Beiträge von Tyrfing im Thema „Messetag 3 Essen 2009“

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    Original von onkel_e
    Dir ist aber schon klar, dass es das Spiel schonmal gab ;).


    Hat man mir erzählt, soweit ich das verstanden habe, aber nur als Kartenspiel?


    Jedenfalls war mir die Geschichte komplett neu und ich habe etwas derartiges auch noch nicht in einem Spiel gesehen.
    Vielleicht gibts solche "mechanischen" Elemente häufiger in Kinderspielen und ist dort ein alter Hut? Ich kannte es aber nicht und auch die alte Auflage kannte ich nicht.

    Zitat

    Original von ode
    Dann noch unsere Identik-Runde mit Guido bei Asmodee. Ich mag eigentlich keine Fun-Spiele, aber diese 7er-Runde war scheißwitzig!!! Geiles Spiel! Viel gelacht! Und der blöde Kunststudent von Asmodee hat seine Siegesankündigung auch noch wahr gemacht!


    Doh! Das hab ich ganz vergessen...

    Ich hab mein bisheriges Messehighlight gefunden - Gott sei Dank! - ich hatte schon Angst, ich müsse den Funkenschlag - Fabrikmanager kaufen, weil es nach Funkenschlag aussieht, aber leider dennoch nichts taugt.
    Muss ich nicht, das Spiel ist super!


    Das Funkenschlag drüber steht, ist nicht ganz ohne. Einige Elemente wurden glattweg übernommen. Die Versteigerung der Spielerreihenfolge ist identisch zum Kraftwerkskauf, allerdings ersteigert man hier nicht mit Geld, sondern mit Arbeitern und da die wesentlich knapper sind, ist zwar der Mechanismus hier gleich - aber die Reihenfolge hat weder so ein Gewicht noch die Währung so einen "Überfluß".
    Man baut seine Fabrik auf und muss Lager und Produktion (möglichst gleichzeitig) maximieren. Dagegen stehen aber Stromverbrauch und Arbeiterbedarf, die man möglichst minimieren muss. Das Spiel selbst ist in meinen Augen recht elegant, wenn auch nicht immer intuitiv. Dafür ist in meinen Augen auch "kein bisschen Chrom" am Spiel und es ist einfach "elegant".
    Nachdem man die Startreihenfolge (verbunden mit Preisnachlässen für spätere Spieler) versteigert hat, kommen Fabrikteile auf den Markt. Dabei spielt es eine Rolle, wieviele Arbeiter jeder Spieler noch übrig hat, so dass man durchaus auch schonmal freiwillig mehr zahlt bei der Versteigerung. Hier passt man nun als späterer Spieler auf, welche Kraftwerksteile man in den Markt bringt, damit man nicht für den Kauf (den wieder der erste Spieler beginnt) diesen eine Vorlage liefert.
    Nach dem Kauf der Kraftwerkmarker, werden diese eingebaut (sofern noch Platz) und anschließend bekommt man noch Geld.


    Als Unwägbarkeit im Spiel ist der Energiepreis gedacht, der je nach Spiel verschieden schwankt und die Gewinne beeinflußt.
    Gegen Ende des Spiels hat derjenige mit den meisten Geld gewonnen, so dass man sich manchmal überlegen kann, ob es überhaupt gegen Ende des Spiel noch Sinn macht, noch zu investieren. Damit diese Überlegung nicht allzuoft negativ ausfällt (zumindest nehme ich das an) wurde der Gewinn der letzten Runde wohl verdoppelt.
    Erster Eindruck: Super!


    Nur die Regel ist leider nicht der Hit - und die Übersichtskarten, welche einen Teil der Regeln nochmals erklären sind zwar nett. Dass man diese Stellen aber teilweise braucht, weil (zumindest mir) aus dem Text der Regeln nicht alles sofort klar war, fand ich hingegen nicht so super.



