Beiträge von Marcus im Thema „Merkbare/offene Information“

    Hallo,


    ich finde siegen zu wollen ist ja gut und schön, aber man sollte es nicht übertreiben. Ich kann Attila da nur zustimmen, obwohl ich nicht wüste ob ich gehen oder mich kaputtlachen würde. Manchmal macht man einen guten Zug und manchmal holt man nicht das Optimum an Siegpunkten heraus. Bis jetzt hat sich die Welt noch immer weitergedreht, egal welchen Platz ich belegt habe. Stundenlanges Überlgen und Zugoptimieren, Benutzung von elektrischen Hilfmittel, ausprobieren von allen möglichen und unmöglichen Strategien auf BSW. Bei solchen Spielweisen kann ich einen Mitspieler einfach nicht mehr ernst nehmen. Wenn ich meine Zeit mit Leuten verbringen möchte die mit allen Mitteln siegen wollen, kann ich auch im Büro bleiben.
    Manche Spieler können sich das verdeckte Material merken und andere nicht, genau wie manche ein Matt in drei Zügen erkennen und andere nicht. Na und. Deshalb mit offenem Material und ohne Schachmatt spielen?
    Da fallen mir noch zwei Zitate ein:


    “Der Spieler sollte immer dafür sorgen, seinen Gegner so erschöpft und angeschlagen wie möglich an das Schachbrett zu zerren. Denn in einer solchen Verfassung wird ihn die Vorstellungskraft anstrengen, und er wird Fehler begehen.”
    (Ruy López de Segura: “Das Buch der freien Erfindung und die Kunst des Schachspieles”, aus dem Jahr 1561.)


    “…Sollte man an einem klaren und sonnigen Tag spielen, dann ist dafür Sorge zu tragen, dass dem Gegner die Sonne ins Gesicht fällt, um ihn zu blenden; wenn es dunkel ist und man im Licht der Kohlenglut spielt, dann sollte er es auf der rechten Seite haben: denn es stört in seinen Augen und die über das Schachbrett führende rechte Hand verursacht Schatten, so dass er nicht genau sieht, wohin er die Figuren stellen soll.”
    (Ruy López “Das Buch der freien Erfindung…”)


    Gruß


    Marcus