hier werden Ursache und Wirkung (bzw. Huhn und Ei) vertauscht.
Hehe - manchmal stelle ich mir die Frage, ob du die Marketingmaßnahmen deiner Branche wirklich gut kennst?
Kein Spieleverlag verschenkt Freiexemplare. Daran sind die Erwartung einer Verkaufssteigerung geknüpft.
Kein Fanboy braucht Freiexemplare, damit er von seinem über alles geliebte Hobby sprechen kann.
Die Motivation des Marketings ist doch, diese glaubwürdige Gesprächsbereitschaft der Fanboys zwecks der Absatzsteigerung intensiv zu befeuern. UND! Die kostenintensive, gewerbliche Maßnahmen sind dadurch möglichst zu ersetzen.
MIR geht es allein um diesen Punkt. Um das, was durch diese Maßnahmen überflüssig wird und kaputt geht; um das Klagen über dessen bescheidenen, amateurhaften Ersatz.
Das gilt für alle Bereiche, die vom Marketing mit kostenlosen Exemplaren beschossen werden. Sei es nun die "Content Creater", die Spieleberater auf Veranstaltungen und auch die Events selber. Hier wird sich von den Verlagen etwas für die Absatzsteigerung zu Nutzen gemacht, die von der Intention her eigentlich keine Verkaufsförderung sein "wollten". Bei jedem größeren Verlag findest du auf der Homepage ein offenes Scheunentor, das "Multiplikatoren" mit den Erwartungen des Verlags vertraut macht. Und verlagsseitig aktiv angesprochen wird man auch.
Das soll kein Vorwurf sein. Ich mag nur einer Verklärung entgegentreten. Ich bin wirklich alle Symbiosen mit den Verlagen eingegangen, die mir angeboten wurden. Warum auch nicht? Meine Handlungsmöglichkeiten verbesserten sich ja dadurch tatsächlich. Die von Kosmos viertel jährlich angebotenen Schulungen der Supporter haben viel bewirkt. Ich kann dadurch sehr gut Spiele präsentieren und erklären. Man hat mich gelehrt, wie an die übrige Medienwelt heranzutreten ist. Wie Veranstaltungen auf "Erfolg" auszuwerten sind.
Das ist alles gut und schön. Aber - was wird hier verlagsseitig primär gefördert? Die Leidenschaft für das Hobby oder das Ziel der Absatzsteigerung der Produkthersteller?
Ist man sich dessen alles bewusst, ist es ja auch gut. Ich habe aber das Gefühl, es herrscht größtenteils Verklärtheit vor. Der verlagsseitig angestrebte Multiplikator wird dem "Betrüger" nahe gerückt. Und dann kommt noch von deiner Seite ein, der ist ja eigentlich selbst Schuld.
Nein - für das, was der letztendliche Konsument wirklich haben will - eine unabhängige, vertrauenswürdige Beratung bräuchte es die kostenlosen Muster wirklich nicht. Die sind in dem Sinne kontraproduktiv.
Und tät dem Konsumenten und dem Produkthersteller die Kosten einsparende Beratung durch den angestrebten Multiplikator wirklich etwas wert (eine Aufwandsentschädigung) sein, wäre dieser "Journalist oder Content Creater" gar nicht mehr "abhängig". Durch einen Erlös mit dieser ARBEIT könnte er tatsächlich ganz frei handeln.
Aber - das ist ja auch nicht wirklich gewollt.
Liebe Grüße
Nils (war über zwei Jahre in diesem Sinne im Vollerwerb tätig. Und auch das war eine gute Zeit.)