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Original von msachau
Ich war selbst noch nicht in Essen. Ist es denn so schlimm, wenn man die Regeln nicht 100% korrekt erklärt bekommt? Man möchte doch nur einen Eindruck vom Spiel bekommen, oder? Wenn man das Spiel dann mag, liest man sich die Regeln doch sowieso nochmal durch.
Naja, das Problem ist, wenn es wesentliche Punkte bei der Erklärung sind, die schiefgehen, dann ist dein Spieleindruck völlig für die Katz. In der Regel immer in negativen Sinne, d.h. das Spiel gefällt dir nicht, obwohl es eigentlich doch ganz gut ist.
Wenn man bei "Die Werft" den Zusatzzug wegläßt, dann wird m.E. Geld doch wesentlich entwertet.
Das kann auch (ich hab mich jetzt wieder vom Beispiel "Die Werft" gelöst) teilweise soweit gehen, dass ganze Teilbereiche des Spiels nicht genutzt werden, weil ausschlaggebende Kleinigkeiten oder Aktionsmöglichkeiten übergangen oder schlichtweg als "zu teuer" eingeschätzt werden.
Lasse ich bei Funkenschlag bspw. (das ist fiktiv) die wechselnden Spielerreihenfolge weg, dann fehlt ein Kernelement des Spiels.
Du wirst also in deiner ersten Einschätzung möglicherweise zu dem Punkt kommen, wo du dir die Regel eben nicht nochmal durchliest, weil es dir eben nicht gefallen hat.
Wobei ich die ganze Diskussion schon so verstanden habe, dass es um deutliche Schnitzer bei den Erklärungen ging.
Bei Stronghold "mal eben" eine +1 in einem Sonderfall des Kampfes vergessen -> Unwichtig (ich wüsste nicht, dass das passiert ist - abermals fiktiv)
Bei Funkenschlag vergessen, dass die Kraftwerke auch rauskommen, wenn diese Anzahl Städte angeschlossen sind -> Ärgerlich, aber nicht wesentlich.
Klar kann es passieren, dass Details falsch erklärt werden. Sogar größere Schnitzer können passieren - wir sind alle nur Menschen.
Aber ich habe es jetzt so aufgefasst, dass teilweise wiederholt falsche Dinge erklärt wurden und auch auf Nachfrage auf diesen speziellen Punkt nicht etwa die Regel konsultiert wurde, sondern die falsche Auffassung erneut falsch darboten wurde.
Dafür habe ich erstens kein Verständnis und zweitens ruiniert dass dann auch noch das Spielgefühl. Als Messebesucher bin ich aber just deswegen zur Messe gefahren: Um Spiele kennenzulernen...
Ein konkreteres Beispiel: Ein mir bekannter Spieler hat mir erzählt, dass sie ein Spiel eines namhaften Verlags 2x neu angefangen haben und schließlich abgebrochen haben, nachdem sie feststellen mussten, dass sie nun einen dritten Versuch starten müssten, um das Spiel korrekt zu spielen. Ouch!
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Original von unittype001
War aber auch etwas doof formuliert, sorry!
Oh, das hab ich in der Tat als Widerspruch aufgefasst. Jetzt, wo ich wieß was gemeint ist, kann ich das aber auch rauslesen - nur meine erster Eindruck ging in eine andere Richtung...
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Original von zwobot
Tyrfing: Wenn du es nicht verstehen kannst, das manche Erklärbären von dir an ihren Wissenshorizont gebracht werden, dann lass e einfach und such dir nen anderen. Oder Studier die Regeln vorher zu Hause und erklär dir das Spiel selber.
Zweiteres, nämlich die Spielregeln selbst aus den Regeln erarbeiten tue ich regelmäßig. Auch in Essen wieder - dafür gibts ja den Herner Spielebus, nicht wahr? Zuletzt geschehen unter Schlafentzug, mit Kopfschmerzen und Fabrikmanager - nicht die beste Regel, aber auch nicht katastrophal. Die Umstände waren ja auch nicht sonderlich gut.
Regeln erklärt zu bekommen ist aber schon um einiges angenehmer - und ursprünglich dachte ich auch, dass die Promoter just dafür da stehen. Später habe ich gelernt, dass das nur ein Teilaspekt des Promotens ist und es primär darum geht, dem potentiellen Kunden das Spiel sowohl schmackhaft zu machen, als ihm auch einen guten und schnellen Eindruck über das Spiel zu verschaffen - das kann bei Vielspielern auch schonmal das komplette und detailierte Erklären der Regeln sein, muss es aber nicht immer sein. Und auch der Vielspieler ist manchmal gewillt "einfach mal loszulegen". Hauptsache am Ende kennt man alle Regeln und hat ein vollständiges Spielgefühl.
Ersteres allerdings möchte ich doch vehement widersprechen. "An ihren Wissenshorizont gebracht werden"?
Das klingt danach, als seien die Erklärer schlichtweg zu dumm - das möchte ich nicht sagen. Erstens haue ich mich damit selbst in die Pfanne und zweitens hatte ich auch super Erlebnisse! Um Boogie mal ein wenig "Honig ums Maul" zu schmieren: Ich weiß nicht, ob ich mich unter diesen wiedrigen Umständen selbst (und das Spiel) so gut verkauft hätte!
Also, im Kern denke ich nicht, dass die Leute "zu doof" dazu sind, die Spiele zu erklären. Aber manchmal mangelt es eben doch offensichtlich an Kenntnisse ums Spiel. Woran liegt das? Zum einen habe ich schon mehrmals gehört, dass die Spiele nur kurzfristig zur Verfügung standen und die Erklärer kaum Chancen hatten, das Spiel umgehend kennenzulernen. Zum anderen habe ich manchmal das Gefühl, dass das promoten als "Spaßangelegenheit" gesehen wird - nichts dagegen, dass es Spaß macht, das ist super! Aber manchmal hab ich das Gefühl, dass der Spaßaspekt soweit getrieben wird, dass "Vorbereitung eben keinen Spaß macht" und demnach weggelassen wird. Das wiederum widerspricht sich mit dem "professionellen Bild", was ich als Kunde erwarten würde. Ein Verlagsmitarbeiter, der eins von zwei seiner promoteten Spiele nicht kennt, huch?!
Bei größeren Verlagen mit mehreren Spielen ist das teilweise normal, da ist dann manchmal die Organisation etwas... holprig?
Kaum ein Heidelbär wird wirklich alle Neuheiten im Detail kennen, das ist mir klar. Manchmal hatte ich aber den Eindruck, die Leute erklären dennoch immer alle möglichen Spiel - ist das ein Manko der Organisation? Werden die Leute dazu gedrängt Spiele zu erklären, in denen sie selbst nicht regelfest sind?
Wie auch immer, als Kunde erwarte ich schon, dass man mir ein Spiel im wesentlichen korrekt erklären kann. Wie das geschieht ist aus Kundensicht egal - wenn ich einen Verlagsstand mit Promotion zu einem Spiel sehe, kann man als Kunde doch erwarten, dass dort auch das Spiel erklärt wird, oder nicht?