Beiträge von PowerPlant im Thema „Rezensionsexemplare“

    Deswegen verstehe ich übrigens auch nicht, warum viele Verlage sich so zieren, Rezensionsexemplare raus zu geben - zumindest an die größeren Kanäle mit passender Thematik. Wenn ich Kartenspiele oder ein komplexeres Euro habe, geb ich das Dennis von Brettspiele und mehr und dann sehen das 2000 Leute. Für einen lächerlichen Wareneinsatz von vermutlich 20€.

    Genau das meine ich - günstiger kannst du kein Marketing machen.


    Ich würde - wie bei KS mittlerweile auch üblich - bei Release eine große Handvoll fest dafür einplanen.

    ein passendes Video, das ich für einen Verlag produzieren müsste nach der Preisliste dem Verband deutscher Sprecher ca. 100€ / Minute kosten.

    Vielen Dank für die Hausnummer. Und das bezieht sich nur auf Sprecher. Videocontent (inkl. Material, Verabreitung, etc.) liegt dann nochmal weit höher.


    In sofern ist selbst eine schlechte Rezension ein Gewinn für den Verlag, weil er mit vielleicht 15-20€ enorme Reichweite bekommt, die er sonst nicht hätte.


    Je öfter ein Spiel genannt wird und somit einem potenziellen Käufer "über den Weg läuft", desto mehr suggeriert das, dass an dem Titel ja was dran sein muss. Je öfter er auftaucht, umso mehr Relevanz bekommt er.


    Selbst wenn das Gros der Rezensenten dann eine schlechte Bewertung gibt, beschäftigen sich immer mehr Leute mit dem Produkt und informieren sich darüber. Und das wirft sicherlich immer noch mehr Käufer ab, als ein Spiel, das gar nicht besprochen/beworben wird.


    PS: Natürlich ist es dann keine Werbung im Sinne der Ausweisungspflicht mit inhaltlicher Mitbestimmung des Verlags, wie Brettspiel Dude meint. Aber jedes Auftauchen des Produkts hat einen gewissen "werberischen Effekt", s.o.

    Wenn das also Werbung ist, ist es schon eine "kritische Bewertung" mit Geschmäckle.

    Es gibt keine schlechte PR.

    Natürlich ist das Werbung. Was soll es denn sonst sein?! Ob Plakat, Zeitung, Radio, TV oder YouTube und Insta. Es geht darum, dass möglichst viele Leute dein Produkt sehen.

    Wie gesagt: Zeig mir eine Alternative, wie ein Verlag aus eigener Kraft ein paar tausend potenzielle Käufer erreicht, die in den geringen Kosten vergleichbar wäre.

    Wir sprechen hier für den Verlag schließlich nur von je 1 Exemplar und 5 Minuten Zeit um eine Mail zu schreiben.

    Nicht okay finde ich, wenn jemand explizit um ein Rezensionsexemplar bittet, aber dann nie eine Rezension kommt ...

    DAS geht natürlich in keinem Fall! Leider gibts sowas aber immer wieder.

    Explizit darum bitten und dann nicht liefern finde ich mindestens "schwierig" :) Es gibt anders herum aber ja auch die Fälle, dass um Rezensionen gebeten wird und ein Exemplar quasi auf Anlass des Verlags verschickt wird. Wenn man sich dann bei Missgefallen davon distanziert und eben keine Rezension macht, finde ich das auch wieder vertretbar.

    Ehrenkodex

    Das hielte ich für eine sehr dumme Einstellung. Eben weil es keine Geschenke sind (steuerlich? s.u.), sondern eine Gegenleistung auf der anderen Seite steht, die auch in etlichen Stunden Arbeit ausarten kann und als Auftragsarbeit bei einer Agentur dem Verlag ein vielfaches seiner Kosten produzieren würden, als wenn er ein Rezensionsexemplar an einen Influencer gibt.


    Noch dazu kommt ja, dass der Influencer sich über einen sehr langen Zeitraum erstmal eine Reichweite aufbauen muss, die natürlich auch bezahlt werden sollte. Ist im Handwerk ja nicht anders. Ich zahle nicht für die 2 Stunden, die der Maler einen Türrahmen lackiert, sondern auch für seine Jahre an Ausbildung und Erfahrung, die zu einem besseren Ergebnis führen, als wenn ich es selbst machen würde - in der Theorie :D


    Soll heißen: Bei branchenüblicher Bezahlung könnte sich ein YouTuber gemessen am zeitlichen Aufwand das Spiel gleich mehrmals kaufen. Der Verlag hat dadurch natürlich eine sehr günstige Werbemaßnahme und muss sich um nichts mehr kümmern. Klar freuen die sich, dass das Leute auch noch freiwillig machen ;)


    In diesem Sinne finde ich einen "Ehrenkodex" in diesem Fall falsch. Ganz anders sieht das vielleicht steuerlich aus - das ist eine Frage. Ob das als Geschenk gilt oder was weiß ich - keine Ahnung! Das würde mich auch mal interessieren. Aber moralisch sehe ich überhaupt kein Problem darin, ein Rezensionsexemplar - wenn es nicht als solches gekennzeichnet ist und dafür auch Arbeit erfolgt ist - zu verkaufen.


    Für mich wäre das vergleichbar mit Unfug wie: Dein Chef zahlt dir extra wenig Geld - dafür darfst Du es aber nicht ausgeben! ;)