Beiträge von Sepiroth im Thema „Civolution / Deep Print Games / Stefan Feld“

    Warum glaube ich das? Weil das Händlernetz in Deutschland viel zu lückenhaft ist, um flächendeckend einen Unterschied zu machen. Versuch mal 100 Händler in Deutschland zu finden, die sich auf Kenner- und Expertenspiele verstehen, da bist Du schon gut beschäftigt. Und viele davon - ich habe diese Recherche damals mal geleistet - haben keinen Onlineverkauf. Gemessen an der kleinen Zielgruppe und der damit einhergehenden Streuung über alle Bundesländer kann dieses Händlernetzwerk nicht das Rückgrat sein, auf dem sich ein Verlag aufbauen kann.

    Ich bin da bei Dir und habe mir im Endeffekt genau die gleichen Fragen gestellt und wundere mich deshalb auch immer bezüglich der Aussagen der Verlage zu den Händlern. Das oben ist aber (mit Ausnahme von ganz wenigen), der offizielle Sprachgebrauch der Verlage.

    Wieso ist der Preis des Verlages so viel höher als der von dem Händler?
    Also wieso kann/will der Verlag es nicht zu einem niedrigeren Preis anbieten?

    Der Verlag kann das machen. Beispielsweise Pegasus hatte immer mal wieder 20% oder sogar 30% auf lieferbare Ware bzw. bietet auf Messen einen entsprechenden Rabatt. Problem dabei ist, dass insbesondere kleinere Verlage für den Verkauf auf die Händler angewiesen sind. Die finden so eine Aktion der Verlage aber überhaupt nicht gut, weil sie sich neben den anderen Händlern dann noch gegen die Verlage im Preiskampf behaupten müssen und die Verlage ja keine Händlermarge brauchen. Die wollen es sich also schlicht und ergreifend mit ihren Hauptkunden nicht verscherzen, eben weil die meisten Spiele über den Handel und nicht beim Verlag selbst verkauft werden.

    Künstlich den UVP nach oben treiben, halte ich für eine sehr gewagte These. Denn das würde bedeuten, dass man davon ausgeht, dass die Kunden jeden Preis zahlen. Das mag bei exklusiven Dingen wie Uhren oder Ferraris funktionieren, aber nicht bei Brettspielen.

    Aber warum verkaufe ich es als Verlag dann selbst und verweise nicht auf den Handel.

    Weil Du zumindest Deine Messekosten reinholen willst. Die Supporter und der Stand sowie die Logistik sind ja nicht umsonst. Und andererseits erklären die Händler auf der Messe ja das Spiel nicht und selbst im Laden eher selten im Sinne einer Regelerklärung. Das machen eben die Verlage auf den Veranstaltungen.

    Die spanne vom Kennerspiel ist ja nun auch etwas weiter als nur BGG Weight 2.5

    Laut der SdJ Jury sind Arche Nova und Dune Imperium Kennerspiele. Und die beiden bewegen sich im Bereich BGG Gewicht 3 bis 4.

    Die Diskussion geht ja an dem Thread vorbei. Aber Dune Imperium ohne die Erweiterungen war bei der Nominierung bei 2,81 (wenn ich mich noch richtig erinnere) und AN wurde von der Jury als klar über Kenner vorgestellt und "nur" empfohlen.

    Ich kann immer nur wieder diesen Thread empfehlen. Natürlich kann man für sich persönlich die Skala anders anlegen, aber für eine einigermaßen objektive Einschätzung ist es aus meiner Sicht nicht hilfreich, wenn man Arche Nova als Kennerspiel bezeichnet. Das aber jetzt genug von OT, ansonsten kannst Du ja Deine Einschätzung gerne in dem anderen Thread weiterschreiben und wir diskutieren dort.

    Civolution ist (aus meiner Sicht) ein Kennerspiel und kein Expertenspiel. Wenn auch ein sehr komplexes (im Umfang) Kennerspiel.

    Du bist also der Meinung, dass Civolution ein nächster logischer Step nach Azul, Cascadia oder Sky Team sein kann (nicht zu sprechen von Just One o.ä.). Also jemand der in diesem Bereich seine Erfahrungen gemacht hat und tiefer einsteigen will, kann sich das ohne Probleme alleine erschließen?

    Ich befürchte da ist ein wenig Deine Skalierung der Brille verrutscht, zumal ich weiß in welchem Bereich Du sonst spielst. Für Dich persönlich gebe ich dir Recht. Du spielst komplexeren und komplizierteres. Aber objektiver betrachtet ist es schon ein Expertenspiel. So wie die Quacksalber rein aufgrund der Masse der Regeln ein Kennerspiel ist.