Beiträge von Tyrfing im Thema „Qualität und Grenzen der Erklärbären in Essen“

    Dann bekommst du das, was du auch jetzt schon viel zu häufig in der Wirtschaft findest:


    Die Erklärbären nennen sich dann "Ihre unabhängigen Spieleerklär- und Beratungsbären" und kassieren unabhängig Provision pro verkauften Spiel. Also jagen wir die Leute von einem Verkauf zum nächsten. Möglichst schnell, möglichst viele Verkäufe abkassieren - scheißegal, ob man damit Kunden vergrault oder ihnen das falsche andreht. Wichtig ist allein: Der Kunde hat es während meiner Zeit gekauft, ich bekomme die Provision.
    Ob er danach enttäuscht ist, wiederkommt oder vielleicht die Lust am spielen und Spielekaufen verliert, ist mir (sch...)egal. Das Geld hab ich schon eingestrichen.


    Um bessere Erklärbären zu bekommen, solltest du noch Bonuszahlungen am Ende der Messe einführen, damit die guten Erklärbären auch richtig entlohnt werden, wenn sie gehen. Das hat in der richtigen Wirtschaft ja auch geholfen :box:



    Klingt nach'ner Super-Idee, wer führt das ein?
    polemischen Gruß zurück!

    Der mir bekannte Normalfall ist vielmehr:
    Hier habt ihr die Spiele, die müsst ihr am xx.xx.xxxx draufhaben und erklären.


    Es gibt Verlage, mit Schulungen - die mir vielfach eher wie Werbeveranstaltungen vorkamen aber jetzt (richtigerweise) eher in Richtung "Wie erkläre ich gut?" gehen. Wobei das auch ein schweres Thema ist - die Spiele werden dann auch meist vorgestellt. Allerdings sind die Schulungen seltener, als die Neuerscheinungen, so dass man meist dennoch selbst Regeln lesen muss.
    Dann habe ich auch schon gesehen, dass es extra Erklärer Leitfäden/Regeln gibt. Manchmal sogar in der Verkaufsversion mit enthalten.


    Im Normalfall muss man schon selbst ein Faible für das Spiel haben und sich auch selbst die Spiele aneignen oder zumindest nacharbeiten, um wirklich fest zu sein. Auch muss man dann selbst noch "ein Konzept" entwerfen, wie man das Spiel vorstellt.
    Wenn es "schlimm kommt", muss man aus den Regeln und dem Spiel die wesentlichen Punkte herausarbeiten - also was ist nun wichtig zu erklären und was nicht. So schlimm wie zur Messe ist es denn meist nicht, d.h. über Nacht noch "schnell 20 Seiten" aneignen - ohweh.
    Da muss ich die Heidelberger auch ein wenig in Schutz nehmen, die haben in der Regel auch die unangenehmeren Spiele (Ich hasse FFG Regeln...), die ich eben nicht "mal eben über Nacht" erarbeiten kann. Bei "einem soliden HiG-Spiel" geht das ja noch halbwegs... naja.
    Zur Messe scheint es immer etwas chaotischer zu sein. Gut finden muss ich das aber dennoch nicht (und es ist denke ich auch deutlich rauszuhören, dass ich das auch nicht gut finde).



    Das schwierigste beim Promoten ist aber m.E. die Menschenkenntnis: Das heißt ich muss einschätzen, wer steht mir da gerade gegenüber - was will der eigentlich?
    Ist das der Freak, die ich die Spielmechanischen Feinheiten erklären soll? Die Oma, die ein Weihnachtsgeschenk sucht? Die Mutter, die das pädagogisch sinnvolle Spiel möchte (dann muss ich am besten schnell parat haben, warum XYZ gerade pädagogisch das Kindeswohl fördert...) oder den Business-Menschen, der gaaaaanz wenig Zeit hat um das supertolle, günstige Adventsschnäppchen zu holen, dass dennoch die Enkel glücklich macht.
    Je nachdem muss ich mich, das Spiel und das ganze Gespräch anders aufbauen - das ganze ist auch zu einem Teil "Talent".
    Und ich muss sagen, dass ich da Leute gesehen habe, vor denen ich einfach den Hut ziehen muss. Ich habe da konkret einen Menschen im Kopf (gut, der macht das seit Jahren), der dir nach 2 Minuten dich, das Spiel und die Situation eingeschätzt und vemittelt hat - Wahnsinn.


