Beiträge von Brett Pit im Thema „Das Leid mit DeepL“

    Wenn die Speicher groß genug sind, so dass auch solche kulturellen Details irgendwo umfassend hinterlegt sind und verknüpft genutzt werden können, wird auch das berücksichtigt werden. Wir sollten den Thread einfrieren und dann in 5 Jahren schauen, was passiert ist. ;)

    Denn, das darf man nicht vergessen: Keines der Programme "erschafft" etwas, auch nicht mit "Erfahrung", sondern alle nehmen nur von Menschen erstellte Werke und Formen diese ihrem Algorithmus entsprechend um.

    Kann man so definieren und gleichzeitig die Frage: wenn ein Mensch z. B. inspiriert von einem Künstler ein Bild in ähnlichem Stil malt, was ist dann anders? Warum ist das erlaubt und das andere soll nicht erlaubt sein? In der Musik gibt es tausende ähnliche Tonfolgen, die inspiriert sind von der Musik, die Komponisten selbst gehört haben und mehr oder weniger bewusst in die eigenen Werke mit einfließen lassen.


    Das wird jetzt philosophisch und führt vom eigentlichen Thema weg. Man muss aufpassen, dass man die Systeme nicht vermenschlicht und versteht, dass es digitale Tools sind (die ja auch, zumindest aktuell, noch keine handwerklichen Tätigkeiten durchführen). Da hast du Recht, dass Begriffe wie „erschaffen“ oder „Erfahrung“ nicht ganz sauber sind. Aber die Tools werden mit der Zeit besser und – dabei bleibe ich – irgendwann auch Übersetzungen liefern, die nicht schlechter sein werden, als die von Menschen.

    Auch wenn ich natürlich verstehe, dass Grafiker angesichts der heutigen Digitalisierung des Handwerks solche pessimistischen Vorhersagen treffen (müssen).

    Na, ich bin da leider nicht mehr so optimistisch, was die Einzigartigkeit des menschlichen Geistes angeht. Das betrifft nicht nur Grafiker. Kreativität ist ja aktuell noch immer das Argument für den Menschen. Und gleichzeitig speist sich Kreativität durch Erfahrungen. Und davon haben KIs mittlerweile in digitalisierter Form eine ganze Menge und kopieren dabei die Arbeitsweise des menschlichen Gehirns, ohne zu vergessen. Aktuell ist immer noch die Frage, wie man die einzelnen Tools effizient und „richtig“ einsetzt. Am Ende sind es keine Menschen, sondern Werkzeuge. Zu verstehen, dass Chat-GPT keine Suchmaschine ist und Midjourney nicht genau das abbildet, was man sich selbst vor dem geistigen Auge vorgestellt hatte, ist dabei nur der Anfang. Und KI ist für die große Mehrheit erstmal nur ein Schlagwort, was sie gar nicht selbst erfasst haben. Wenn ich mit Menschen außerhalb des beruflichen Kontext spreche und frage, ob sie Chat-GPT denn schon einmal ausprobiert oder gesehen haben, wurde das bislang zu 100 % verneint. Wenn man es dann mal zeigt, fallen die meisten vom Stuhl. Vor Chat-GPT hätte ich niemals gedacht, dass aus einer Chatbox so natürlich wirkendes Deutsch rauskommen könnte. Daher wird sich das mit der Zeit auch in Bezug auf Übersetzungen ergeben. KI lernt halt auch dazu. Sonst wäre sie ja keine KI.