Beiträge von Dee im Thema „#BG2GETHER April 2023: Glück in Brettspielen“

    Und hier meine Antworten:

    Wie viel Glück verträgst du im Spiel?

    Glück vertrage ich endlos. Pech dagegen weniger. ;) Im Ernst: Ich finde die Fragestellung unglücklich. Ich hätte eher gefragt, wie viel Zufall ich vertrage. Und das hängt sowohl vom Spiel als auch von den Mitspielerinnen ab. Wenn ich mit Dreijährigen spiele, darf es ruhig mehr Zufall sein (meist sind Würfel zur Farb- oder Mustererkennung). Wenn ich ein Heavy-Euro-Game spiele, dann bevorzuge ich minimalen Zufall.

    In allen Fällen mag ich aber die beiden Extreme nicht. Rein Zufallsspiele, bei der ich nicht einmal eine Entscheidung treffen kann, mag ich nicht. Auch solche Kinderspiele machen mir keinen Spaß mit Kindern. Umgekehrt mag ich Spiele, bei denen alle Informationen von Spielbeginn offen liegen und sich auch nicht ändern, nicht wirklich, weil man die durchrechnen könnte. Das ist für mich dann mehr mathematische Aufgabe als Spiel. Am liebsten Spiele ich Eurogames, bei denen ich zu jeder Runde zufallsbedingt etwas vorgesetzt bekomme und dann damit arbeiten kann. (Ausnahmen gibt es aber immer. #Barrage finde ich großartig, auch wenn es keinerlei Zufallselement gibt.)

    Ist es schlechtes Design, wenn manche Mitspielende davon härter getroffen werden als andere? Oder macht erst das den Reiz aus?

    Kommt sicherlich drauf an. Aus dem Bauch raus ist es schlechtes Design, wenn der Zufall nicht alle gleich trifft. Als Beispiel: Wenn die Person die führt, etwas bekommt, alle andere aber würfeln müssen und nur in 1 von 6 Fällen etwas erhalten (und womöglich in den anderen noch bestraft werden), ist das kein gutes Design aufgrund des Runaway-Leader-Problems. Aber auch in anderen Fällen ist es nicht gut, wenn ausgewählte Personen stärker vom Zufall betroffen sind als andere. Wenn natürlich eine Person mehr Pech beim Würfeln hat, dann ist das kein schlechtes Design. Alle müssen würfeln und mit dem Ergebnis leben.

    Gibt es Spielegenres, bei denen du Glück überhaupt nicht leiden kannst oder andere, bei denen es nicht ohne geht?

    Siehe oben. Bei Heavy-Eurogames bevorzuge ich ein bisschen Zufall, aber nicht null. Und bei leichteren Spielen (z.B. Love Letter) stört es mich nicht, wenn der Zufall mir Karten gibt, mit denen ich nur verlieren kann. Allgemein gilt wohl: Je mehr unerfahrene Spieler eine Chance in einem Spiel haben sollen, desto mehr Zufall muss enthalten sein. Ist auch logisch, denn bei 100% Zufall für alle gewinnt jeder mit der gleichen Wahrscheinlichkeit. Wenn es nur 1% Zufall ist, gewinnt wohl eher die Person mit den besten analytischen Fähigkeiten (muss dabei nicht einmal die spielerfahrene Person sein).

    Gab es ein Spiel, welches für dich durch Glück besonders oder gar fürchterlich wurde?

    Der Würfel in #WinterderToten ist schon blöd. Mit ner Wahrscheinlichkeit von 1/12 (Zahn) stirbt der Charakter einfach mal eben so. Wir haben das deswegen abgeschwächt, sodass man im so einem Fall nur eine Wunde bekommt und noch einmal würfeln muss. Erst beim zweiten Zahn stirbt man wirklich. In der Regel gibt es nur ein oder zwei Wunden (das kann auch tödlich sein, aber dann ist davor schon etwas vorgefallen).


    Gruß Dee

    Leider ist MrDirtymouth abgetaucht, denn er wollte eigentlich das #BG2GETHER immer ins Forum tragen. Aber dann übernehm ich das mal (in abgespeckter Form).


    Christian (Spielstil.net) hat das Projekt ja ins Leben gerufen. Seine neuen Fragen lauten:

    1. Wie viel Glück verträgst du im Spiel?
    2. Ist es schlechtes Design, wenn manche Mitspielende davon härter getroffen werden als andere? Oder macht erst das den Reiz aus?
    3. Gibt es Spielegenres, bei denen du Glück überhaupt nicht leiden kannst oder andere, bei denen es nicht ohne geht?
    4. Gab es ein Spiel, welches für dich durch Glück besonders oder gar fürchterlich wurde?


    Die aktuellen Teilnehmer dieses Formats mit weiteren Beiträgen finden sich in Christians Blog: https://spielstil.net/glueck-i…die-dosis-macht-das-gift/