    Ich taste mich meist noch recht "standardisiert" an den Menschen ran - "Spielen sie denn oft?", "Was suchen sie denn?", "Wie kann ich ihnen helfen?", "Für wen soll es denn sein?", ... usw.
    Andere sind da offensichtlich weiter und machen das "routiniert im Vorbeigehen". Respekt, kann ich (noch?) nicht.


    Nachtrag: Nach Andreas Einschätzung falle ich jenachdem unter a) oder b) - möchte aber zu Protokoll geben, dass ich nicht verheiratet bin und auch noch nicht mit Sex bezahlt wurde... :)

    Ich wollte mit der Äußerung nicht deine Glaubwürdigkeit in Frage stellen, sondern lediglich mein Unverständnis und eben auch die völlige Unfassbarkeit, dass das Leute so machen. Ich kann mir einfach überhaupt nicht vorstellen, dass sich Leute den Alkohol auf die Messe mitbringen oder dort teuer einkaufen um sich dort zu betrinken.
    Das hat nichts damit zu tun, dass ich dich für Unglaubwürdig halte, sondern vielmehr, dass die Geschichte für mich ziemlich abgehoben klingt - ich kann es mir kaum vorstellen.


    Bei dem anderen Aspekt muss ich mich für das "aber" entschuldigen, das dem ganzen wohl den Eindruck vermittelte, ich wollte sagen, dass ich das anders gemacht hätte. Ich hätte sie dort auch "verscheucht" - nur das wollte ich in der Wortwahl so nicht schreiben und habe "höflich aber bestimmt" geschrieben.
    Auch das sollte kein Angriff auf dich darstellen oder einen "Ratschlag" das eben "besser" zu machen. Ich weiß ja garnicht, wie es geschehen ist, noch habe ich allzuviel Verständnis für das Verhalten der Herren - vielmehr Verständnis habe ich aber, dass man nach einigen Tagen Messe als Erklärer aber unter Umständen genervt ist und u.U. dann spontan nicht 100% korrekt reagieren würde - aber auch das, könnte ich prinzipiell nur nachvollziehen. Ich werfe es dir nicht vor, weil ich (s.o.) garnicht weiß, wie das abgelaufen ist.



    Ich habe das Gefühl, dass ich dir auf den Schlips getreten bin und du meine Zeilen nun in einem Licht siehst, dass ich garnicht angedacht hatte. Ich will dich nicht kritisieren - das einzige, wo ich konkret anderer Meinung zu sein scheine, als du ist der Punkt mit den Erklärern. Bei dem restlichen Punkten gehen wir eigentlich konform. Es tut mir leid, wenn ich mich ungeschickt ausgedrückt habe und so irgendwie den Eindruck geweckt habe, ich würde hier auf einer persönlichen Fehde mit dir stehen. Das tue ich nicht.


    Nachtrag: Das kursive "korrekt" im Text ergänzt, was ich davor vergessen hatte

    Gab es irgendwo auf der Messe Alkohol oder haben sich die Leute den mitgebracht um ihn dann auf der Messe zu konsumieren? Warum macht man das?!?
    Wenn ich es nicht schonmal von einer anderen Quelle gehört hätte, würde ich es kaum glauben...


    Die Szene mit dem freien Tisch kann ich mir hingegen relativ gut vorstellen - ich würd sie aber... höflich, aber bestimmt auffordern den Tisch zu räumen oder eben den hierfür vorgesehenen Prototypen anzutesten. Naja...

    Zitat

    Original von zwobot
    Mein Gesamteindruck der Messe war das die Besucher viel unverschämter und fordernder geworden sind. Dies ist ein allgemeiner Eindruck und soll nicht beleidigen. Aber es gab schon ein paar Situationen wo ich schlucken musste, weil mein gegenüber ein fast asoziales Verhalten gezeigt hat.


