Beiträge von Christian_SAZ im Thema „SAZ Positionspapier: Lizenzhonorare für Spieleautor*innen“

    Die in den einzelnen Verlagen extrem unterschiedlichen Erlösstrukturen und was dann am Ende als Gewinn übrig bleibt, lässt sich nicht in eine Tabelle packen; das hängt auch nicht von einem einzelnen Spiel ab. Darum geht es auch nicht. Es geht darum, dass es in der Buchbranche klare und transparente Berechnungsgrundlagen für die Autorenhonorare gibt. In der Spielebranche herrscht dagegen in vielen Fällen – jedenfalls bei den meisten mittleren und größeren Verlagen – eine Verschleierung nach Gutsherrenart. Dies zeigen die Gegenüberstellung und unsere Beispiele exemplarisch auf und zeigen vor allem, dass es ganz offensichtlich an einer Wertschätzung gegenüber den Spieleautor*innen fehlt. Es ist noch nicht so lange her, dass sie um ihre Nennung auf den Spielecovern kämpfen mussten, jetzt geht es um eine angemessene und transparente Vergütung.

    Thygra: Die Kritik in Bezug auf die Nicht-Nennung der redaktionellen Arbeit der Verlage ist berechtigt. Hier greift der Begriff der „technischen Kompetenz“ zu kurz. Wir haben deshalb das Papier umgehend korrigiert, sprechen jetzt von der „redaktionellen und technischen Kompetenz“ und weisen in einer Fußnote ausdrücklich auf die Wichtigkeit der redaktionellen Arbeit hin. Insofern, danke für den Hinweis, es war keine böse Absicht. Und selbstverständlich schätzen wir die Zusammenarbeit mit den Redakteur*innen und treten nach wie vor dafür ein, dass sie in der Spielanleitung genannt werden.


    Während Matthias Nagy nur einen Verlag kennt, der zusätzliche Kosten abzieht, kennen wir leider viele. Das haben wir sehr sorgfältig auf Basis unserer weit über 100 Verträge umfassenden Datenbank und anhand von konkreten Abrechnungen analysiert und dies beispielhaft belegt. Auch aus der Buchbranche haben wir uns fachlichen Rat geholt. Hier von falschen Zahlen zu sprechen, ohne das zu belegen, bleibt also eine reine, wenig überzeugende Meinung. Natürlich ist es richtig, dass sich Buch- und Spielbranche nur bedingt vergleichen lassen, aber in Bezug auf die intransparenten und nicht gerechtfertigten Abzüge ist ein Blick über den Zaun durchaus sinnvoll, um die dramatischen Unterschiede bei der Honorierung und ihrer Berechnungsbasis bei einer ganzen Reihe von Verlagen aufzuzeigen.