Ein Spieleabend mal ohne die ganz dicken Brocken brachte einige Kennerspiele mit sich. Die Heavy Euros kamen dann anschließend solo auf den Tisch, darunter auch endlich das lange erwartete GWT Argentinien
Council of Shadows
Partie Nr. 3
Zu dritt mit zwei Erstspielern, bei der sich mein Erfahrungsvorsprung schon bezahlt machte. Ich wollte mal ausprobieren, vor allem anfangs nur wenig Energie zu verbrauchen und besorgte mir ausschließlich Karten mit sehr geringem oder sogar negativem Energieverbrauch. Über die Dark Tech Level I Karte ging es sogar nochmal runter mit dem Energieverbrauch (auf 26). Erst in der vierten und letzten Runde, als ich schon Dark Tech Level II erreicht hatte, spielte ich etwas stärkere Aktionen, konnte aber trotzdem auf den Punkt genau Dark Tech Level 3 erreichen… und das mit ordentlichem Vorsprung.
Ich bin mal gespannt, ob sich diese Low-Energy Strategie in weiteren Partien nicht als zu dominant erweist. Man hört und liest ja schon häufiger von solchen Stimmen. Wenn man auf diesem Wege das Spielende so schnell erreichen kann, wüsste ich nicht, wie man mit einer anderen Strategie dagegenhalten kann, weil andere Wege vermutlich mehr Zeit beanspruchen. Muss man sehen, wie die nächsten Partien laufen. Die Mechanismen sind teils originell, gefallen mir und auch meinen Mitspielern gut, aber sollte sich das bewahrheiten, würde das Spiel wohl früher oder später auf der Auszugsliste landen.
Die Insel der Katzen
Partie Nr. 29
Nach vielen Partien mit meiner Freundin zu zweit nach längerer Zeit mal wieder in anderer Runde auf den Tisch, ebenfalls zu dritt und mit Kätzchen, Biestern sowie neuen Booten. Bei mir lief es lange gefühlt eher mäßig, vor allem nachdem ich in Runde 3 oder 4 lediglich eine Katze (plus eine Oshax) retten konnte, weil ich keine Körbe hatte, hatte ich die Partie fast abgeschrieben. Aber ich hatte auch darauf gespielt, in der letzten Runde Startspieler zu werden, was dank gesammelter Stiefelkarten locker klappte. So rettete ich in Runde 5 sechs Kätzchen plus zwei weitere Katzen, konnte noch alle meine Lektionen erfüllen, zwei weitere Familien gründen und weitere Räume vollpuzzeln. Da der erfahrenere meiner Mitspieler satte 30 Minuspunkte für nicht gefüllte Räume hatte, fiel mein Sieg am Ende deutlich aus.
Cryptid
Partie Nr. 9
Endlich mein erster Sieg bei Cryptid Relativ schnell hatte ich diesmal die Hinweise meiner beiden Mitspieler entschlüsselt und das passende Feld gefunden, während mein Hinweis für die Mitspieler noch ein Rätsel war.
Wir sind übrigens wieder weg von den Checklisten, um die gewonnenen Erkenntnisse festzuhalten. Macht uns doch mehr Spaß ohne die Zettel, weil es mit diesen im Prinzip vor allem darum geht, wer beim Abkreuzen keinen Fehler macht.
Smart 10
Partie Nr. 20
Die Basisfragen waren durchgespielt, es ging an das erste Pack allgemeiner Zusatzfragen. Gleich die erste Frage hatte aus unserer Sicht zwei kleine Macken.
Hier sollten Begriffe den Sportarten zugeordnet werden... Frame für Snooker, dabei müsste hier auch Bowling korrekt sein, Rebreakt statt Rebreak für Tennis hat uns auch irritiert
Ansonsten gewohnt interessante Fragen mit schönem Themenmix.
Kitchen Rush
Partien Nr. 10-12
Das habe ich nun mit meiner Freundin zu zweit ausprobiert. Ist auch bei ihr gut angekommen, wir haben die Szenarien 2 bis 4 gespielt und erfolgreich bestanden. Funktioniert auch zu zweit soweit gut, den Sweetspot würde ich aber eher bei mehr Spielern sehen.
Terra Mystica
Partie Nr. 52
Nach einigen Monaten mal wieder eine Solopartie. Mit den Fakiren hatte ich noch was gut zu machen, nach einer Niederlage gegen den Ultoma bei einer der letzten Partien. Auf der Feuer & Eis Map ging es gegen die Machthändler.
Die Ausbreitung war mühsam, ich hatte lange wenig Machtgewinn, konnte meine beiden Städte erst in den letzten beiden Runden gründen. Auf den Kultleisten lief es dafür ganz gut, auch wenn mein Gegner mir eine noch kurz vorm Ende abluchste. Dass ich die Partie mit 148-145 gewann, lag aber letztlich nur daran, dass er sein Heiligtum nicht mehr auf den Plan brachte, was ihn mindestens 12 Punkte kostete, weil die Wertung für den größten Abstand zwischen den beiden großen Gebäuden im Spiel war.
Great Western Trail Argentinien
Partien Nr. 1-3
Das Original ist locker in meiner Top 10 und ich habe davon knapp 30 Partien auf der Uhr. Deshalb war ich sehr gespannt auf die neue Version, zumal diese im Gegensatz zum ersten Teil jetzt auch gleich mit einer Solovariante daherkommt. Aus einer Kennenlernpartie wurden in wenigen Tagen dann jedenfalls gleich drei Durchgänge gegen Pedro, der vom Handling her durchaus angenehm ist und nicht zu viel Aufwand erfordert.
In der ersten Runde hatte ich noch ein, zwei Regelfehler drin, gewann auf der einfachen Schwierigkeitsstufe aber nicht nur deshalb haushoch. Hier hatte ich aufgrund des langsamen Tempos des Automas zu viel Zeit.
Anschließend ging es auf dem mittleren Schwierigkeitsgrad weiter, der ein angenehmes Tempo vorlegt. In der ersten der beiden Partien kam das Spielende recht flott, weil keiner von uns viele Gebäude baute. Ich gewann hauchdünn 85-84. In der letzten Partie probierte ich dann eine Gebäudestrategie, mit der man den Bot ganz gut ausbremsen kann. Das lief dann wieder sehr glatt für mich (148-103). Entsprechend schwankt natürlich auch die Spielzeit. Wenn ich die erste Lernpartie mal außen vor lasse, habe ich zuerst 60 und in der letzten Partie 90 Minuten gebraucht.
Drei Partien in so kurzer Zeit zeigen aber erstmal, dass ich hier schon angefixt bin und dass mir GWT Argentinien auf Anhieb sehr gut gefällt. Die Änderungen, die vor allem den Part mit den Lieferungen und die neue Ressource Getreide betreffen, sind interessant. Trotzdem bleibt natürlich das GWT-Feeling erhalten und als Kenner des Originals ist man schnell drin. Heißt auch, dass das Spielgefühl recht ähnlich ist, ein bisschen ähnlicher vielleicht als ich erwartet hatte. Die Unterschiede würde ich ungefähr als so stark bewerten wie bei den beiden Marco Polo Teilen oder Brass Lancashire/Birmingham. Für eine abschließende Bewertung möchte ich auf jeden Fall erstmal auch ein, zwei Mehrspielerpartien spielen. Aber der Ersteindruck ist definitiv positiv.
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