir große Familienspiel-Zeit:


    #Dorfromantik

    Das gab's bei der Verwandtschaft zu Weihnachten ... Ausgepackt wurde es bis Ostern nicht, weil ... Keine Zeit und keine Lust Regeln zu lesen. Also ich hab ich das mit denen mal ausgepackt, erklärt und eine erste Runde gespielt. Und es hat allen durchaus gefallen aber vermutlich nicht genug damit sie es sie Eigeninitiative erneut auf den Tisch bringen. Mir hat es so mittel gefallen... Also ich kann sehen, dass das Spiel gut ist und was es gut macht. Aber die Art von Plättchenpuzzle ist irgendwie nicht meine Lieblingsaufgabe im Brettspiel und ich verspüre kein Bedürfnis das nun ständige wieder zu spielen und mich zu verbessern oder es in kleiner Runde vorzuschlagen. Aber ich würde es anderen empfehlen. :)


    #ZugUmZug (Europa)

    Zu dritt. Zweimal. In der ersten Partie habe ich mich stark und wenig angefochten in Russland ausgebreitet und konnte damit auch gewinnen. In der zweiten Partie hatte ich eine Route von Dänemark in die Türkei gebaut, habe aber zu viele Züge für das Nehmen der (für die Fähren notwendigen) Joker verbraucht, so dass mir diesmal die Anderen voraus waren.

    Ich finde Zug um Zug ja nett (im guten Sinne), aber es ist jetzt auch kein Spiel welches ich vermissen würde.


    #ThurnUndTaxis

    Direkt im Anschluss an die zwei Runden Zug um Zug gespielt, quasi zum direkten Vergleich. Da hatte ich dann leider einen Erfahrungsvorsprung, der sich deutlich bemerkbar machte. Ich konnte mir Bayern, Baden und Tirol+Schweiz als erstes sichern. Obwohl ich Thurn und Taxis für durchaus etwas angenehmer und im Vergleich zu Zug um Zug auch für nicht schwieriger zu spielen halte, hat es wohl eine etwas höhere Regelhürde. Mir gefällt es auch als Spiel durchaus etwas besser als Zug um Zug.