    Über die Besucher kann ich hingegen aktuell überhaupt nichts sagen - gibt's da ein paar "Highlights", die erzählenswert wären?
    Ich hab nur was von einem sturzbetrunkenen Besucher gehört, der im Vorbeigehen gerne die Stühle "aus dem Weg geschoben hat" - das kann ich mir schon kaum mehr vorstellen. Achso, doch - am Herner Spielebus war das Gerangel wie immer groß. Dieses Jahr hab ich da etwas komisch aus der Wäsche geschaut, als sich eine Dame mir gegenübersetzte, mit etwas fanatischen Blick. Ich erklärte ihr, dass der Mitspieler, auf dessen Stuhl sie nun saß gerade ein Spiel abholen würde und meine Freundin auch jetzt gleich neben mir Platz nehmen würde. Sie schien unbeeindruckt, setzte sich hin und hielt alle Stühle fest.
    Das Spielchen endete dann nach einer Weile, als meine Mitspieler ankamen, wir das Spiel auf den Tisch ausbreiteten und dann kein Platz mehr da war (der war auch schon vorher eigentlich nicht da... naja).


    Das war schon komisch. Abseits dessen fehlte mir wohl der "Kundenkontakt" um sowas zu beurteilen. Ich wäre aber auch gespannt auf Erlebnisse, wenn es was zu berichten gäbe...?

    Zitat

    Original von msachau
    Ich war selbst noch nicht in Essen. Ist es denn so schlimm, wenn man die Regeln nicht 100% korrekt erklärt bekommt? Man möchte doch nur einen Eindruck vom Spiel bekommen, oder? Wenn man das Spiel dann mag, liest man sich die Regeln doch sowieso nochmal durch.


    Naja, das Problem ist, wenn es wesentliche Punkte bei der Erklärung sind, die schiefgehen, dann ist dein Spieleindruck völlig für die Katz. In der Regel immer in negativen Sinne, d.h. das Spiel gefällt dir nicht, obwohl es eigentlich doch ganz gut ist.
    Wenn man bei "Die Werft" den Zusatzzug wegläßt, dann wird m.E. Geld doch wesentlich entwertet.


    Das kann auch (ich hab mich jetzt wieder vom Beispiel "Die Werft" gelöst) teilweise soweit gehen, dass ganze Teilbereiche des Spiels nicht genutzt werden, weil ausschlaggebende Kleinigkeiten oder Aktionsmöglichkeiten übergangen oder schlichtweg als "zu teuer" eingeschätzt werden.
    Lasse ich bei Funkenschlag bspw. (das ist fiktiv) die wechselnden Spielerreihenfolge weg, dann fehlt ein Kernelement des Spiels.


    Du wirst also in deiner ersten Einschätzung möglicherweise zu dem Punkt kommen, wo du dir die Regel eben nicht nochmal durchliest, weil es dir eben nicht gefallen hat.
    Wobei ich die ganze Diskussion schon so verstanden habe, dass es um deutliche Schnitzer bei den Erklärungen ging.
    Bei Stronghold "mal eben" eine +1 in einem Sonderfall des Kampfes vergessen -> Unwichtig (ich wüsste nicht, dass das passiert ist - abermals fiktiv)
    Bei Funkenschlag vergessen, dass die Kraftwerke auch rauskommen, wenn diese Anzahl Städte angeschlossen sind -> Ärgerlich, aber nicht wesentlich.


    Klar kann es passieren, dass Details falsch erklärt werden. Sogar größere Schnitzer können passieren - wir sind alle nur Menschen.
    Aber ich habe es jetzt so aufgefasst, dass teilweise wiederholt falsche Dinge erklärt wurden und auch auf Nachfrage auf diesen speziellen Punkt nicht etwa die Regel konsultiert wurde, sondern die falsche Auffassung erneut falsch darboten wurde.
    Dafür habe ich erstens kein Verständnis und zweitens ruiniert dass dann auch noch das Spielgefühl. Als Messebesucher bin ich aber just deswegen zur Messe gefahren: Um Spiele kennenzulernen...


    Ein konkreteres Beispiel: Ein mir bekannter Spieler hat mir erzählt, dass sie ein Spiel eines namhaften Verlags 2x neu angefangen haben und schließlich abgebrochen haben, nachdem sie feststellen mussten, dass sie nun einen dritten Versuch starten müssten, um das Spiel korrekt zu spielen. Ouch!


    Zitat

    Original von unittype001
    War aber auch etwas doof formuliert, sorry! :peinlich:


    Oh, das hab ich in der Tat als Widerspruch aufgefasst. Jetzt, wo ich wieß was gemeint ist, kann ich das aber auch rauslesen - nur meine erster Eindruck ging in eine andere Richtung...


