"Man braucht immer auch ein Angebot für Kunden denen Geld egal ist."
Ist so ein Spruch der mit zum Verkauf von Hobby- und Liebhaber-Produkten einfällt. "Geld egal" ist natürlich nicht allgemein gemeint, sondern bezieht sich nur auf das entsprechende Hobby oder den einen Kauf, also Leute die bereit sind da wünsch ohne zu fragen richtig viel Geld da zu lassen. Das gibt's bei Autos, Fernsehern, Stereoanlagen, Möbeln, Fahrrädern, Uhren... quasi überall. Und bei Brettspielen ist das halt der Deluxe-Allin-Kickstarter.
Und ich glaube bei anderen Dingen funktioniert das gut, weil man das eben noch einmal in zwei bis fünf Jahren kauft, es nach zwei Wochen hat, und man sich dann eine Zeit lang sehr drüber freut und danach immer noch gut bis okay findet und deshalb gar nicht so viel über Sinn und Unsinn der 15000 Euro Stereoanlage oder des 10000 Euro Rennrads nach denkt.
Kauft man sich jeden Monat einen Allin-Kickstarter kosten die auch 10 bis 15 Tsd Euro in zwei Jahren, aber man bekommt sie zwei Jahre später, die Euphorie oder verflogen und nur die Hälfte liefert spielerisch was sie versprochen hat.
Das muss Abnutzungserscheinungen geben. Aber anscheinend kehren die Leute mit Abnutzungserscheinungen dem Groudfundiing eher ganz den Rücken -- sonst hätten wir ein anderes Verhältnis von Basepledge zu All-In. Und die Firmen optimieren ihr Angebot ja auch für den Typ All-In Backer. Und möglicherweise ist dieser Markt jetzt an seiner Wachstumsgrenze angelangt.
Ich kann mir vorstellen, dass es anspruchsvolle, neue Projekte in Zukunft schwerer haben werden Millionen über Groudfunding einzunehmen, es aber für Deluxe-Material, Neuauflagen von Klassikern und Lokalisierungen an Verwirrung gewinnen wird, um die Nachfrage besser einschätzen zu können. (Einhergehend mit meiner Erwartung das der stationäre Handel für Spiele jenseits des Familiensektors eher weiter schrumpft.)