Alles anzeigenAber sobald es von der journalistischen Seite um richtig Kohle geht, muss man soviel bedenken und beachten...
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In der Tat wirkt diese von dir angesprochene Abhängigkeit geradezu gewollt. Als sieht man sich selbst als PR-Arm der Publisher. Das finde ich, mit Verlaub, mehr als seltsam.
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Vielleicht wäre es für viele andere aber dann wirklich schlauer, das Projekt zu professionalisieren. Da wäre dann tatsächlich weniger "Abhängigkeit" da - vermutlich hast du auch diesen Aspekt gemeint. Aber mitunter wirkt es halt so, als würde man den Verlagen die Verantwortung zuschustern, dass das eigene Projekt möglichst "groß" und "professionell" wirkt - indem man eine Rundumversorgung genießt.
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Vor dem ganzen Hintergrund erscheint dann auch der Verkauf von Rezensionsexemplaren nur logisch und folgerichtig. Und wenn das in der Branche wirklich so allgemein akzeptiert wird, will ich nix gesagt haben. Ich persönlich käme aber trotzdem nicht auf diese Idee.
Du widersprichst dir in einigen Teilen selbst. Macht aber nichts.
Wer sagt denn, dass man nicht unabhängig und kritisch berichten kann, wenn man Rezensionsexemplare erhält? Ich habe in über 20 Jahren nicht einen Verlag erlebt, der bei negativen Kritiken für mein Portal Exemplare reduziert oder streicht. Und da wir in der Breite sehr viel machen, kommen Verrisse regelmäßig bei uns vor.
Da ich weiß, wen du mit dem vorletzten Absatz meinst: Wer hat denn eigentlich hier im Thread irgendeinem Verlag die Verantwotung zugeschustert, dass ein Projekt möglichst groß werden soll? Wer hat eine Erwartungshaltung erklärt? Das war doch eigentlich eine fabulierende Vermutung von einigen und kam nicht vom jemanden, der selbst ein Projekt betreibt? Dass selbst professionelle Medien - und ich meine jetzt Print - seinen Rezensenten wenn überhaupt nur wenig bezahlten können, könnte man übrigens wissen. Hier sind wir wieder bei der Haltung von Nils. Er kritisiert ja zurecht, dass Verlage billige PR wollen und selbst großen Medien kaum ein Werbebudget zukommen lassen. So bleibt eben alles selbst bei professionellem Ansatz zwangsweise Hobby. Das ist eben ein Geschäft, das sich auch durch die Masse an Hobbyisten so herauskristallisiert hat. Das kann man gut oder schlecht finden, ist aber zunächst einfach mal Tatsache. Wenn du "professionalisieren" anregst, ist das ja super. Aber ergiebig monetarisieren, was du damit meinst, ist selbst im Printbereich schwierig. Auch deshalb, weil es so viele Hobbyleute gibt, die sich in diesen Markt reindrängen. Motto: Irgendwer wird es schon kostenlos machen. Das wissen die Verlage. So arrangieren sich alle mit den Gegebenheiten. Mal so und mal so. Aber ich denke, die meisten sind kein PR-Arm der Verlage.
Mein Hinweis oben auf die Vergabepraxis einiger Verlage war lediglich eine Ist-Beschreibung, die auch hier im Thread bestätigt wurde. Verlage gucken nicht immer auf Reichweite, sondern geben teilweise nach Anfrageeingang weg. Das bedeutet nicht, dass ich jammere, weil ich ein Spiel nicht bekomme. Es war nur ein Hinweis, dass auch auf Seiten der Verlage da einiges aus Verlagssicht optimierbar wäre. Natürlich nicht bei allen. Denn letztlich ist Reichweite ein wesentliches Argument. Aber nicht alle richten sich danach.
Davon ab: Ob es akzeptiert ist oder nicht, spielt doch gar keine Rolle. Die Frage ist doch, ob der Verkauf von Rezensionsexemplaren erlaubt ist und welche Berechtigung es gibt, das zu unterbinden. Ich selbst käme zum Beispiel auch nicht auf die Idee, Rezensionsexemplare zu verkaufen. Ganz im Gegenteil. Ich habe doppelte Spiele, was immer mal vorkommt, in Absprache an das Generationen-Cafe gespendet, ausgemistete Spiele den regionalen Bibliotheken überlassen usw. Aber wer was wie macht, ist schlicht nicht Sache der Verlage.