    Zitat

    Original von zwobot
    Tyrfing: Wenn du es nicht verstehen kannst, das manche Erklärbären von dir an ihren Wissenshorizont gebracht werden, dann lass e einfach und such dir nen anderen. Oder Studier die Regeln vorher zu Hause und erklär dir das Spiel selber.


    Zweiteres, nämlich die Spielregeln selbst aus den Regeln erarbeiten tue ich regelmäßig. Auch in Essen wieder - dafür gibts ja den Herner Spielebus, nicht wahr? Zuletzt geschehen unter Schlafentzug, mit Kopfschmerzen und Fabrikmanager - nicht die beste Regel, aber auch nicht katastrophal. Die Umstände waren ja auch nicht sonderlich gut.
    Regeln erklärt zu bekommen ist aber schon um einiges angenehmer - und ursprünglich dachte ich auch, dass die Promoter just dafür da stehen. Später habe ich gelernt, dass das nur ein Teilaspekt des Promotens ist und es primär darum geht, dem potentiellen Kunden das Spiel sowohl schmackhaft zu machen, als ihm auch einen guten und schnellen Eindruck über das Spiel zu verschaffen - das kann bei Vielspielern auch schonmal das komplette und detailierte Erklären der Regeln sein, muss es aber nicht immer sein. Und auch der Vielspieler ist manchmal gewillt "einfach mal loszulegen". Hauptsache am Ende kennt man alle Regeln und hat ein vollständiges Spielgefühl.


    Ersteres allerdings möchte ich doch vehement widersprechen. "An ihren Wissenshorizont gebracht werden"?
    Das klingt danach, als seien die Erklärer schlichtweg zu dumm - das möchte ich nicht sagen. Erstens haue ich mich damit selbst in die Pfanne und zweitens hatte ich auch super Erlebnisse! Um Boogie mal ein wenig "Honig ums Maul" zu schmieren: Ich weiß nicht, ob ich mich unter diesen wiedrigen Umständen selbst (und das Spiel) so gut verkauft hätte!
    Also, im Kern denke ich nicht, dass die Leute "zu doof" dazu sind, die Spiele zu erklären. Aber manchmal mangelt es eben doch offensichtlich an Kenntnisse ums Spiel. Woran liegt das? Zum einen habe ich schon mehrmals gehört, dass die Spiele nur kurzfristig zur Verfügung standen und die Erklärer kaum Chancen hatten, das Spiel umgehend kennenzulernen. Zum anderen habe ich manchmal das Gefühl, dass das promoten als "Spaßangelegenheit" gesehen wird - nichts dagegen, dass es Spaß macht, das ist super! Aber manchmal hab ich das Gefühl, dass der Spaßaspekt soweit getrieben wird, dass "Vorbereitung eben keinen Spaß macht" und demnach weggelassen wird. Das wiederum widerspricht sich mit dem "professionellen Bild", was ich als Kunde erwarten würde. Ein Verlagsmitarbeiter, der eins von zwei seiner promoteten Spiele nicht kennt, huch?!
    Bei größeren Verlagen mit mehreren Spielen ist das teilweise normal, da ist dann manchmal die Organisation etwas... holprig?
    Kaum ein Heidelbär wird wirklich alle Neuheiten im Detail kennen, das ist mir klar. Manchmal hatte ich aber den Eindruck, die Leute erklären dennoch immer alle möglichen Spiel - ist das ein Manko der Organisation? Werden die Leute dazu gedrängt Spiele zu erklären, in denen sie selbst nicht regelfest sind?


    Wie auch immer, als Kunde erwarte ich schon, dass man mir ein Spiel im wesentlichen korrekt erklären kann. Wie das geschieht ist aus Kundensicht egal - wenn ich einen Verlagsstand mit Promotion zu einem Spiel sehe, kann man als Kunde doch erwarten, dass dort auch das Spiel erklärt wird, oder nicht?

