Gerade deshalb wundert es mich, dass Du so viel auf der Messe kaufst. Das meiste ist doch gleichzeitig oder nur wenig später günstiger woanders verfügbar.
Das stimmt auf jeden Fall für viele große Neuerscheinungen wie Evacuation, Kutna Hora oder Rats of Wistar. Dort läuft man mit Vorbestellerpreisen besser, muss dann aber ggf. ein paar Monate Geduld mitbringen. In der Regel sind diese Spiele dann bei Verfügbarkeit zunächst sogar etwas teurer und die Marktpreise fallen erst langfristig unter die ursprünglichen Vorbestellerpreise. Das Angebot inkl. Überproduktion der Spieleindustrie hat diesen Zyklus inzwischen teilweise auf unter ein Jahr gedrückt und ich zucke durchaus, wenn ich aktuell auf der Messe Golem für 35€ sehe. Ich warte aber bei "begehrten" Spielen nicht auf spätere Sonderangebote, sondern sehe mir die aktuelle Preislage an. Auch ist es mir egal, ob ich eine bestimmte Sprachversion erhalte, da gehe ich auch nach dem Preis und habe damit mehr Spielraum.
Ansonsten gibt es natürlich einige Kickstarterabholungen und auf der Messe (zunächst) nur limitiert verfügbare Produkte wie "Aelderman" oder schwer vergleichbare Paketangebote mit Erweiterungen, z.B. Nucleum plus Promo und Extrameeples, die es so zunächst (noch) nicht im Handel gibt. Auch viele asiatischen Spiele gibt es oftmals erst Jahre später auf dem deutschen Markt, daher nehme ich gerne ein bis zwei interessante, aber natürlich kaum bekannte Posten als "Wundertüten" mit. Gerade bei Mini-Erweiterungen muss jeder für sich selbst entscheiden, was es ihm preislich wert ist. So kann ich für einen Satz Extrakarten noch bis zu 5€ nachvollziehen, aber eine einzelne Promokarte wäre mir auch keine 10€ mehr wert.
Die Verlagsangebote auf der Messe sind auch manchmal durchaus fair und beim Preis-Check nicht immer schlecht, insbesondere bei manchen Vorbestellerpreisen verschiedener Onlinehändler. Beispielsweise hatte DLP dieses Jahr ein Messeangebot unter sonstigen Vorbestellerpreisen, was sich natürlich in den nächsten Wochen wieder ändern kann. Außerdem unterstütze ich gerne gerade kleinere Verlage wie Iron Games, Ostia Spiele oder Spielworxx - dort kaufe ich bewusst direkt ein, ohne den Euro "umzudrehen". Wenn man ein paar Euros an den Ständen lässt, kann man manchmal noch einen weiteren Discount oder Add-ons erhalten, (freundlich) fragen kostet hier nichts.
Ich habe eigentlich beim Messebesuch Listen mit gefundenen Bestpreisen dabei und kenne das Preisniveau vieler Spiele, die mich interessieren, daher kann ich Preise vor Ort relativ gut einschätzen und sicherlich stammen einige zunächst ungeplanten Käufe dann aus unerwartete Schnäppchenecken oder von dem einen oder anderen Händler auf der Messe, mit dem man sich auf einen fairen Preis dann einigt.
Am Ende klappt es mit meinen Planungen natürlich auch nicht immer und die Preise purzeln viel schneller als gedacht, z.B. habe ich "Planta Nubo" für noch 63€, auch mit Blick auf die geschätzten Autoren, direkt vorbestellt, und hätte es heute mit dem Thalia-Gutschein für 54,50€ (wann auch immer) bekommen können. In diesem Fall buche ich den Preisunterschied dann als Förderbeitrag für einen Jungverlag ab...