Beiträge von Lighthammel im Thema „20.03.-26.03.2023“

    #OranienburgerKanal


    Auf einem Tableau mit 12 Bauplätzen, von denen jeder mit Streckenfeldern umrundet ist, baut man im Tausch gegen Ressourcen Gebäude. Diese können in einer Partie maximal 2x aktiviert und deren Effekte genutzt werden, indem man die Gebäude komplett mit Strecken (Weg, Straße, Schiene, Kanal) umschließt oder über 2 Brücken mit anderen Gebäuden verbindet. Für den Effekt müssen verschiedene Bedingungen erfüllt werden: bestimmte Positionen auf dem Spielfeld, bestimmte angrenzende Streckenarten, eine bestimmte Anzahl von irgendwas. Angetrieben wird das Tableau-Building von einem Workerplacement - Motor.

    Die Beschreibung von Oranienburger Kanal klingt zunächst ein bisschen lahm, aber imho handelt es sich um die beste Veröffentlichung von Uwe Rosenberg seit Jahren. Durch 2 Kartendecks in der Grundbox und 4 weitere Decks aufgeteilt auf 2 Erweiterungen, hat man eine immense Varianz, die immer wieder zum Entdecken einlädt.



    #Obsession


    Bei Obsession dreht sich alles um Reichtum, Ruf und die gehobene Gesellschaft, die man in sein viktorianisches Anwesen einlädt.

    Die Spieler starten mit ein paar Räumen in ihrem Anwesen, etwas Dienerschafft (Meeple in verschiedenen Farben und Formen), ein paar Handkarten stellen die Familie und Freunde des Hauses dar. In einer Runde aktiviert man mit einem Diener einen Raum und spielt die vom Raum geforderten Karten aus. So muss man für eine Partie Whist die Hausdame einsetzen und zwei Ladies ausspielen, während sich die Herren im Smoking Room unter Anwesenheit des Butlers eine Pfeife stopfen. Als Belohnung gibt es dann das, was der Raum und die ausgespielten Karten anzeigen. Das ist in der Regel Geld, eine Erhöhung der Reputation oder neue Gäste, sprich: mehr Handkarten. Anschließend wird der benutzte Raum umgedreht, was ihn verbessert, und man kann seinem Anwesen gegen Geld neue Räume mit stärkeren Aktionen hinzufügen. Für Gäste, Reputation, Räume, Dienerachaft, Geld und erfüllte Aufträge gibt es am Ende des Spiels Geld.

    Obsession klingt nach einem recht gewöhnlichen Aufbauspiel, aber zwei Dinge verleihen dem Spiel einen schönen Kniff:

    1. Die Reputation. Einige Gäste und Räume lassen sich erst nutzen, wenn man sich einen gewissen Ruf erarbeitet hat. Kein hochdekorierter Lord will sich mit profane Landadel abgeben.

    2. Die Gäste selbst. Sie sind in 2 Klassen unterteilt. Da gibt es die gewöhnlichen Leute. Die Cousine von zweifelhaftem Ruf und mit polyamorösen Neigungen, oder der Cousin aus Amerika, der so viel Geld im Gepäck hat, wie er großmäulig ist. Sie helfen zwar dabei, mit dem eigenen Anwesen durchzustarten, Kosten aber Ruf und Siegpunkte. Man sollte zusehen, die rechtzeitig vor Spielende wieder auszuladen. Die Prestige-Gäste wollen sich zu Anfang nicht mit uns abgeben, aber sie sind diejenigen, die satte Punkte, viel Geld und viel Reputation einbringen.

    Obsession ist ein schönes Spiel. Wunderbar thematisch und ansprechend gestaltet. Der Glücksfaktor beim Ziehen der Karten ist nicht zu vernachlässigen, auch die verlängerte Version mit 16 Runden fand ich etwas zu lang für das Gebotene und thematisch und vom Spielgefühl her erinnert es mich auch irgendwie stark an London von Martin Wallace (wobei mich meine Erinnerung etwas trügen mag, die letzte Partie London ist ewig her).



    #NextStationLondon


    Next Station London ist ein sehr angenehmes Flip & Write-Spiel, bei dem man seine U-Bahn-Linien auf einem Stadtplan einzeichnen muss. Die Karten geben die Punkte vor, die angefahren werden dürfen, in jedem der 4 Durchgänge plant man eine andere Linie. Die Linien dürfen sich nicht kreuzen und nur an den Enden verlängert werden, Punkte Vorgaben und diverse Aufträge wollen erfüllt werden und oft kommt es so, wie es einem gerade nicht in den Kram passt. Next Station London ist ein schönes Spiel, geht mir aber zu sehr in Richtung Get on Board, um es mir ebenfalls ins Regal zu stellen.