Beiträge von Harry2017 im Thema „Rollenspiele für Kinder ab 6 Jahren“

    So nicht Schurke liegt nun auch seit Jahren ungespielt rum. Das dicke Heftchen hatte ich mal angefangen zu lesen und mir kam es auch umständlich geschrieben vor...

    Trotzdem komme ich grad auf Grund des Milan-Angebotes ins überlegen, ob es sich lohnt die Monster-Erweiterung zu holen (die Erzähler-Erweiterung scheint mir wenig sinnvoll). Harry2017 u.a. wie seht ihr das?

    Ich habe alles in einer Box untergebracht - Kann das also nicht ganz auseinanderklamüsern. Aber bei 8,90€ würde ich bei der Erzählerbox auch nicht lange fackeln. In den Boxen sind teilweise auch unterstützende Karten als Handouts für die Grundspielabenteuer und zusätzliche Abenteuer. Das gute ist nämlich: Hat man einmal ein System gelernt, so sitzt das ja bei den Kids - Und die Abenteuer sind schon echt kurz….(reicht absolut aus für eine Session, aber Wiederspielwert der ersten Abenteuer geht natürlich gegen 0…man kennt halt die Geschichte).

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    Nochmal für bisherige Nicht-Rollenspieler (ich wusste damals nämlich auch nicht, wie krass das eigentlich ist): Ihr denkt Euch nahezu alles aus…Die Regeln und auch das Abenteuer sind nur ein Grundgerüst…welche Zahl gewürfelt werden muss, was die Nicht-Spieler-Charaktere sagen und Eure Kids explizit erleben setzt ihr fest. Ich hab in den 90ern wegen dem Regelbuch auch Shadow Run nach dem Kauf sofort wieder abgegeben…So ein Regelbuch erschlägt, wenn man sowas noch nie gemacht hat. Aber es lohnt sich :)


    Das bedeutet

    a) Regelfest sein ist nicht wirklich wichtig: Ihr macht das Spiel

    b) Improvisieren können und spontan sein ist dafür das A und O.

    Ist man eher unspontan, „absolut“, sehr genau und braucht Regelkonformität für den inneren Monk, dann ist das nix….dafür kommen beim Lesen / Spielen zu viele Fragen / ungeklärte Situationen auf. Wenn man da das Regelkorsett nicht loslassen kann, wirds mit So nicht Schurke (aber wahrscheinlich auch den meisten anderen RPGs als Spielleiter) eher nix. Also: -> Keine Angst vor Regelschwächen, denn ihr macht die Regeln :)

    Regeln grob überfliegen / Meine Zusammenfassung oben lesen und einfach mal das erste Abenteuer lesen und kurz testweise mit der Partnerin antesten…Das dürfte mit Erwachsenen ca. 15 Minuten gehen :D

    5e kindgerecht zu gestalten..... Hm ich bin gespannt

    Es ist ja ein sehr mechanisches system

    Bin gespannt wie es bei euch ankommt.

    Das wird auf jeden Fall noch ne ganze Weile dauern :D

    Ich habe gerade in ca. 1 Std. das zweite Abenteuer mit der Einladung zum Bowling-Ball von Prinzessin Pin mit den Kids gespielt…Hat auch wieder gut funktioniert - Aber man merkt schon: für alles darüber hinaus fehlt Ihnen einfach die Aufmerksamkeitsspanne…Man muss die beiden zwischenzeitlich schon aktiv vormachen und sich bewegen lassen.

    Deshalb hat wohl auch Tales of Equestria nicht so funktioniert. Viel Vorlese-Anteil / viel Zuhören liegt meinen Kids nicht so - Da muss schon viel Mitmach-Anteil dabei sein. Die wollen sich Sachen ausdenken und Dialoge führen und nicht einer epischen Geschichte lauschen.

    Sehe ich ähnlich. Wie bereits oben gesagt fehlt dem „So nicht Schurke“ echt n bisschen Eleganz. Eigentlich passen die grundsätzlichen Regeln nämlich durchaus auf einer Seite…das Spiel schwafelt wirklich sehr lange und viel um das allgemeine Dungeonmastern herum, ohne mal konkret die Regeln zusammenzufassen. Vieles wird doppelt und sechsfach erklärt, manches nur im Nebensatz :D

    Grundsätzlich ist es so:

    - 4 Charaktereigenschaften: Stark, schlau, schnell und fabelhaft.

