Hast du doch bei jedem Deckbauspiel mit wechselndem Markt in irgendeiner Form.
Beiträge von Nico im Thema „Challengers!“
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Da ich zuletzt im SdJ-Thread so rumgenörgelt habe über Challengers, hier mal ein Update:
Ich habe noch 4x auf BGA gespielt - und da hat sich im Grunde mein Eindruck des absolut zufälligen Spielverlaufs eher zementiert. Das waren jeweils Spiele zu viert- ich bin in den Partien 3./4./2./1. geworden - also die komplette Bandbreite - ohne, dass ich das Gefühl hatte, da wirklich was für zu können. Ich bleibe dabei: Die Deckbauphase ist die, in der die Entscheidungen getroffen werden - und die sind in der Regel eher eindeutig.
Der Duell-Teil des Spiels kann in der Tat auch von einem 2jährigen gesteuert werden (der lesen kann) - die "Entscheidungen" sind da in der Regel eindeutig und trivial.
Und ehrlich gesagt, hat das noch nicht mal besonders viel Spaß gemacht - es lief halt irgendwie ab und war dann irgendwann vorbei. Es fehlt halt so ziemlich alles, was ich an Spielen interessant finde. Allerdings: auch für Roulette gibt es ja Begeisterte und auch das fällt ja in die Kategorie "Spiel".
Dann haben wir nach unserem regelmäßigen Montags-Abend-Online-Abend Challengers als Absacker gespielt - und mit 3 Menschen, die ich kannte, hat das Spiel plötzlich deutlich gewonnen - über Sprachchat gab es dann sowas ähnliches wie Trashtalk "ok, alles klar, glhf dann" "Oh krass, die 3er-Eröffnung wieder, die ist schwer zu schlagen" - also im Grunde ein "sich-lustig-machen" übers Spiel, weil ganz offensichtlich eben 0 Strategie dahinter steckt. Und dennoch war es dann ganz lustig - Spielpaarungen, "Angstgegner" etc. Das Spiel war voller Sarkasmus. Und so hats plötzlich durchaus Spaß gemacht.
Fazit: Es ist weniger schlimm, als ich dachte - wenn man akzeptiert, dass es halt zu 90% Zufallsgenerator ist, wer gewinnt, kann man damit Spaß haben. Ich hab es jetzt für den Urlaub mit Freunden geordert, wo wir dann mit 3 Kindern zu sechst wären - und in dem Kontext sehe ich es immer noch: Als Familien- oder Partyspiel.
Ist doch völlig legitim, dass dir das Spiel nicht gefällt. Ich hoffe aber, du konntest hier etwas davon überzeugt werden, dass mehr in diesem Spiel steckt als du denkst bzw. dachtest. Auch wenn du selbst den Appeal vielleicht nicht siehst.
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Und am Ende will Challengers nur ein einfaches Fun-Spielchen sein mit für Brettspieler eher ungewöhnlichen 1on1-Turniermodus.
Bin mir nur arg unsicher, warum es da schon eine Erweiterung braucht. Mehr Komplexität? Bitte nicht. Weil gerade die Leichtigkeit macht doch den Reiz aus. Mehr Vielfalt? Selbst nach x Partien sehe ich immer noch neue Karten und Synergieeffekte. Was ist also der Kaufgrund für die kommende Erweiterung? Ausser, dass es die geben wird, um den Erfolg nochmal zu versilbert?
Es kam sehr früh zumindest aus dem deutschsprachigen YT-Bereich der Ruf nach mehr Decks. Warum weiß ich auch nicht, zumal ich mir nur schwer vorstellen kann, dass das Spiel dort so massiv gespielt wurde, dass wirklich sich wiederholende Effekte und Kombos in auffälliger Häufung auftraten.
Denke das ist auch einfach ein Reflex, dieser Ruf nach mehr Variabilität. Das heißt nicht, dass das Grundspiel nicht lang trägt. Man hätte halt einfach gern mehr!!