Beiträge von f70ppy im Thema „Interessiert mich nicht die Bohne...“

    Das führt dann dazu, dass im Laufe des Brühvorgangs der Filter in die „Ausgussfurche“ rutscht und somit verhindert, dass die Luft beim durchlaufen anständig entweichen kann. Dann blubbert und spotzt die Kanne und setzt die halbe Küche unter Wasser bzw. Kaffee. Suboptimal.

    Ich kann leider mangels Erfahrung keine konstruktive Antwort geben, aber jetzt habe ich endlich verstanden, warum die Anleitung (an die ich mich natürlich sklavisch gehalten habe) explizit darauf hinweist, dass die 3-lagige Seite des Filters zur Rinne zeigen soll. Wieder ein Mysterium geklärt. Dankeschön.

    Schwanenhals heißt das, und wenn du wirklich jeden Tag einen Filterkaffee aufgießt, kann ich dir das nur wärmstens empfehlen. Am besten direkt einen mit Temperaturauswahl. Bei Bedarf auch mit Timer + Warmhaltefunktion, aber das ist dann schon arg Schnickschnack.


    Einen anständigen Kessel finde ich beim Handaufbrühen tatsächlich sehr hilfreich. Ich habe eine einfachen Hario Buono, also kein elektrisches Modell sondern für die Herdplatte. Da ich mittlerweile einen elektrischen Wasserkocher mit Temperaturwahl habe, erhitze ich das Wasser tatsächlich darin auf 95° und fülle für's Brühen in den Kessel um.

    Über den praktischen Nutzen brauchen wir nicht diskutieren und in einer unendlichen Küche hätte ich unlängst so einen Kessel mit Schwanenhals (wieder was gelernt, merci). Aber ich bin ja nicht der einzige Nutzer der Örtlichkeiten. Und wer weiß, vielleicht bekomme ich den Kessel nur dann, wenn meine Frau zum Ausgleich eine Kitchen Aid bekommt. Nur haben wir dann ein Gleichgewicht des Schreckens auf der Arbeitsplatte.

    Ich habe Kaffee bis zu Studium nicht angerührt, aber irgendwann war ich am Tisch nur noch von Mitmenschen umgeben, die die schwarze Brühe mit religiösen Eifer konsumiert haben. So kam eins zum anderen, auch wenn ich die Brühe aus der Cafeteria mich heute wahrscheinlich aus den Latschen kippen lassen würde. Obwohl – ich trinke auch ja auch beim Bäcker, Zoo- oder Sonstwas-Besuch das, was es eben gibt. Streichen wir den Gedanken also: ich trinke Kaffee. Punkt. Daheim habe ich in den letzten zwei Jahren aber aufgerüstet und schmökere gerne hier und da in Blogs und auf YouTube-Kanälen. Ich mache das garantiert alles andere als perfekt und schmecke nicht wirklich immer den bunten Strauß Blumen, den mir das Narrativ der Verpackung offeriert, aber das ganze ist ja auch eine Reise. Dabei verfolge ich eigentlich auch eine ganz einfache Idee: das erhitzte Wasser soll der einzig elektrifizierte Teilvorgang bleiben, alles andere geschieht von Hand. Mit Ausnahme der Bohnen natürlich. Und der Küchenwaage. Erstere kaufe ich bei den lokalen Röstereien und Kaffeelädchen bzw. habe ich zum Geburtstag ein Bohnen-Abo geschenkt bekommen, sodass jeden Monat zwei kleine Päckchen hier eintrudeln. Aber zurück zur Zubereitung. Ich mag mir den handwerklichen Ansatz und vielleicht auch ein wenig das Ritual erhalten. Deshalb mahle ich die Bohnen von Hand und nutze meistens eine Chemex-Kaffeekaraffe, seltener aber auch eine French Press oder kleine Bialetti zur Zubereitung. Meine Frau trinkt keinen Kaffee und somit muss es weder schnell gehen, noch brauche ich Massen an Kaffee. Der Platzfaktor auf der Arbeitsfläche der Küche spielt hier sicher auch eine Rolle, aber primär möchte ich den Kaffee zubereit haben und nicht einfach nur einen Knopf gedrückt haben. Ohnehin mag ich schlicht Filterkaffee – passt ja auch irgendwie zur Tradition hier in Leipzig. Gerne fruchtig oder mit Schoki-Geschmack, aber auch grundehrlich ohne Schnick-Schnack. Im Moment überlege ich, ob ein besserer Wasserkocher mit so einem feinen Ausschank gerechtfertigt ist. Ich nutze einen handelsüblichen Wasserkocher, der nun mal nicht für Feinarbeiten gedacht ist, aber beim Aufgießen von Tee ist das auch nicht das Klassenziel. Den Platz für einen dedizierten Kaffeewasserkocher herzuschenken ist aber auch so eine Sache, die abgewogen werden möchte.