    - Du als DM legst fest, welche Eigenschaft für eine Aufgabe / Handlung benötigt wird

    (Z.B.: Ein Rätsel lösen = schlau,

    springen/ausweichen = schnell,

    einen Baumstumpf heben = stark)

    - Du als DM legst die Schwierigkeit fest (1-8, 1 gelingt automatisch & muss nicht gewürfelt werden, 7+8 kann nur mit Anstrengung (+1) oder Hilfe von Mitspielern (auch +1) erreicht werden.)

    -> Es wird dann mit einem W6 gewürfelt und geguckt, ob es geschafft wurde.

    Anstrengung = +1 auf den Würfelwurf - aus dem eigenen Pool von schlau, stark oder schnell ausgeben

    Hilfe vom Mitspieler = +1 auf den Würfelwurf - aus dem Pool von „fabelhaft“ des Mitspielers ausgeben

    Schaden bekommen = - 1 von oben nach unten aus dem eigenen Pool abgeben (erst stark, wenn 0 stark übrig, dann schnell usw…)

    1 Freude (heisst es glaube ich) abgeben = Möglichkeit zu Rasten, um den Pool der Fähigkeiten wieder voll zu bekommen


    Tipp 1:

    Zunächst nur die einfachen Rollen wie Astronaut, Pirat etc, nutzen und nicht gleich fürs erste Abenteuer „der mächtige Pirat der Eis isst“ nutzen. Die Regeln könnten dann einfach übersprungen werden. Wenn Kids trotzdem Begleiter dabei haben wollen, dann sind die halt nur als Schausteller dabei und können nix :)

    + Jeweils eine Nahkampf oder Fernkampfwaffe aus der Übersicht aussuchen lassen.

    Waffen machen 2 Schaden. Man muss die Zahl erwürfeln, die der Gegner als Level hat, um Schaden zu machen.

    Tipp 2:

    Mit der Regelzusammenfassung hier einfach mal machen und das erste Abenteuer einfach mal spielen. Ist auch recht kurz. Dazwischen einfach improvisieren, das ist den Kids ja eh egal - Besonders an der Brücke / beim Herrn Seltschluck und bei den Hexen kann es Situationen geben, die nicht abgedeckt sind -> Einfach ausdenken…

    So, da das meinen Kids ja Spaß macht, habe ich meine Fühler weiter ausgestreckt / mich mal etwas weiter eingelesen bzw. mein angestaubtes D&D Wissen aufgefrischt…

    Ich habe ja fast alle Abenteuerbücher + die meisten Regelbücher zur 5. Edition hier…da bietet sich an, sich mit einer Anpassung für Kids zu beschäftigen.

    - Wizards of the Coast haben 4 „Leitfäden für junge Abenteurer“ herausgebracht (Krieger, Magier, Dungeons, Kreaturen) - Kindgerechte Infobücher zu den Rassen, Kreaturen etc - Aber keine Regelbücher. Wer etwas sucht, findet bei dem einen oder anderen Hinterhofhändler noch Rest-Exemplare :) Schon mal gut, um die Infos komprimiert weitergeben zu können / die Kids einfach mal bisschen stöbern zu lassen…

    - In Tashas Kessel für Alles finden sich Sidekicks. Eigentlich dazu gedacht, um kleine Gruppen easy aufstocken können. Bei der Recherche habe ich in englischen Foren öfter den Tipp gelesen, doch einfach diese abgespeckten Charaktere für Kids zu nutzen. Ich habe mir die einmal angesehen - Könnten für mich etwas spannender sein, aber spannender bedeutet also auch komplexer. Die machen ihre Sache schon recht gut, werde ich aber etwas aufpeppen. :) Zumindest mit einem Haustier und irgendwelchem Krimskrams.

    - Die Starter- und Basissets sind eher kampflastig…Da kenne ich meine Kids, das ist denen zu ernst (=langweilig) und zu viel Gekloppe…Für Spaß an taktischen Kämpfen und am ausloten der eigenen Fähigkeiten sind die noch zu jung, da werden die nicht glücklich mit und würde die langweilen.

