Beiträge von MetalPirate im Thema „SPIEL 2022 Tütenschau“

    Blue Orange hatte einen gar nicht mal so kleinen Bereich mit Spieltischen, wo dann noch eine Ecke erkennbar für Kinderspiele abgeteilt war (Gummiland und Pingu Spingu hatten sie da; evtl. auch noch ein weiteres). Inklusive kleinerer Stühlchen, also wirklich sehr einladend gemacht für Familien. Daumen hoch dafür. Das kriegt nicht jeder Verlag so hin.

    Grundsätzlich haben die auch gute Spiele mit einfachen Regeln, gewissem Kniff und immer schöner Aufmachung am Start. Blue Orange fliegt nach meinem Gefühl oft etwas unter dem Radar, jedenfalls in Deutschland -- was sicherlich auch daran liegt, dass man manches wie Kingdomino eher mit dem lokalisierenden Verlag (hier: Pegasus) in Verbindung bringt und gar nicht mehr mit dem Originalverlag. #BlueLagoon kann ich z.B. empfehlen und das geht auch mit kleineren Kindern schon gut, wenn man nur einen statt zwei Durchgänge spielt. (Meine Tochter ist 7.)

    Gummiland und Pingu Spingu waren gestern leider trotzdem nix für uns, und nach zwei Versuchen kriegt dann der nächste Verlag eine Chance...

    Habe Blue Orange leider vergeblich gesucht (wollte Pingu Springu mitnehmen), in der Messeguide war nur die Asmodee-Standnummer genannt, bei Asmodee selbst wusste keiner, wo der Verlag seinen Bereich hat. Wo genau waren die?

    Ganz ehrlich: ich weiß es nicht mehr. Da ich mit Frau und Kind da war, sind wir eher planlos rumgelaufen. Einfach herumgeschlendert und geschaut. Kein Vergleich zu früheren Messe-Besuchen, in denen ich ein straffes Programm abgearbeitet habe...^^

    EDIT: Halle 3 könnte passen. Siehe oben. Vorm Antworten sollte man vielleicht doch noch die nächste Seite anschauen. :)

    Pingu Springu haben wir auch gespielt. Wir haben im Laufe der ersten Partie rausbekommen, dass man die Glatteisschollen, von denen aus man direkt die nächste Scholle betreten darf (auch mehrfach hintereinander), am besten immer auf der einen Seite einschiebt und die normalen Eisschollen auf der anderen. Dadurch erzeugt man eine "Rennbahn" auf der einen Seite, mit denen das Spiel sehr leicht und repetitiv werden dürfte. Für uns durchgefallen. (Disclaimer: Ich kannte das Spiel vorher nicht. Die Regeln wurden uns vor Ort erklärt. Und als erfahrener Essen-Besucher weiß man, dass falsche Regelerklärungen gar nicht so selten sind, wenn schnell angelernte Mitarbeiter ein halbes Dutzend verschiedene Spiele erklären sollen.)

    Gummiland war rein spielmechanisch betrachtet in der Reduktion auf den absoluten (dann kindergerechten) Kern von Deckbuildung durchaus gelungen. Marco Teubner als Autor verspricht da einfach solides Spieldesign-Handwerk. Aber ich fand es ein Stück zu fummelig mit dem Rausschieben der Plättchen und irgendwie fehlten die interessanten Spielentscheidungen und auch der Spannungsbogen, warum man die ganze Übung überhaupt machen sollte.

    Meine Tüte war sehr übersichtlich:

    • Città-Stato: Abholung zu einer Kickstarter-Kampagne von Ende 2020, war als Essen-Pickup 2021 bestellt, wurde aber nicht rechtzeitig fertig. Zusätzliche Versandkosten wollte ich nicht zahlen, also Abholung 2022.
    • Abholung von vorbestelltem Barrage-Kram bei Cranio (über Anunnaki-KS-Kampagne bestellt).
    • ein Laserox-Insert. Auch heute abend schon zusammengebaut.

    Ausgaben heute: 44€ für die Familienkarte, 6€ fürs Parken, 40€ für Zubehör, 0€ für Spiele. Kein Vergleich zu Vor-Corona-Zeiten, wo immer ein Dutzend Spiele eingesackt wurden.

    Angespielt haben wir diverse Kinderspiele, u.a. #Gummiland von Blue Orange, was ich mir anschauen wollte. Aber weder da noch anderswo war etwas dabei, das sofortiges Habenwollen ausgelöst hätte. Oft nett aufgemacht, aber spielerisch völlig belanglos. Bei den großen Spielen habe ich mich eisern an meine Regel gehalten, dass ich nur noch Spiele kaufe, die entweder mindestens ein Jahr alt sind (die entscheidende Frage hier: werden sie noch gespielt, nachdem der Neuheiten-Hype weg ist?) oder Spiele, die ich selbst gespielt habe (TTS/Tabletopia reicht).

    Näher angeschaut habe ich mir #Marrakesh (auch gestern abend auch noch mal Regeln gelesen). Ganz ehrlich: Da verstehe ich nicht, was daran so toll sein soll. Wirkt auf mich wie ein komplett auf dem Reißbrett konstruierter Punktesalat ohne allzu viel Thema oder Interaktion. Frohes Vor-sich-hin-Optimieren mit allerlei bekannten Zutaten. Ähem, nö.

    Eher positiv überrascht war ich von #RiseAndFall (Rise & Fall) bei Ludically, wo die laufende KS-Kampagne beworben wird. Da war zwar alles besetzt (und ich war ja auch nicht alleine da), aber ich habe bei anderen mal ein bisschen zugeschaut und das machte einen guten und ausgereiften Eindruck. Weiterhin kritisch sehe ich jedoch, dass das Spiel komplett zufallsfrei ist. Heißt: bei manchen Mitspielern ist die Grübelorgie direkt vorprogrammiert. Und bei klar dreistelligen Preisen ist jede Schwäche schnell eine zuviel, wenn's um backen oder nicht backen geht. Vermutlich bleibe ich da einfach stumpf bei meiner Unterstützung für das zugehörige Videospiel, das kostet einen Bruchteil.

    Ansonsten: brechend voll heute.