Beiträge von Archibald Tuttle im Thema „03.04.-09.04.2023“

    Donnerstag gab es noch eine Runde #Tzolkin mit Freundin und Momo95 . Für mich nach wie vor das beste T-Spiel, und der Radmechanismus ist immer noch genial. Leider machte sich die Müdigkeit der Tage davor bei mir sehr bemerkbar, ich hoffe nicht so sehr in der Erklärung, in jedem Fall aber in meinem Spiel - so schlecht war ich Jahre nicht mehr. Macht aber nix, auch wenn ich haushoch verloren habe, eine nette Partie, gefolgt von zwei meinem geistigen Level eher zuträglichen Spielen in Form von #Finca und #LuckyNumbers (immer noch süchtigmachend, bin gespannt wie lange das anhält - auf BGA bin ich mittlerweile bei um die 200 Partien).


    Ratingen war dann sowohl währenddessen als auch danach sehr spieleintensiv. Zu #ImpeRunde hat @H8teman im "5 Spiele"-Thread schon alles gesagt, eine hässliche Area-Control-Monstrosität für 325 Euro aus der Hobbywerkstatt. Und zum Proto des neuen Uwe-Rosenberg-Stadtbauers kann ich nur sagen, dass da wohl noch einige Arbeit bevorsteht, bevor das rund wird.


    Einmal angespielt, landete #PlanetUnknown obwohl ich gar keine Neuheiten kaufen wollte doch in der Einkaufstasche - ein sehr netter Plättchenleger auf den Spuren von Insel der Katzen, mit asymmetrischen Spielbrettern die schon die Frage in mir keimen lassen ob das wirklich ausgewogen sein kann. Schön dass man parallel ablegen kann, dadurch verfliegt die Zeit bis zum nächsten Zug geradezu. Schade dass es so teuer ist, sonst wäre das ein klarer Tipp für Familienspieler plus.


    Dann der Flohmarkt, den ich mit 17 Spielen wieder verließ, darunter viel altes Zeug, dass ich schon immer mal ausprobieren wollte, aber bisher nie dazu kam. Das wurde dann Samstagabend und am Sonntag so gut es ging zu zweit umgesetzt:


    #TheOriginalSherlockHolmesandhisBaskervilleIrregulars Ein Kickstarter von 2021, hinter dem sich ein völlig überproduziertes Set-Collection-Spiel verbirgt, das für sich auf niedriger Komplexitätsstufe gut funktioniert, aber ohne das Thema keinen Hund hinter dem Ofen hervorlocken würde. Das war mein Geschenk für die Fahrerin und kam da dank der opulenten Ausstattung auch gut an; insoweit hat es seinen Zweck erfüllt.


    #80Days Noch ein Jules-Verne-Spiel, diesmal von Piatnik. Und ein bißchen ist es ja schon ein Problem, wenn das fast 20 Jahre alte Vorgängerspiel pfiffiger und innovativer rüberkommt als dieser neue Titel. Aber so wie es ist ist es ein harmloses Euro-Rennspiel rund um Gegenstände, die man rechtzeitig eintauschen muss um weiter voranzukommen, und bei dem man darauf achten muss, was die Mitspieler tun (wodurch es zu zweit nicht wirklich funktioniert). Leider fehlten in meinem Exemplar die Reiseplättchen für die Rückseite, mit der es etwas weniger deterministisch zugehen dürfte.


    #Powerline Dirk Henns Versuch, ein Roll&Write wieder in ein "richtiges" Brettspiel zurückzuverwandeln, indem die Würfel je nach Zahlen "eingesetzt" werden und so Verbindungen zwischen den einzelnen Leitungen des Spielplans herstellen (was die üblichen Punktemultiplikatoren etc. auslöst). Nette Idee, in der Praxis etwas zu restriktiv - die Würfelergebnisse geben schon sehr genau vor, was überhaupt auf dem Plan möglich ist. So solitär, dass die Spieleranzahl ziemlich egal ist. Warum jetzt genau dieses Spiel von Queen als "karbonneutral" und mit Öko-Thema versehen gefeiert wird weiß man nach dem Spielen (wo es ja um Stromleitungen geht) nun nicht wirklich.


    #Rondo und ich haben uns 10 Jahre nicht mehr gesehen, nachdem mein altes Exemplar ein Opfer des Rheins wurde. Entsprechend groß war die Freude, ein preislich erschwingliches Exemplar dieses eher selten gebraucht zu findenden Knizias in Händen zu halten. Damals als es rauskam war es quasi das Schwesterspiel zu Indigo, was noch einmal deutlich komplexer und vielseitiger daherkommt. Rondo hingegen ist wirklich ganz simple Kost (mit ein, zwei gemeinen Kniffen), man darf Plättchen auf Zahlenwerte legen und bekommt dann, wenn die Farben übereinstimmen, Punkte dafür. Dabei darf man auch nicht-punktende Brücken bauen und gleich mehrere Plättchen auf eine Zahl legen um diese mehrfach zu werten. Damals hat mir Indigo deutlich besser gefallen, aber ich habe Rondo vermisst, es hat eine gewisse Leichtigkeit und kann sehr gemein gespielt werden, wenn man etwa absichtlich alle erreichbaren hohen Zahlen schnell holt, oder mit einer Brücke eine sicher geglaubte Wertung des Gegners verhindert. Schlichtes, aber sehr schönes Spiel mit toller wertiger Ausstattung.


    #LouisXIV Ein für seine Zeit (2005) typisches Gebietsmehrheitenspiel mit ein bißchen Engine Building, das mir trotz der Tatsache, dass es bei Alea erschien und von Rüdiger Dorn stammt, bisher unbekannt war. Wäre da nicht der Arbeiterbewegemechanismus a la Istanbul und Yokohama, würde es mich eher an Mykerinos erinnern. Neben den Stärken (schnell gespielt und cooles Engine Building über Karten) teilen sich beide Spiele leider auch die Schwäche des zu klein geratenen Materials. Trotzdem, für 5 Euro eine gute Gelegenheit, die Wissenslücke zu schließen und eine Alternative für Mykerinos in der Hand zu halten, die man wenigstens nicht mit Pinzetten spielen muss..


    #Bremerhaven Das Spiel hatte seinerzeit (2013) sehr stark die Meinungen der Kritiker gespalten: Die einen sprachen von einem total trockenen Logistik-Euro, die anderen sahen starke Ähnlichkeiten zu Rosenbergs Klassikern. Letzteres ist definitiv nicht falsch, was mich überrascht hat war die Menge an Punkten, die man am Spielende noch erzielen kann - quasi die gesamten zwei Stunden davor bereiten das eigentlich nur vor. So ganz bin ich mir nicht sicher, ob dieses erstaunlich wechselhafte Ende dem vorher doch eher metikulösem Aufbau der eigenen Lieferstrecke wirklich gerecht wird. Ich habe das Spiel mit etwas mehr als 500 Punkten Vorsprung gewonnen, was ich in einem 2er-Spiel für etwas unglücklich halte - schon nach ein paar Runden war klar dass ich führe und gewinnnen werde, Catch-up-Mechanismen gibt es hier keine. Insgesamt ein spannendes Spiel mit vielen guten Ideen, das durch die Blindauktion entschieden wird - das muss man mögen. Mal sehen ob es mit mehr als zwei Spielern weniger einseitig ist.