Beiträge von brettundpad im Thema „Das Leid mit DeepL“

    . Und b) wo werden solche Tools in 15 Jahren stehen.

    Immer noch am selben Punkt: Es wird ebenso wenig Texte erfinden können wie die Grafik-App auf deinem Handy Bilder erfinden kann, weder heute noch vor 15 Jahren.

    Imitieren: ja. Plagiieren: ja. Umbauen: ja. Erfinden: nein.

    Wenn das Plagiat aber so gut ist, dass es die Leute nicht stört, vor allem dann, wenn sie es gut macht? Ich würde sagen, die "gestellten" Szenen für Websites sind so gut, dir wäre es als Nutzer weder aufgefallen, noch würde es dich auf der Website interessieren. Nun frage mal Model und Fotograf wie die das finden?


    Und auch heute sind viele Dinge von Menschen inspiriert. Grafik wird oft ebenso wenig immer "erfunden" wie Geschichten. Die Frage des Plagiats und Rechte z.B. am Bild/Text sind interessante Themen und werden sicher in nächster Zeit intensiv diskutiert werden. Für mich ist das aber eine andere Frage, die du da aufmachst.


    Ich glaube, in 15 Jahren wird sich auch auch die Arbeit von Übersetzter:innen verändern. Von den Tools, der Wertschätzung, der allgemeinen Arbeit die anfällt (Stichwort Automatisierung) und damit letztendlich auch das Preisgefüge. Ich drück da jedem in der Branche die Daumen. Nur wir werden aus meiner Sicht ganz sicher nicht am gleichen Punkt stehen.


    (Und noch einmal, ursprünglich habe ich nicht von "Bild-Ki" und kreativen Prozessen gesprochen. Da nur Häppchenweise diskutiert wird, ist von meiner Seite auch alles gesagt.)

    Ihr vergleicht DeepL jetzt. Das ist doch aber gar nicht der interessante Punkt. Der interessante Punkt ist a) wo standen solche Tools vor 15 Jahren? Vergleicht das mal mit der Gegenwart. Und b) wo werden solche Tools in 15 Jahren stehen.

    Bananenfischer Wieso? Das ist doch normal. Technik gefährdet halt viele Bereiche oder komplette Jobs. Das man dagegen kämpft, ist doch normal? Ich habe 20 Jahre gekämpft und aufgeben. Ich mache jetzt was anderes. Es ist sehr schwer für Menschen, wenn das, was sie lieben, sich vielleicht verändern könnte. Postkutschenbauer haben sicher das Auto verteufelt. Einfach und metaphorisch gesprochen.


    Und ich setzte da Dinge nicht gleich, zumindest wollte ich das nicht. Ich habe eine Prognose für die Zukunft gewagt und dann von meinem sehr traurigen beruflichen Werdegang erzählt, wo auch immer vieles für unmöglich gehalten wurde. Ich sage nicht, das Übersetzungen das gleiche ist wie Bildbearbeitung. Ich sage nur, dass ich aus einer Branche komme, die auch Dinge für unmöglich gehalten hat, bis sie dann rasiert wurde.


    Und ein weiterer sehr entscheidener Faktor könnte gleich sein. Außerhalb der eigenen Blase der Schaffenden, wie viel Wert wird der Arbeit entgegengebracht? Meine Arbeit war immer besser, als das was irgendwelche Technik automatisieren kann. Sie war aber auch teurer. Was ist es am Ende den Leuten wert? Wenn jeder glaubt, mit DeepL kann ich das schon ausreichend übersetzen, dann macht das was mit deiner Arbeit. Es entsteht womöglich ein Wertverlust. Ich habe das genauso erlebt mit meiner Arbeit. Preisdumping war brutal (!!!).

    Allerdings wird ein Programm/eine KI wohl erst Kreativität und Poetik meistern, wenn es Bewusstsein und Emotion entwickelt haben wird. ..

    Genau das ist der Knackpunkt. Und mir ist auch keine Grafik-App auf dem Handy bekannt, die das heute meistert. Auch wenn ich natürlich verstehe, dass Grafiker angesichts der heutigen Digitalisierung des Handwerks solche pessimistischen Vorhersagen treffen (müssen).

    Ich frage mich, ob ich mich auf ein Gespräch einlassen sollte und wie sehr du bereit bist, andere zu verstehen oder einfach nur zynisch zu antworten.


    Darum nur kurz, um überhaupt zu prüfen, ob interesse besteht.


    A) Wie hier von mir angemerkt, habe ich mich auf wiseenschaftliche Texte bezogen und Mtn ist das so schlecht nicht und wird auch benutzt.


    B) Weiß man nicht, wie stark sich Technik manchmal entwickelt und wie viel besser neue Tools Dinge dann ermöglichen.


    C) Du verwechselst sicher EBV, Repro und Grafik mit Illustration? Zu Ersterem, da hat sich das Berufsbild und die Landschaft massiv geändert. Wenn du willst, kann ich dir als ehemaliger leitender Mitarbeiter in diversen Firmen mit global operierenden Großkunden relativ viel über diesen Wandel in 20 Jahren erzählen. Von lukrativen Dienstleistungen und mega großen Abteilungen über Offshore-Produktion und Units in Billiglohnländern bis am Ende hin zu Massenentlassungen, Firmenschließungen und aufkommender Technik. Zu Zweitem, also der kreativen Leistung, wird gerade viel mit KI gearbeitet. Kollegen von mir sparen sich tlw. je nach Projekt Fotografen oder aufwendiges Skizzieren, weil sie Bild KIs benutzen. Es entstehen je nach Kunde Webseiten, deren Bilder sich aus generierten KI Inhalten speisen. Auch da findet ein Wandel statt.

    Ist immer die Frage, was man möchte, woher man kommt und was man dabei vergisst. Wenn ich heute einen englischen wissenschaftlichen Text mit DeepL Pro als PDF in wenigen Sekunden komplett übersetze, dann kommt da meist keine Scheiße raus. Das es nicht perfekt ist, stimmt natürlich. Die andere Seite ist aber, dass es trotzdem aus meiner Sicht durchaus beeindruckend ist, was da schon geht und es Menschen, die große Probleme mit einer Sprache haben, sehr helfen kann. Es wird spannend werden, wo wir da am Ende landen, auch wenn es natürlich immer starke "Liebhaber:innen der Sprache" geben wird, die das dann zerfetzen (müssen). Ist halt ihr Job. Realistisch betrachtet wird durch Technik die jetzige Arbeit stark verändert werden und bis auf Ausnahmen vielleicht auch überflüssig. Ich selber habe vor über 20 Jahren als Grafiker Dinge gelernt, die wurden teuer als Dienstleistung verkauft und heute macht das eine App in Sekunden an einem Ding mit Namen Smartphone. Hatte früher auch keiner geglaubt. Und auch damals, als das dann langsam aufkam, wurde vehement dagegen gestritten. Wer anfängt zu streiten, verliert langsam seine "Fälle"? Ich weiß nur, dass 20 Jahre in der Entwicklung in manchen Bereich von Grafikdesign, EBV und Repro dazu geführt haben, dass nicht nur zig Firmen pleite gegangen sind, sondern sich das ganze Jobbild gewandelt hat.