Beiträge von Puma im Thema „03.10.-09.10.2022“

    Puma Bei Neuland gab es die Ressourcen ja nicht in echt, sondern man musste sie "sich denken".Gibt es bei Hamlet haptische Ressourcen?

    Konkret gibt es 6x Holz, 6x Stein, 6x Weizen und pro Person nochmals je 2 Mehl, Ziegel, Milch und Bauholz (immer eine Seite Standard und eine Seite mit besonderer Qualität). Also ja, es liegen die Ressourcen haptisch im Dorf da. :)

    Als Nachtrag zur Frage von Dee ist mir noch eingefallen: die Entwicklung ist wohl tatsächlich so, dass es damit beginnt sich gegenseitig vorzulegen oder wegzunehmen, aber mit zunehmender Arbeiteranzahl (man beginnt mit einem Arbeiter, als nur einer Aktion) kann man die Ketten eben ggf. auch allein durchziehen. Und daneben gibt es auch genug Optionen, Punkte zu generieren, die man selbst im Griff hat. So hat der Sieger gestern beispielsweise alle 5 eigenen Straßen gebaut: am Ende gibt es einen Punkt pro eigener Straße. Mit dem Meilenstein "Planner" gab es nochmals 1 Punkt pro Straße und zuletzt mit einem Landmark (Gebäude, die nur SP bringen) nochmals 1 Punkt. Beim Endstand von 70:54:44 waren allein das 15 Punkte. :)

    #Hamlet

    Das klingt wie Neuland: https://boardgamegeek.com/boardgame/12681/neuland Dann ist Hamlet wohl auch nichts für uns. Wir fanden das damals zu fies mit dem Gebäudewegnehmen.

    Mit einem Vergleich zu Neuland kann ich leider nicht dienen - 2004 war ich noch nicht im Hobby. ^^

    Ich kann aber sagen: es fühlte sich nicht wirklich fies an, sondern eher gemeinschaftlich / kooperativ. Bei den Aufträgen am Markt oder bei der Kirche sollte man halt schauen, dass man vlt. nicht zwingend zu gut vorlegt. Umgekehrt kann man sich ja auch selbst neue Arbeiter freispielen, bis zu 4 Stück und dann auch 4 Aktionen machen und direkt selbst die eigenen Waren verarbeiten. Das Schöne ist ja auch, die Belohnung beim Verbrauchen von veredelten Waren kriegt immer der Erzeuger. Also immerhin... ^^ Wenn man dann noch der Experte der Rohstoffart ist (kann immer nur eine Person für jede der 4 Sorten sein), dann kriegt man die Belohnung auch noch doppelt. Also eine gewisse Vorlagenproblematik war da, aber kein Take That vom Spielgefühl. So habe ich es zumindest wahrgenommen. Aber ungewöhnlich dann eben doch, sonst wird man bei den Euros ja meist in Ruhe gelassen von den lieben Mitstreitern. ^^

    #Hamlet

    Ich hatte gestern Zeit, mal #Hamlet auszupacken, das Insert und die Kirche zusammenzubasteln (Fotos nur im Spoiler für Interessierte) und Abends konnten wir es dann auch direkt zu dritt ausprobieren. :)

    Bei Hamlet geht es letztlich im Kern darum, Ressourcen zu generieren, aufzuwerten und in Siegpunkte umzumünzen - Wege dafür gibt es viele und das ist sicherlich alles nur nichts Neues. Gleichwohl hat Hamlet einige interessante Mechanismen. Das geht los bei den wild geformten Plättchen, die wir - unter Beachtung wirklich minimalst einschränkender Bauregeln - total frei platzieren dürfen, wodurch vermutlich tatsächlich immer wieder andere Dörfer entstehen werden, zumal die Gebäude (bis auf die Startgebäude) auch in zufälliger Reihe ins Spiel kommen. Die Art und Weise, wie da eine Landschaft entsteht, hat mir jedenfalls sehr gut gefallen. Zweite Besonderheit: ähnlich wie beispielsweise bei einem Redoutpost, kann jede Person alle Gebäude benutzen und gleichzeitig auch auf alle Ressourcen zugreifen, die verfügbar sind, also auch die der Gegenspieler. Dadurch ergeben sich durchaus interessante Dilemmata im Hinblick auf mögliche Vorlagen. Bei den eigenen Ressourcen ist es nicht ganz so schlimm, denn wenn die verbraucht werden, bekommt immer der Hersteller die Boni, auch wenn ein anderer Spieler sie einsetzt. Was mir ebenfalls gut gefällt ist der Mechanismus, wie man Ressourcen einsetzt: die sammelt man nie vor sich selbst, wie so oft, sondern die liegen im Dorf und müssen, um verbraucht zu werden, zum jeweiligen Arbeiter transportiert werden können. Jeder Arbeiter kann auf jedes angrenzende Feld zugreifen, ist die Ressource jedoch weiter entfernt, muss er ein Netzwerk über Straßen und eigene Esel aufbauen, die quasi seine Reichweite erhöhen. Die Arbeiter können dann im Ergebnis also entweder Gebäudeaktionen benutzen (sie erreichen jedes über Wege angeschlossene Gebäude) oder neue Gebäude bauen. Zuletzt können wir auch eigene Straßen errichten, falls Gebäudeteile nicht über Straßen auf dem Plättchen verbunden sind (das geht von Berg zu Berg und Wald zu Wald). Auch diese Straßen können von allen genutzt werden, geben aber Siegpunkte am Spielende.

    Siegpunkte erreicht man im Spiel, in dem man Gebäude baut, verarbeitete Waren herstellt, Aufträge am Markt erfüllt, reine SP-Gebäude für die Endwertung baut, Auszeichnungen abgreift (z.B. die meisten Aufträge erfüllt) oder - ganz wichtig ^^ - beim Bau der Kirche hilft. Die Kirche aufzubauen ist letztlich das Hauptziel, denn das Spiel geht solange, bis dort alle 5 Teile fertiggestellt sind. Die 3D-Kirche sieht im Übrigen zwar cool aus, aber verdeckt verdammt viel Information. Wir haben dann im Spiel auf die Pappplättchen für die 2D-Ansicht von oben gewechselt und nur fürs Schlussfoto nochmals die große Kirche hingestellt. Generell leidet das Spiel ein wenig an Übersichtlichkeit, da ist schon ordentlich Gewusel überall.

    Alles in allem hat mir das Spiel jedenfalls richtig gut gefallen. Die 25min pro Person allerdings waren nicht wirklich drin, kommt aber vielleicht noch in Folgepartien. :saint: Insgesamt schafft es das Spiel aber das Gefühl zu vermitteln, dass wir wirklich alle im selben Dorf aktiv sind und mitarbeiten, auch wenn nur einer gewinnen kann.