PeterRustemeyer Für mich ist „Feedback“ grundsätzlich nicht nur die verbale und/oder die schriftliche Rückmeldung in Reflexion auf das zuvor Gespielte, sondern eben all das, was mir die Testspieler*innen vor, während und nach dem Testspiel (un)bewusst zurückmelden. Ein Testspiel ist ja im Normalfall kein Produkt-Blindtest, bei dem die Probanden nicht wissen, dass es sich noch um einen in der Entwicklung befindlichen Prototyp handelt. Sie verhalten sich folglich anders, als bei einem „fertigen“ Spiel. Viele geben einfach gerne Feedback. Das schätze ich sehr, selbst dann, wenn ich anderer Meinung sein und das oder jenes vorher schon mal getestet (und wieder verworfen) haben sollte usw. Im Rahmen einer Spielemesse (und im kleineren Umfang natürlich auch auf Spieletreffs) hat man als Autor*in bspw. die Gelegenheit, Testspieler*innen zu finden, die völlig unvoreingenommen sind. Ist der Prototyp in der grafischen Gestaltung schon sehr weit fortgeschritten, sollte man trotzdem immer so fair sein und erwähnen, dass es sich noch um ein unveröffentlichtes Spiel handelt. So handhabe ich das zumindest, da ich hier völlig transparent sein und Enttäuschungen möglichst vermeiden möchte. Es ist nämlich v.a. auf Spielemessen gar nicht so selten, dass Besucher kein Spiel erlernen möchten – obwohl ihnen dieses erklärt wird –, das sie bei Gefallen nicht (oder erst zu einem späteren unbestimmten Zeitpunkt) kaufen können. Lebens- und Spielzeit ist eben sehr kostbar. Wenn sich also teilweise völlig fremde Menschen für ein Testspiel zur Verfügung stellen, ist es nicht nur eine Frage der Höflichkeit, jede Form der positiven wie negativen Kritik zu „erdulden“, sondern man sollte als Autor*in dafür offen und dankbar sein. Feedback ist ein Geschenk.
sprettbieler Und weil erneut der Vorwurf fiel, dass im Positionspapier Äpfel mit Birnen verglichen werden: Ja, verdammte Axt, so ist das eben, wenn Missstände benannt werden. Wenn die angesprochenen Verlage etwas an ihrem Geschäftsgebaren ändern – siehe da, dann werden plötzlich Äpfel zu Birnen.