Ich zitiere mich mal selbst:
Ziemlich skurril kam in Essen das – aufgrund des beinahe sofortigen Ausverkaufs fast schon sagenumwobene – 12 RIVERS daher, ein Spiel des taiwanesischen Verlags BGNations, dessen Besonderheit man nicht lange suchen muss, denn es sieht einfach nur großartig aus und zieht jeden an, er es auf dem Tisch stehen sieht, was an dem großen dreidimensionalen Berghang liegt, dessen Vertiefungen das titelgebende 12-armige Flusssystem bilden, durch welche 12 zufällig gezogene pastell-bunte Perlen nach dem Entfernen einer Rückhalte-Schiene ins Tal kugeln und am Fuße in einem „See“ enden – bis auf solche, welche die Spieler durch zuvor platzierte Barrieren aufhalten konnten, um sich je eine davon auszusuchen. Sie sind je nach Farbe unterschiedlich viele Punkte wert und werden in Schablonen eingelagert, die dadurch Bonuspunkte bringen können. Je höher am Berg ich jedoch meine Barriere anbringen will, um mir so bestimmte Kugeln zu sichern, desto mehr Camp-Karten muss ich bezahlen, welche ich durch andere Aktionen wieder erhalten kann. Alles in allem haben wir hier ein optisch bombastisches Set-Sammelspiel auf Familienspiel-Niveau zu tun, allerdings mit fast schon WASSERKRAFT-verdächtigem Ärgerfaktor! Wenn ich mir etwas wünschen dürfte, wäre das ein Mechanismus à la BITES, bei dem der Wert der Perlen nicht feststeht, sondern während des Spielens durch Aktionen der Spieler bestimmt wird. Davon abgesehen hat das Spiel einige völlig unverständliche Design-Fehler: Die Perlen sind selbst bei guter Beleuchtung teils schwer zu unterscheiden und etwas fummelig herauszunehmen. An dieser Stelle mögen manche jetzt das Wort „Blender“ bemühen, aber das halte ich für das falsche Urteil; da das Spiel derzeit aber sowieso derzeit nirgend zu bekommen ist, wird es ohnehin erst mit einer neuen Auflage für den Export-Markt interessant – die dann hoffentlich auch die ärgerlichen Materialmängel ausmerzt.