Beiträge von sprettbieler im Thema „Messetag 3 Essen 2009“

    Ich will ja auch keine Untergangsstimmung verbreiten. Immerhin wäre ich froh wenn ich nach meinem Studium in der Branche einen Job fände. Außerdem bin ich der Meinung, dass es durchaus kostengünstige, noch nicht beschrittene Wege gibt Spielen (noch) populärer zu machen und Leute dazu zu bringen "beyond Monopoly" zu schauen.

    Irgendwie erklärst du es doch eigentlich selbst ganz gut. Der Markt ist übersättigt und es gibt immer mehr Produkte, wobei die allgemeine Qualität recht gut ist. Die Anzahl und das Budget der potentiellen Kunden ändert sich allerdings nicht im gleichen Maße.


    Was den von dir angesprochenen "Nicht-Geek"-Markt angeht müsste enorm viel Geld in die Hand genommen werden um neue Kundengruppen zu gewinnen. Der "Normalo" weiß gerade mal so was Risiko oder Monopoly ist. Wenn ich zu dir "Hans im Glück" sage weißt du sofort: "Ah relativ erfolgreicher Verlag, hat schon "öfter" Spiel des Jahres gehabt". Die meisten anderen wissen damit nichts anzufangen, obwohl sie u. U. wissen, dass es ein Spiel des Jahres gibt.


    Es gibt kaum Markenbewusstsein, Werbung in Printmedien oder gar TV ist meist zu teuer, es gibt ein Imageproblem (Stichwort Freaks, bzw. Kinderkram). Das alles wird sich kaum so kurzfristig überwinden lassen, dass die Erschließung neuer Kundengruppen mit der oben beschriebenen Entwicklung mithalten kann.

    Zitat

    Original von Klaus_Knechtskern
    Ich denke wir werden in den nächsten Jahren eine deutliche Marktbereinigung erleben und es wird nicht nur Versender und FLGS betreffen sondern auch der eine oder andere Verlag die Biege machen. Zeichen dafür sind deutlich zu erkennen


    Ich fürchte da wirst du recht behalten...

    Zitat

    Original von ode
    Ich finde die Preise für Spiele zur Zeit auch etwas zu hoch...


    Naja ehrlich gesagt sind die Preise für Spiele zumindest in Internetshops viel zu niedrig - auch wenn ich mir damit als armer Student selbst ans Bein pinkel. Da wird noch der ein oder andere Shop (Internet und FLGS) über die Klinge springen. Gäbe es keine Internetshops könnte ich mich nicht beschweren wenn z.B. ein Agricola im Laden zwischen 35 und 40 Euro kostet - und reich würde trotzdem keiner der Beteiligten davon werden.

    Zitat

    Original von Tyrfing


    Hat man mir erzählt, soweit ich das verstanden habe, aber nur als Kartenspiel?


    Jedenfalls war mir die Geschichte komplett neu und ich habe etwas derartiges auch noch nicht in einem Spiel gesehen.
    Vielleicht gibts solche "mechanischen" Elemente häufiger in Kinderspielen und ist dort ein alter Hut? Ich kannte es aber nicht und auch die alte Auflage kannte ich nicht.


    Das mechanische Element gab es auch damals schon (Link) - ist aber auch schon 20 Jahre her. Ich kenns auch nur weil ich beim Heidelberger von der Neuauflage gehört habe ;).

    Zitat

    Original von Tyrfing
    Anderes Highlight, wenn auch ganz anderer Natur: A la carte!
    Das Spiel ist sicherlich kein Vielspielerspiel - aber das Material und die Spielidee sind wirklich innovativ.


    Dir ist aber schon klar, dass es das Spiel schonmal gab ;).

    Sooo bin wieder zurück. Es gab ehrlich gesagt keinen 3. Messetag für mich aber ich schreib hier mal meine Messeeindrücke hin. Wie erwartet war der Andrang gross und die Einkäufe nahmen am Donnerstag den größten Teil der Zeit in Anspruch.
    Von den Neuheiten habe ich folgendes gespielt:


    Do:
    Ich wollte einfach mal Pause machen mich hinsetzen und halbwegs abschalten und tat das am Kosmosstand mit No-Brainern ;).
    "Nicht lustig - Lemming Mafia". Tja geht so. Muss man nicht haben aber besser als die letzten Nicht lustig Spiele. Durchaus kein Fehlkauf als Geschenk für wahre Fans.
    "Nicht lustig - Labor Chaos". Oje.


    Fr:
    "Alcazar". Der Karten-Baumechanismus gefällt mir gut, aber erst die Brücken bringen sorgen für das Salz in der Suppe. Alles in allem zog es sich allerdings gegen Ende ein bisschen und ich habe mehrfach in die Schachtel geschaut ob das Spiel sich denn mal bald dem Ende nähert. Insgesamt gab es auch einige Details/Spezialfälle bei denen wir immer nachfragen/-schauen mussten, aber ich denke mal das gibt sich bei einer weiteren Partie, die sicherlich folgen wird.


    "El Paso". Da kein Tobago mehr frei war spielten wir El Paso zur Überbrückung. Stand überhaupt nicht auf meiner Liste und umso mehr war ich von diesem schönen Push-Your-Luck/Verdecktes Bietspiel (positiv) überrascht. Die Spieler reisen auf ihrer Raubtour von Stadt zu Stadt und versuchen mitzunehmen was geht, bevor der Sheriff kommt. Wer zuviel riskiert geht leer aus, wer zu wenig riskiert kann nur wenig Beute mitnehmen und muss den Rest für einen schlechteren Kurs gegen Bares eintauschen. Die Regel, dass der Ablagestapel nicht gemischt wird wenn ein Kartentyp aus ist haben wir allerdings schnell geändert, da ansonsten meiner Meinung nach eine Reihenfolge beim Kartenziehen festgelegt werden müsste und uns das gleichzeitige Grabschen nicht so zusagte. Fazit: Nach dem Regellesen dachte ich "jo ist ok, aber nicht wirklich prickelnd". Nach dem Spiel denke ich über einen Kauf nach. Schöner Absacker/Starter.


    "Tobago". Danach wurde ein Tobago frei. Was natürlich zuerst auffällt ist das wunderschöne Material. Auch der Schatz-finden-Mechanismus ist innovativ und sorgt für interessante Überlegungen welche Karte mir denn nun am besten weiterhilft. Allerdings habe ich so meine Probleme mit der Steuerbarkeit und einem Mitspieler wurde eine Wertung in der er 2mal vertreten war durch das Ziehen eines Fluchs als allererste Karte gründlich versaut. Wenn ein Schatz halt zufällig in der Nähe war hab ich ihn mir gekrallt, wenn nicht war es auch nicht schlimm, falls man zumindest beteiligt war. Insofern erscheint das ganze drumherum nur Beiwerk zum "Deduktionsmechanismus" zu sein und ich frage mich ob das langfristig reicht. Schaumermal, ich würde auf jeden Fall gerne nochmal eine Partie spielen.