    Ich weiß nicht, wie das genau bei Lookout abläuft - die Regeln kannte ich aber in der Regel vorher und habe meist auch schon mehrere Runden gespielt gehabt - und sei es mit dem Prototypen. Meist hab ich die Spiele dann auch direkt mit Uwe angespielt.
    Inwieweit "Dortmunder" da weiter eingewiesen wurden, kann ich auch nicht beleuchten - ich bin selbst keiner. Ich möchte und werde die Diskussion aber auch nicht konkret anhand von Lookout oder einem anderen speziellen Verlag aufziehen, sondern ganz allgemein bleiben und da bleibe ich bei meiner "blöden" Ansicht: Ein Promoter auf der Messe sollte die Spiele die er promoten soll, auch beherrschen und ein Verlag, der seine Spiele promotet haben will, sollte dafür Sorge tragen, dass das auch menschenmöglich ist, ohne dass man in letzter Minute in Hauruck-Methode quasi "halbfreiwillig" noch nachts die Regeln schnell um die Ohren schlagen muss.


    Ich möchte auch keinesfalls Lookout hier als Referenz anpreisen. Das schreibe ich mehr als diesjähriger Messebesucher, als als Lookout Erklärbär (der ich dieses Jahr ja garnicht war). Ideal fand ich immer, wenn die Autoren selbst auch vor Ort sind - das ist meist nur bei kleineren Verlagen der Fall.
    Wenn du meine Aussage kritisch beleuchten willst, nur zu. Aber bitte mach es etwas konkreter als "einige Sachen fand ich ziemlich blöd" - da weiß ich ja garnicht, was und ob ich mich im Ton vergriffen habe und evtl. gesagte Dinge zurücknehmen muss oder mich aber im Recht empfinde und meinen Standpunkt argumentativ verteidigen/legitimieren soll.

    Da ich ja auch häufiger (dieses Jahr nicht) unter einem "Erklärbär" T-Shirt stecke, weiß ich auch, was es bedeutet Erklärbär zu sein. Ich finde aber auch, dass ich zu häufig auf Leute gestoßen bin, die ihre Spiele eben nicht konnten - da habe ich eigentlich nur völliges Unverständnis für.
    Nicht als Schuldzuweisung gegenüber dem Erklärbären, sondern eher als Gesamtkonzept - was soll denn das? Steht ein Mensch als Promoter auf der Messe und weiß nicht, wovon er redet - na toll!


    Dass es "besser wird" empfinde ich da eher als Galgenhumor. Ein Erklärer, der mir sagt, dass er das Spiel nicht kann oder bei dem ich es dann erst selbst merke, das kann ich nicht wirklich verstehen. Es ist okay, wenn nicht jeder Erklärer alles kann, das sehe ich auch ein. Aber irgendwer sollte sich schon finden lassen - sinnvollerweise sollte die Anzahl der Regelkundigen Erklärbären auch mit der Anzahl der entsprechenden Tischen korrelieren...
    In diesem Sinne habe ich wenig Verständnis dafür, wenn mir bei den Heidelbergern "Die Werft" sehr schwammig, teilweise falsch, erklärt wurde.
    Ich habe auch schon öfter gehört, dass Erklärbären die Spiele erst in letzter Minute bekommen haben, oder teilweise sogar garnicht. Super!
    In diesem Sinne war es wohl ein glücklicher Zufall, dass ich bspw. Stronghold erst am Sonntag angespielt habe und Boogie schon die Messetage nutzen konnte, um Regelfragen auszumerzen (auf der Messe). Ich würde erwarten, dass man den Erklärern das Spiel auch rechtzeitig besorgt, oder zumindest einen spielbaren Prototyp. Von den Regeln mal ganz zu schweigen, ich hab auch schonmal "lad sie dir aus dem Netz" gehört - Bitte?!
    Ähnlich unverständlich finde ich, wenn man als Verlagsmitarbeiter und mehreren anderen am Stand mir keine Fragen zu einem von zwei neu angebotenen Spiel erklären kann. Kollegen fragen ist okay, aber dass sich dann keiner findet um die Fragen zu beantworten - ohweh.



    Meist sehr gut sind natürlich die Erklärungen von den Autoren selbst - bspw. bei Fzzzt! hatte ich eine sehr charismatische und kompetente Erklärung. Da blieb keine Frage offen. Auch bei Schweden hab ich mir vom Autor von Modern Society einiges erklären lassen - auch hier keinerlei Beanstandungen. Den Hut ziehe ich auch vor Boogie, der sich in Nachtarbeit in ein lückenhaftes Regelwerk und die Messetage in die Vervollständigung eben dieses eingearbeitet hat.
    Eigentlich eine Sauerei von Verlagsseite aus...