Beiträge von JonTheDon im Thema „Luxusproblem: Wenn die Spieleauswahl daheim zu groß ist“

    Und zweite Erkenntnis: Bei Nichtsovielspielern steht oft das Thema und die Grafik deutlich mehr im Vordergrund.

    Fragewürdige Aussage, die ich klar dementieren würde. Ich würde mich absolut als Vielspieler bezeichnen und wenn ein Spiel nicht mit Thema und Grafik überzeugen kann, ist es für mich erstmal raus, egal wie gut das Gameplay sind. Im Gegenzug kann ich einem mittelmäßigen Spiel viel verzeihen, wenn die Präsentation stimmt und kann lange damit Spaß haben. Man mag mich dafür oberflächlich nennen, aber es ist nunmal mein Hobby und so habe ich Spaß damit.

    Jeder Spielertyp ist anders und das entscheidende ist wie sooft im Leben, dass man miteinander spricht und entweder eine Schnittmenge oder einen Kompromiss findet. Im Bestfall kann es sogar passieren, dass man im Gespräch und der gemeinsamen Recherche vielleicht sogar was neues entdeckt, von dem beide Parteien bisher garnicht wussten, dass sie Spaß daran haben. Sei es ein Ausflug in Coop Spiele, obwohl man immer nur kompetetiv gespielt hat, Partyspiele statt Euro-Kopfzerbrecher oder andersrum mal zusammen an was Komplexeres heranwagen und es als gemeinsame Lernerfahrung bestreiten.

    Ich glaube, wir widersprechen uns da nicht. Ich bin auch Vielspieler und gerade bei der Menge an Spielen hab ich einfach kein Interesse an "hässlichen" Spielen oder Spielen, deren Thema mich nicht interessiert. Meine Hypothese ist nur, dass das bei Wenigspielern noch ausgeprägter ist. Und vor allem, was die Lösung betrifft: dass es sich lohnt, zu schauen, welche Grafiken und Themen der Person gefallen, von der man sich wünscht, dass sie mit einem spielt.

    Zu den Vorschlägen mit dem Kompromiss noch eine Überlegung:


    Für viele (meine Frau z.B.) ist der Kompromiss bereits, dass sie überhaupt ein Spiel mitspielen statt etwas anderes zu machen (digital, etc.)


    Mein Teil des Kompromisses ist dann, etwas mitzuspielen, worauf die Person, für die es schon ein Kompromiss war, überhaupt zu spielen, dann auch Lust hat.


    Was auch funktioniert: einer nennt drei oder fünf Spiele (nicht zu weit am Geschmack des anderen vorbei natürlich) und der andere sucht eins davon aus.

    Hab das mit meiner Frau erlebt - jahrelang habe ich Spiele gekauft, die ihr nicht gefielen und war dann traurig, dass sie die nicht mit mir spielen wollte.


    Hab dann konsequent ausgemistet und jetzt noch ca. 10 Spiele für Spiele mit Freunden, die ich dann auch auf den Tisch bekomme. Wenn ich für diesen Kreis ein neues Spiel haben möchte, schaue ich, ob ich bereit bin, eins meiner aktuellen dafür abzugeben.


    Ansonsten schaue ich nur nach neuen Spielen, bei denen auch realistische Hoffnung besteht, dass meine Frau sie mitspielt (idealerweise, weil sie bei Vorstellung selbst geäußert hat, dass sie sie interessant findet). So kam z.B. Flügelschlag nicht ins Haus, weil meine Frau das Thema nicht mag; Schwingenschlag hat sie aber mit Begeisterung aufgenommen und durfte ich holen. Das steigert dann natürlich auch die Chance, es auf den Tisch zu bekommen. Sollte es ihr dann nicht gefallen, muss ich mir die Frage stellen, ob ich es so toll fand, dass es in den Freundesbereich einziehen darf - und dabei ggf. etwas anderes verdrängt. Falls nein, ist der Verkauf vorprogrammiert.


    Beim Schreiben fiel mir folgende Idee ein: Besprichst du die Spiele, die du kaufen möchtest, mit deinen Kindern, pitchst sie sozusagen und holst dir ihr Go? Das könnte die Identifikation deutlich steigern. Und zweite Erkenntnis: Bei Nichtsovielspielern steht oft das Thema und die Grafik deutlich mehr im Vordergrund. Könntest du zu einem von dir gewünschten Mechanismus ein Spiel finden, dessen Thema und Grafik deine Kinder mehr abholt?


    Viel Erfolg bei der Qualitätszeit :)