Beiträge von Breli im Thema „Verdant (deutscher Titel voraussichtlich "Sattgrün")“

    Moin zusammen!

    Wir haben jetzt einige Partien Verdant hinter uns. Als Cascadia Fans ist können wir vielleicht ein Vergleich der beiden Geschwister wagen. Beide werden ja immer in einem Atemzug genannt, für uns sind beide aber sehr unterschiedlich und haben Ihre Berechtigung im Regal. Im Crowdfunding Thread gab es ja schon einige Ersteindrücke aber ich denke, dass Spiel braucht durchaus einen eigenen Thread hier in den Spielbesprechungen.


    Material

    Gute Karten, tolle Holztokens, schicker Beutel und wunderbares Artwork von Beth Sobel. Nur das Gefummel mit den ganzen Zip Tüten nervt. Ein etwas besseres Insert hätte dem Spiel gut getan. Alles in allem aber sehr gut.


    Thema

    Pflanzen hegen & pflegen und Räume dekorieren. Ich mag mich täuschen, aber das ist auf jeden Fall mal was Neues! Uns gefällt es, auch wenn es „nur“ ein Punkterennen ist.


    Ziel des Spiels, Mechaniken und Spielablauf

    Ziel ist es, Punkte zu sammeln. In einem fixen Raster von 5*3 Karten müssen alternierend Räume und Pflanzen gepuzzelt werden. Es gibt 5 Raumtypen und 5 Pflanzentypen.

    Jeder Raum hat Platz für einen Einrichtungsgegenstand oder Tier (bringen Boni). Jede Raumkante hat eine Lichtbedingung (Sonnig, Halbschatten, Schatten).

    Pflanzen haben präferierte Lichtbedingungen. Stimmen diese mit einer (oder mehreren) Raumkanten überein, erhält die Pflanze „Grünpflegepunkte“. Jede Pflanze braucht eine unterschiedliche Anzahl an Punkten, wenn diese erreicht sind, bringt die Pflanze am Ende Punkte. Durch Bonuspunkte in Form von „Töpfen“ (Keramik, Holz etc.) entsteht ein kleines Wettrennen, da diese Spielerzahlabhängig sind.

    Das Drafting ist die Kernmechanik. Im Markt liegen vier Tripel bestehend aus: 1 Token, 1 Raum, 1 Pflanze. Es gibt zwei Typen Token: Grünpflege (Gießkanne, Schaufel, Dünger) erlauben verschiedene Grünpflege Aktionen. Einrichtungsgegenstände oder Tiere können in Räumen platziert werden. Man nimmt immer den Token und eine Karte. Die nicht gewählte Karte (Pflanze oder Raum) wird mit einem „grüner Daumen“ Token aufgewertet. Die grünen Daumen Token sind vergleichbar mit den Zapfen bei Cascadia (erlaubt bspw. das Abräumen von Karten oder Token). Somit werden „schwächere“ Karten peu a peu incentiviert. Das verhindert etwas, dass einige Karten wie Blei in der Auslage liegen bleiben.

    Die Wertung ist relativ umfangreich: Pflanzen und Räume werden gewertet. Ferner gibt es allerlei Boni für Einrichtungsgegenstände, Töpfe etc. Außerdem kann man drei Sonderwertungen zufällig aus einem großen Fundus auswählen. Grob abgeschätzt setzt sich die Wertung aus ca. 50% Pflanzen, 20-25% Raumwertung und den restlichen Boni zusammen.

    Spielerinteraktion gibt es mit Ausnahme des „Hate Draftings“ nicht. Solitäres Spielgefühl.


    Der unvermeidliche Cascadia Vergleich

    • Komplexer als Cascadia
    • Variablere Wertung, mehr Wege zum Sieg als bei Cascadia (glaube ich)
    • Fixes Raster 3*5 statt ganz freiem Bauen
    • Viel weniger ausrechenbar als Cascadia: Dort kann der letzte Spieler immer Gebietsmehrheiten abzählen und ggfs. verhindern. Verdant hat keine vergleichende Wertung, daher bleibt es bis zum Schluss eigentlich offen
    • Drafting besser gelöst und Incentivierung der "Verliererkarte", bei Cascadia werden speziell im Endspiel die Keystone Teile kaum noch gewählt (meine Beobachtung)

    Fazit

    Für uns also eine ganz klares Fazit: Man braucht beide Spiele 😊 (und Calico)