Beiträge von Timo1977 im Thema „Nachdenkliches vor der Spielemesse...“

    Ein schwieriges Thema... soll man sich schlecht fühlen, weil es anderen schlechter geht als einem selbst...


    Ich gehöre zu der Gruppe Menschen, die öfter gefragt werden, "warum so wenig" und weiß dass es genauso frustrierend ist zu hören "weil der Gesetzgeber es so bestimmt hat" wie es ist, diesen Satz zu sagen.


    Spielzeug ist dabei mal ein klitzekleiner Punkt. Die ehrlichere Antwort, die man keinem sagen "darf" ist: Weil wir in einem Sozial- und Rechtsstaat leben, der weder im einen noch im anderen konsequent ist.


    Aber vielleicht sollte bei den Diskussionen mal überlegt werden, warum es in Ordnung ist, 60.000 Arbeitsstellen bei einem Automobilkonzern für knappe 4.000.000.000 € sichern zu wollen, was pro Person 66.666,66 € ausmacht, anstatt dass man mit den Mitteln andere Arbeitsfelder erschließt und mehr Arbeitsplätze schafft als nur 60.000... und um der Rechnung einen Vergleich zur Seite zu stellen:
    Das ALG II Einkommen einer 4köpfigen Familie liegt etwa bei 20.400 € (jährlich), d.h. die Finanzspritze würde ein Jahr lang 196.078 Familien über Wasser halten. Und diese Werte sind kein mathematisches Gedankenspiel sondern kommen aus der Praxis.


    Nebenbei: Man darf bei dem Thema nicht außer Acht lassen, dass der Auslöser der Diskussionen leider nicht aus der sozial drangsalierten Schicht stammt, sondern aus der PR-Ecke eines Guido Dauerwelle, dessen Partei einen miesen Ruf bei sozial schwächeren hat. Und diese Wähler möchte man vorerst beruhigen.



    Aber um auf uns Spielefreunde und die 62 Cent zurück zu kommen... Wenn man eine zugegebenermaßen flache Denkweise akzeptieren kann, dann hilft vielleicht folgende Sicht:


    Jedes Spiel, dass wir, die das Glück einer festen Arbeitsstelle oder anders gearteteer finanzieller Unabhängigkeit genießen dürfen, kaufen, bringt zumindest über Mehrwertsteuer Geld in die Staatskassen. Geld, dass dazu beiträgt den angeprangerten Betrag vielleicht auf 70 Cent zu erhöhen.


    Wenn dann noch ein schlechtes Gewissen bleibt, kann man alte Spiele, die man bei ebay vielleicht höchstens für 3-5 € verkaufen könnte, und die man abgeben möchte an die örtlichen Jugendämter/-heime abgeben.