Beiträge von Harry2017 im Thema „Wunschdenken: Selbstregulierung durch den Markt“

    Harry2017
    22. März 2024 um 08:58

    Und hier möchte ich widersprechen:

    Zitat

    Ja, es ist nicht schlecht - Man kann es spielen und es tut nicht weh…aber ehrlich gesagt glaube ich bei einem Gros der Spiele nicht, dass das wirklich bewusst als Bereicherung des Spielemarktes produziert wurde, sondern weil man einfach den Markt mit Zeug fluten kann.

    Der Käufer weiss erst nach seinem ersten Spiel, das es in der Ecke verstauben wird - Ein Verlag kann solche Dinge bewusst im Vorfeld steuern und garnicht erst anbieten…wenn man wirklich mal was ändern möchte.

    Das wird ein Verlag aus meiner Sicht keinesfalls tun. Ein Verlag ist ein Unternehmen, das Dinge produziert, von dem es sich einen Gewinn erwirtschaften will, da davon die Zukunft dieses Unternehmens abhängt. Ob das Produkt "sinnvoll" ist oder nicht ist in den Überlegungen eher nachrangig. Zeig mir den Geschäftsführer, der sagt: "Wir könnten zwar das Spiel ´GibteswieSandamMeer´ herstellen, welches uns voraussichtlich 50.000,- Euro Gewinn einbringen würde, da es aber in drei Konkurrenzverlagen die Spiele ´Meeresrauschen´, ´Sandburgenbauen´ und ´EinUrlaubamSandstrand´ mit ähnlicher Ausrichtung gibt, lassen wir es lieber bleiben, um den Markt nicht unnötig zu fluten."
    Sorry, solch einen Gedankengang halte ich für unrealistisch.

    Damit magst Du wahrscheinlich recht haben - Ich sagte ja auch „kann“ das im Vorfeld steuern, vielleicht wäre „könnte“ da eindeutiger - Ein Konsument hat diesen Einfluss jedenfalls nicht. Trotzdem denke ich, ist ein Umdenken eines einzelnen Entscheiders vor der Produktion einfacher, als ein Umdenken vieler Käufer nach der Produktion.

    Ich sitze ja nicht in einer Redaktion und kann mir daher kein wirkliches Urteil bilden - Ich glaube aber nicht, dass die von mir genannten Spielbeispiele (Grog Island, Pac ket Row (nicht wundern: darf man komischerweise nicht ausschreiben), Simurgh, Andromeda und die zig anderen Spiele beim Probespielen als Hoffnung auf den großen Wurf angesehen wurden…und trotzdem wird es produziert - Und dafür gebe ich persönlich nicht dem Konsumenten die direkte Verantwortung. Aber ich denke, über solche Dinge streiten sich Angebots- und Nachfrageorientiert Wirtschaftstheoretiker bereits seit Jahrzehnten - Auch dort ohne Einigung.

    Ich vermute aber, dass sich (wo wir beim Thema Selbstregulierung des Marktes sind) vieles in den nächsten Jahren von alleine Regeln wird - Ob man nun will oder nicht. Bei Videospielen hat es im Falle von Embracer ja beispielsweise schon eingesetzt und es wird sich dort auf die Hochkaräter beschränkt / Studios und Projekte mit „Wackelkandidaten“ wurden/werden geschlossen. Ich prognostiziere, dass das auch in anderen Bereichen und mitunter im Brettspielbereich stattfinden wird. Aber auch ich bin kein Hellseher.

    (In meinem Text steckt viel „glaube“ - Mit mehr als Vermutungen kann ich auch nicht dienen.)