Beiträge von ravn im Thema „Crowdfunding is broken“

    Crowdfunding im Spielesektor hat sich für mich inzwischen an meiner Lebenswirklichkeit vorbei entwickelt. Ich mag schlicht nicht mehr, riesige Brettspielprojekte zu unterstützen, die direkt mit x Erweiterungen geplant werden und mir überall signalisieren, dass mir was fehlt, wenn ich hier nicht "all in" gehen werde - entweder weil ich das nachher niemals mehr bekomme, weil exklusiv, oder das volle Spielerlebnis nur mit einem "all in" möglich ist und ich ja doch bitteschön kein halbes Spiel haben will.


    Blöd nur, dass ich gar nicht die Zeit und auch nicht mehr das Interesse habe, mich durch x Erweiterungsmodule zu wühlen, wenn selbst das Grundspiel an sich viel zu selten aufm Tisch kommt. Genau deshalb bin ich in solchen Projekten sehr selektiv dabei und im Zweifel dann eher gar nicht.


    Aufwertungen gerne - durch Inlays, die den Spielaufbau beschleunigen, und edleren Spielmaterial, was besser aussieht. Also diese Aufwertungen, die ein Spiel im normalen Handel eher unverkäuflich machen, weil über die Preisschwelle der Gelegenheitskäufer hieven. Weil da kann ich dann entscheiden, ob mir Metallmünzen & Co den Aufpreis wert sind. Ohne eben mir vorzugaukeln, dass die normale Version nur eine abgespeckte Version ist.


    Genau deshalb habe ich aktuell meine Liebe zu überschaubaren und eleganten Spielen aus etablierten Verlagen mit entsprechender Autorenkompotenz und Redaktionsarbeit wiederentdeckt. Wenn ich mir dann aber ein Mille Fiorie anschaue, dass in der Erstauflage eine fehlerhafte Anleitung hat, auf +100/+200/+300 Marker verzichtet und keine vernünftige Anpassung für weniger als 4 Spieler hat, dann frage ich mich, ob es sich die etablierten Verlage nicht zu einfach machen oder so viel Kosten einsparen müssen, dass unfertig scheinende Spiele veröffentlich werden, wo jedem in der Erstpartie schon auffällt, was hier fehlt.