Beiträge von thomasd87 im Thema „[2023] Bier Pioniere - Thomas Spitzer“

    Für Balancingprobleme braucht man halt eine größere Stichprobe verschiedener Gruppen und Teilnehmer.

    Nein, da würde ich widersprechen wollen. Balance ist im Endeffekt reine Mathematik. Das lässt sich berechnen und/oder per Computer simulieren, und nur wer das nicht kann, braucht hunderte Versuche, um rein empirisch zum Ziel zu kommen.

    Ein fähiger Autor/Redakteur wird dann aber noch eine große Prise Psychologie drüberstreuen. Dass das Spielen Spaß macht, ist mindestens so wichtig wie die perfekte Balance. Und da kommen die Testrunden dann aus meiner Sicht doch wieder rein. Die psychologischen Effekte lassen sich nämlich nicht so leicht berechnen.

    Ich kann mein zugrundeliegendes Punkte-Modell auf mathematischen Gleichgewicht bereits im Vorfeld konzipieren. Bei einer empirischen Erhebung (also qualitativ) möchte ich eher menschliche "Probleme" und Motive für bestimmte Spielweise (ob negativ oder positiv) ermitteln. Mein Problem ist eher wenn ein einziger User von Balancingprobleme spricht, auf welcher Informationsgrundlage tut er dies? Er kennt ja weder das mathematische Modell dahinter, noch hat er oft genug gespielt um pauschale Aussagen davon ableiten zu können. Es sind ja nur Mutmaßungen. Vielleicht liegt es an seiner Spielweise oder bestimmte Denkmuster...

    Ich finde ja, man sollte allgemein mehr Vertrauen in Autoren und Redaktionen haben.

    Grundsätzlich ja. Aber dieses Vertrauen müssen sich die Redaktionen auch verdienen und Spielefaible hat da bisher noch nicht ganz so viel vorzuweisen.

    Ansonsten: actaion hat erstmal nur ein mögliches Problem geschildert und dann näher ausgeführt. Es sollte möglich sein, über sowas vernünftig zu diskutieren, ohne gleich in die Extreme zu fallen ("das Spiel ist broken, bloß nicht kaufen!" vs. "alles völliger Blödsinn, an der Kritik ist überhaupt nichts dran!"). Vielleicht liegt die Wahrheit auch irgendwo in der grauen Mitte, d.h. die Balance ist unter bestimmten Rahmenbedingungen nicht ganz so ideal gelungen, und natürlich kommt man da auch schnell in Geschmacksfragen rein, etwa dabei, in wie weit strategische Wege erfolgreich sein dürfen, die nicht tun, was das Spiel thematisch von einem will (hier: gewinnen können ohne viel Bier gebraut zu haben), was dann nochmal eine ganz andere Dimension hat als die Balance-Geschichten. Da mit der notwendigen Genauigkeit zu diskutieren, ist in Foren erfahrungsgemäß schwierig.

    Für Balancingprobleme braucht man halt eine größere Stichprobe verschiedener Gruppen und Teilnehmer. Selbst mehrere Partien von Person XY reichen einfach nicht aus. Der Geschmack bleib trotzdem im Nachgang bitter, wobei gerade bei Bier...

    actaion

    Könnte natürlich auch an mangelnder Erfahrung der Mitspieler liegen. Bei Marco Polo gibt es auch ein paar Leute, die sagen, dass man gewinnen kann, wenn man nur in Venedig bleibt und Aufträge erfüllt (kann man auch, aber nur gegen sehr schlechte Gegner).

    Wie viele Runden hast Du denn eigentlich benötigt? Brauchst Du da nicht 8 oder 9 Runden oder übersehe ich etwas?

    Ich finde MP1 ist nicht sehr gut ausbalanziert. Insbesondere der immense Vorteil des Startspielers nervt mich. Das merkt man, wenn man mal auch MP2 gespielt hat. Da aber MP2 ist zu komplex ist und nie auf dem Tisch kam ist Marco Polo für mich persönlich Geschichte. Schade drum.