    Anderes Highlight, wenn auch ganz anderer Natur: A la carte!
    Das Spiel ist sicherlich kein Vielspielerspiel - aber das Material und die Spielidee sind wirklich innovativ. Es geht darum, Gerichte zuzubereiten. Dafür wählt man ein Gericht und muss nun dieses Gericht in der Pfanne würzen. Dies macht man aus Glaskannen, in denen Gewürze als "gebrochene Edelsteine" drinstecken. Dabei beziehe ich mich mit den "gebrochenen Edelsteinen" auf das Spielmaterial, denn die Gewürze werden mit diesen Plastikbruchsteinen realisiert, die auch z.B. häufig für Edelsteine genommen werden (bspw. bei Ubongo). Der Gag daran ist, der Behälter und die Form dieser Dinger verursacht beim Umdrehen variierende Ergebnisse: Kein Stein fällt raus, einer, ..., mehrere. Dies wird hier als Spielelement genutzt!
    Ansonsten würfelt man noch, um die Herdstufe zu erhöhen.
    Alles sehr nett, graphisch super gemacht.


    Spielerisch ist allerdings fraglich, inwieweit das ganze auch wirklich interessant ist. Würzen ist Glückssache. Meine Mitspieler kann ich nur durch Plättchen beeinflußen, die ich beim Würfeln zur erhitzung der Platte bekommen kann oder, wenn ich beim Würfeln (also wieder zum erhitzen der Platte) eine Kaffeepause gewürfelt habe und ein entsprechendes Aktionsplättchen. Also im wesentlichen bestimmen die Würfel den Grad der Interaktion.
    Dennoch: Material, Optik und Idee fand ich super!




    Zu Opera hab ich auch eine andere Meinung als Attila. Ich fand es nett, der Mechanismus der Reihenfolge über das investierte Geld ist interessant und läßt auch manchmal interessante Folgen zu. Irritiert hat mich, dass gegen Ende des Spiels größere Opernhäuser ins Spiel kommen. Größere Opernsäale aber nichts an Punkten bringen (außer beim Bau und dann muss man sie befüllen, sonst kosten sie anschließend wieder die halben Punkte). Befüllte Säale bringen Geld. Mitunter sogar sehr viel Geld! Leider bringt einem Geld am Spielende garnichts mehr, so dass die größeren Säale gegen Ende eigentlich welchen Sinn haben?
    Insgesamt fand ich das Spiel passabel. Einige Elemente sind interessant, an einigen Stellen ist Glück im Spiel und einige Details wie bspw. die verschiedene Anzahl der Opernhäuser in einigen Städten sind kleine Details, auf die man achten sollte. Kein echter Überflieger für mich, aber ganz gut.


    Ansonsten habe ich noch Machtspiele von Eggert gespielt. Gefiel mir ausgesprochen gut und ist neben Modern Society schon das zweite Spiel, welches ich mit einem interessanten Thema sehe. Wir haben einige Runden angespielt, mindestens einer meiner Mitspieler wollte das Spiel auch kaufen. Ein anderer mochte es garnicht. Mir gefiel es gut, ich bin aber kein so großer Fan von Mehrheitenaspekten und ich empfand die Mehrheiten bei den Branchen als eben dieses Mehrheitenspielchen. Außerdem ist der Korruptionsaspekt bei uns so abgelaufen, dass häufig Mitspieler gefragt wurden, die eine Abteilung mit nur einem Mitarbeiter gehabt haben - als Strafe darf man einen Mitarbeiter entlassen, wenn der Spieler ablehnt. Da man neue Abteilungen so gründen kann, passierte es also dass ein Spieler eine neue Abteilung gegründet hat und der nächste direkt über die Korruption drohte, diese wieder dichtzumachen. Vielleicht kann man das besser verhindern - jedenfalls hat mir dieser Aspekt nicht so gut gefallen. Ebenfalls etwas skeptisch macht mich, dass man "nur" für Siegpunkte braucht um zu gewinnen. Einen Siegpunkt kann man durch einen verdeckten Auftrag bekommen (Erzfeind). Ich frag mich, ob das Spiel gegen Ende nicht häufig sehr überraschend endet oder evtl. fast alle knapp davor sind.
    Naja, insgesamt aber dennoch ein sehr gutes Spiel - heute war ein erfolgreicher Tag in dieser Hinsicht...