Beiträge von anke79 im Thema „Wie haltet ihr eure Spielesammlung klein?“

    Ich denke auch, der Hauptpunkt ist, die Sammlung gar nicht erst zu groß werden zu lassen, sprich möglichst wenig kaufen und wenn dann sehr selektiv. Das gerade angesprochene Schnäppchenkaufen ist da nur ein Aspekt. Ich denke, wir können uns darauf einigen, dass man sich auch bei günstigen Preisen gut überlegen soll, ob man das Spiel schon vorher wirklich wollte und man nur den besseren Preis abwarten wollte, oder ob jetzt nur aufgrund des Preises zuschlagen will? Der aktuelle Hype um den Asmodee Pop Up-Store spricht schon eher dafür, dass viele bei großen Rabatten erst kaufen und dann nachdenken, ob sie das Spiel möchten/brauchen.


    Was die anderen Aspekte anbelangt: Für das selektive Kaufen würde ich versuchen, mir konkrete Regeln aufzustellen. Was muss ein neues Spiel haben? Am einfachsten, ein Alleinstellungsmerkmal, das noch kein anderes in der Sammlung hat, aber das lässt sich auch leicht austricksen. Ich bin mittlerweile bspw. so weit, dass ich nur noch neue Spiele möchte, die mich auch grafisch ansprechen. Titel, die ich grafisch schwach finde, habe ich zwar auch (schon) und die machen mir auch trotzdem Spaß (sonst hätte ich sie schon wieder abgegeben), aber durch die Entwicklung der letzten Jahre in dem Bereich und eben die bereits vorhandenen Sachen, kann ich es mir problemlos erlauben, auf weitere "hässliche" Spiele zu verzichten. Das ist natürlich nur ein Beispiel.


    Was man auch versuchen kann, sich ein Budgetlimit setzen. Erst in zweiter Linie, um Geld zu sparen, sondern v.a. um zu lernen, sich bewusster zu entscheiden. Wenn ich im Monat nur ein neues Spiel kaufen könnte, ist es dann an allen Tagen das gleiche und wenn nicht, braucht es überhaupt ein neues und falls ja, auf welches möchte man am wenigsten verzichten? Anforderungen stellen wie ausreichende Vorabrecherche, Probepartien/Playthroughs anschauen, keine Spontankäufe, keine Bundlekäufe. Gibt's vielleicht welche im Bekanntenkreis, die das Spiel schon haben oder auch kaufen wollen?


    Wenn die Sammlung bereits zu groß ist, kann ich wiederholen, dass man seine Partien tracken sollte. Dann 1-2x im Jahr schauen, was kam schon länger nicht mehr auf den Tisch und warum? Dann vielleicht eine Liste machen und beim nächsten Mal schauen, ob es immer noch nicht geklappt hat. Ob man dann Titel auf die Streichliste setzt, die 1, 2, 3 oder mehr Jahre nicht mehr gespielt wurden, muss jeder selbst wissen. Eine andere Möglichkeit, die selten gespielten Titel temporär an Freunde abgeben. Das spart nicht nur Platz ;) , wenn man es nach ein paar Monaten nicht wirklich vermisst hat, spricht es eigentlich dafür, dass man es komplett abgeben kann.


    Die angesprochene Problematik, was gefällt mir vs. was gefällt potentiellen Mitspielern, ist natürlich auch sehr wichtig. Es bringt weder was, überwiegend Spiele für andere zu haben (außer für hauptsächlich Solospieler) bzw. solche, die nur einem selbst gefallen. Ich würde mir die Sammlung nicht für andere zusammenstellen, aber gleichzeitig brauche ich auch keine Titel, für die ich keine Gruppe habe oder nur sehr selten (und ohne Solomodus).


    Bei mir ist es bspw. so, dass ich neben Solopartien fast immer zu dritt oder viert spiele. Reine 2 Personenspiele machen daher, wie ich feststellen musste, keinen Sinn. Von den 3er/4er-Spielen in meiner Sammlung gibt es auch genug, die zu zweit gut funktionieren, falls das doch mal vorkommen sollte. Social Deduction-Spiele oder andere, die 5+ Personen benötigen, klingen zwar sehr interessant, aber klappen bei mir auch viel zu selten. Ähnlich gilt das für gewisse Themen. Ich denke, jeder hat seine gewissen Gruppen, Freunde oder andere Spielmöglichkeiten. So dass es da fast immer irgendwelche Einschränkungen gibt. Oft wird man vom Marketingversprechen mit einem interessanten Pitch gelockt, sollte sich dann aber hinterfragen, ob es überhaupt ausreichend Spielmöglichkeiten dafür im eigenen Umfeld gibt.


    Wichtig ist auch, wenn man nach einer Partie die Lust auf das Spiel verloren hat, nicht lange zögern, sondern gleich versuchen, es loszuwerden. Ansonsten kommt man nochmal ins Grübeln, denkt an bessere Partien zurück, die vielleicht an mangelnder Erfahrung, einer guten Gruppe (die auch andere bessere Spiele besser macht) oder geänderten Vorlieben über die Jahre lagen. Wie schon richtig erwähnt, fast alles könnte man zur Not irgendwann wieder zurückkaufen, falls man doch mal vorschnell gehandelt haben sollte.


    Zuletzt ist mir aber auch noch wichtig zu erwähnen, wenn man nicht aus Platzgründen oder so unbedingt drauf angewiesen ist, sollte man sich auch nicht zu sehr stressen lassen, wenn man einen Teil seiner Sammlung nicht häufig spielt bzw. nicht direkt rigoros ausmisten kann. Da würde ich mir kein schlechtes Gewissen machen lassen. Es kann auch ok sein, manche Spiele nur alle paar Jahre mal auf den Tisch zu kriegen. Wenn sie dann viel Spaß machen, ist es doch auch in Ordnung, sie in der Sammlung zu belassen.