    - Hier gibts ein kindgerechtes Einsteigerabenteuer für 2 Stunden:

    D3
    Sammlung deutschsprachiger D&D5/5e Ressourcen
    www.dnddeutsch.de

    - Danach gibts mit den letzten beiden Anthologiebüchern (Goldener Schlüssel / Strahlende Zitadelle) Sammlungen von mehreren kurzen Abenteuern…Habe gerade einmal das erste Abenteuer der strahlenden Zitadelle überflogen:

    2 verfeindete Händlerfamilien auf einem orientalisch / asiatisch angehauchten Markt bezichtigen sich gegenseitig des Vandalismus. Die Charaktere müssen herausfinden, was dahinter steckt. Auf dem Markt gibts Spiele, Aktivitäten und genug zu sehen und erleben…Klingt schon toll. :) Aber: muss man sprachlich für 6-10 jährige natürlich etwas anpassen und auch gegebenenfalls etwas Blödeleien einbauen. -> Abenteuer erstreckt sich auf 16 Seiten inkl. viel Umgebungsbeschreibung und Hintergrundwissen. Das geht klar, sofern man schon mal sowas geleitet hat.

    - Die Wildnis jenseits des Hexenlichts bringt ein großes, märchenhaftes Abenteuer mit einem Feen-Jahrmarkt. Das lässt sich laut Internet auch nahezu komplett ohne Kampf lösen. Meine Tochter hat Lust zu schauspielern, zu reden, zu rollenspielen und Rätsel zu lösen - Mit Kampf-Abenteuer und Auflevelpower brauche ich der nicht zu viel kommen…das passt gut. :)

    Da ich das ganze Zeug / Die Monster- und Zauberkarten etc. schon hier habe, versuche ich mich nach So nicht Schurke mal daran…Kann aber natürlich auch sein, dass die nach 2-3 weiteren Schurkensession schon wieder die Segel streichen… :D morgen gehts erstmal mit dem Bowling Ball der Prinzessin Pin weiter :)

    Vielleicht wandle ich das aber schon mal auf W20 und Vorteil / Nachteil um…

    So, ich habe mich nun endlich einmal an „So nicht Schurke“ gewagt und das erste Abenteuer aus der Grundbox vorbereitet…

    Habe ja einige Einsteiger-Erfahrung als DM für Dungeons & Dragons für meine Corona-Anfängergruppe…Vom Spielprinzip her easy - Aber ich finde die Regeln nicht intuitiv beschrieben. Viel zu viel Text für viel zu wenig Inhalten und dazu wenig Zusammenfassungen. Das könnte man alles auch einfacher und kürzer beschreiben, denn eigentlich ist das Spiel ja recht easy. Mehrere Dinge werden mehrmals beschrieben und an zig Stellen wiederholt. Andere Sachen muss man sich irgendwie zusammenreimen.

    Hat man aber schon mal ein Rollenspiel gespielt, dann gehts easy. Ist ja auch kein Brettspiel mit absolut festen / starren Regeln, sondern soll Spaß machen.

    Ich war skeptisch, ob meine Kids mitziehen. Glücklicherweise konnte ich mit der Großen (9) ihren Charakter erstellen und grob die Regeln klären, so dass wir danach gemeinsam mit dem Kleinen (gerade 6) seinen Charakter erstellen konnten.

    So gings dann mit der mächtigen Spionin Leandra, die in die Lüfte gehen kann und ihrem Begleiter-Robohund Lea und mit dem Astronauten Pauli und seinem Alienbegleiter Älio ab zu den Drachenrotzfällen :)

    Hat mega geklappt - Die Kids waren begeistert und haben super mitgespielt 😍 Das Abenteuer wäre für Erwachsene nach 5 Minuten erledigt, aber mit den Kids haben wir knapp eine Stunde dran gesessen…Spitze…hätte nicht gedacht, dass die Kids so gut mitspielen und auch zuhören etc.

    Wir machen weiter :) Werde das auch in Richtung Easy D&D langsam entwickeln und dann irgendwann mal My little Pony erneut versuchen / D&D One Shots ausprobieren.

    Auch das Abenteuer hatte 1-2 Unklarheiten…aber ansonsten waren da schon richtig tolle Ideen für Kinder dabei.

    Also Quest ging wirklich spitze - Das hat wirklich gut funktioniert und macht auch den Erwachsenen aspaß…Das Tutorial ist einfach nur ein Kampf, später kommen aber doch auch noch einige Dinge dazu…Ist aber natürlich eher auf Schienen und kein komplett freies Spiel.

    My little Pony - Tales of Equestria finde ich wirklich schön gemacht, ist aber schon sehr speziell auf das Thema My little Pony zugeschnitten.

    So nicht Schurke und Little Wizards habe ich hier, aber bisher noch nicht ran getraut…Ich muss mir mal So nicht Schurke durchlesen, ist aber doch mehr als ich anfangs dachte.