Beiträge von fjaellraeven im Thema „Preisvorstellungen beim Verkauf vom Spielen“

    Ich würde insofern mitgehen, als dass ich ebenfalls bei aktuell erhältlichen Spielen nicht mehr als den Neupreis eines regulären Brettspielhändlers zahlen würde. Damit meine ich jedoch explizit nicht Thalia oder andere Geschäfte, bei denen ich aus der Prämisse nicht einkaufe, da ich lieber reine Brettspielgeschäfte unterstützen mag. Unterstützen impliziert, dass ich bereit bin mehr zu zahlen, als es so manch einer mit 20% Gutschein, Payback-Punkten, Shoop und Abholung im Geschäft mit anschließender Nachverhandlung an der Kasse erstehen mag.

    Für mich ist unverständlich, wieso ein Preis von 20 oder 30% unter dem aktuellen Neupreis kein attraktives Angebot für ein Spiel in (sehr) gutem Zustand sein sollte, wenn dessen Spielmaterial ohne (erkennbare) Abnutzungsspuren ist. Natürlich ist dies bei einem fünf Euro Spiel nicht attraktiv, da ich mit Versand dann noch immer über dem Neupreis liegen mag, jedoch ist das für die gängigen Brettspiele, die ja meist ab 30 oder 40€ beginnen, definitiv kein schlechter Wert.

    Da die meisten hier wahrscheinlich zu viele Spiele im Regal liegen haben, im Mittel zuviele Neuheiten gekauft werden, und man hier einem saturierten Markt etwas verkaufen möchte, finde ich es schon komisch, wenn ich mir alle paar Monate den hiesigen Marktplatz ansehe und die für mich doch sehr hohen Angebotspreise sehe. Da auch ich zu viele Spiele habe und der Neuheitenkult bei mir nicht mehr greift, so dass ich mir nur sehr selten Neuheiten kaufe, könnten mich nur richtige Schnäppchen zum Kauf eines gebrauchten Spieles animieren. 20 - 30 % unter Neupreis fällt nicht hierunter.


    Ich persönlich habe keine ungespielten Spiele (die Exit-Reihe oder einen Unlock-Fall mal ausgenommen) und würde von mir sagen, dass ich definitiv sehr bedacht einkaufe - viel eher verkaufe - und nicht dem Kult des Neuen anhänge. Die übertriebenen Preise, von denen die Rede ist, lassen sich auf einige wenige Nutzer einkreisen oder beziehen sich entweder auf frisch ausgelieferte und gerade sehr gefragte Kickstarter oder eben Spiele, die OOP sind. Die beiden letzteren Szenarien bedingen eine teils starke Verknappung des Angebotes bei hoher Nachfrage und rechtfertigen damit faktisch einen Aufschlag beim Preis – auch wenn ich selbst kein Freund davon bin und die wenigen Kickstarter oder OOP Spiele, die ich besitze, nicht zum Verkauf bestellt oder ins Regal gestellt habe. So habe ich die letzten Kickstarter, beispielsweise Nemesis: Lockdown, zum Einkaufspreis abgegeben.

    Spiele, die aktuell verfügbar sind, werden hier auf dem Markt in den allermeisten Fällen zu fairen Preisen angeboten.

    Schon erwähnt wurden hier Gegenangebote zu eigenen Angeboten. Da muss ich sagen, dass ich manchmal auch wirklich erstaunt bin über die Vorstellungen von manch einem oder einer. Wenn ich beispielsweise Tiermeeple für Arche Nova für 6€ anbiete und dann das Gegenangebot von 3€ inkl. Versand erhalte, dann komme ich nicht drumherum meine Augen zu verdrehen. Spiele und auch viele andere Sachen haben nun mal ihren Wert, den man auch gut über bereits verkaufte Spiele nachverfolgen kann. Wenn meine Preisvorstellung nun bei einem Bruchteil dessen liegt, was am Markt gängig ist, dann liegt das Problem nicht beim Markt, sondern meinem Geiz (das war allgemein geschrieben und nicht auf dich bezogen VoSch ) .


    Ob das angebotene Spiel dies "wert" ist, ist für mich unerheblich. Hätte ich es unbedingt haben wollen, hätte ich es im Laden schon längst gekauft.


    Diese Aussage spiegelt eine aus meiner Sicht eine extrem dämliche Einstellung wieder. Wenn ich ein Spiel nicht unbedingt haben möchte, dann kaufe ich es mir auch nicht, selbst wenn es zu 90% rabattiert ist. Genau solche Käufe auf Grundlage von Rabatten führen dazu, dass die Sammlung aufgebläht ist und zu viele (ungespielte) Spiele umfasst. Wenn ich ein Spiel haben möchte, dann gönne ich es mir. Wenn es ein älteres OOP Spiel ist, dann habe ich hier auf dem Marktplatz bisher immer faire Angebote für mich und den Verkäufer gefunden. Durch den nicht existenten Kauf von Schnäppchen kann ich dann eben auch dem Verkäufer preislich entgegenkommen, ohne dass wir uns beide einen Zahn aus der Krone brechen. Am Ende des Tages habe ich dann lieber ein Spiel was mir den Preis wert ist, als preisgünstige Spiele ohne dauerhaften Mehrwert für mich. Wenn ich die Auswahl habe - und die wird bei mehr Käufen ja nur größer - greife ich schlussendlich immer nur zu den Spielen, die ich auch wirklich haben wollte und dementsprechend auch spielen möchte. Dementsprechend habe ich bei den anderen Titeln zwar gespart, aber trotzdem das Geld in etwas für mich Unnützem gebunden.


    Grundsätzlich habe ich mit dem Kauf eines Spiels den Kaufpreis komplett abgeschrieben, da ist ein Brettspiel für mich ein Verbrauchsgut. Insofern freue ich mich über jeden Euro, den ich für einen Gegenstand, der für mich keinen Nutzen mehr hat (Fehlkauf oder Interesse verloren) noch erzielen kann. Unter 10 Euro ist mir aber der Aufwand bzgl. Vepackung und Versand zu gross. Wenn ein Spiel partout von niemanden nach etlichen Preisreduzierung gekauft wird, wird es auf dem Trödel verscherbelt oder kommt auf den Wertstoffhof.


    Ein Spiel ist für mich auch kein Verbrauchsgut (Exit-Spiele mal wieder ausgenommen). Spiele verbrauchen sich nicht wirklich, wenn man sie pfleglich behandelt. Ich klassifiziere Spiele auch nicht als Gut oder Ware, sondern als Teil meines Hobbys. Spiele sollen mir Spaß machen und eine schöne Zeit bescheren. In den Fällen, in welchen ich mit meiner Einschätzung zu einem Spiel falsch gelegen habe, kann sich noch immer jemand anderes an dem Spiel erfreuen. Dabei findet sich auch eigentlich immer ein Weg, mit dem beide Seiten zufrieden sind. Es ist bei mir auch noch nie vorgekommen, dass ich ein Spiel wegwerfen musste. Müsste ich einen Grund finden warum dies so ist, würde ich sagen, dass das an der Güte der Spiele liegt. Gute Spiele müssen nicht 50% unter Neupreis angeboten werden, sondern verkaufen sich auch mit einem Abschlag von 20 oder 30% gut.