Beiträge von Gead im Thema „Brettspielausbildung“

    Wenn ihr im Nachinein eine ideale Brettspielausbildung als Lehrkraft wie in der Schule oder im Studium für Schüler/Azubis entwerfen solltet, wie würden euere Lehrpläne und zu vermittelnder Lehrgangstoff nach eurer Meinung bei einem Newbie aussehen ?

    Rückblickend hätte ich mir gewünscht, dass ich während meiner Schulzeit (mehr) mit Gesellschaftsspielen in Berührung gekommen wäre. Das hat damals – zumindest in den Schulen, die ich besucht habe – so einfach nicht stattgefunden. Glücklicherweise sah das im Elternhaus besser aus, denn da gab es eine Spielkultur. Meine Liebe zu Brettspielen wurde also schon sehr früh und auch altersgerecht geweckt und gefördert. Diesen Ausgleich hatten und haben aber sicherlich nicht alle in dem gleichen Maße.


    In puncto „mühevoll“, schließe ich mich grundsätzlich der Kritik von Calredon an, dass das Spielen (und spielerisches Lernen) gerne eine gewisse Leichtigkeit haben darf und Freiräume für eigene Entscheidungen braucht. Um Zug um Zug die eigenen Vorlieben zu entdecken, sowie gute wie weniger gute Erfahrungen sammeln zu können. Und das mit möglichst wenig Druck und Zwang.


    Jetzt das Aber. Genau hier kann in der Schule angesetzt werden: Freiraum schaffen zum Spielen während der Schulstunde und nicht nur danach in der Betreuungsstunde. Wenn Kinder sich mit Spielen ausschließlich in der Freizeit beschäftigen (sollen), um vielleicht ruhiggestellt zu sein, sich nicht zu langweilen, dann „entscheiden“ sie sich meistens für die einfachere, schnellere Form der Ablenkung bzw. Unterhaltung. Und das sind eben die Computerspiele und Konsolen dieser Welt.


    Etwas elementar Wichtiges, was Gesellschaftsspiele für die Entwicklung des Kindes leisten können – also das Leistungsprinzip umgekehrt –, ist den Unterschied von gemeinsam und gegeneinander zu vermitteln. Und da hat sich im Angebot solcher Spiele in den letzten Jahren doch eine ganze Menge getan. Die Regeln von kooperativen Spielen zu lernen und in der Gruppe resp. Klasse anzuwenden, gemeinsames Gewinnen oder Scheitern – das hat eine außerordentliche Bedeutung für die persönliche Entwicklung. Um dadurch gestärkt, leichter einen Platz in der Gesellschaft zu finden (und nicht am Rande).