Beiträge von Archibald Tuttle im Thema „30.05.-05.06.2022“

    Mir war gar nicht bewusst, dass die Neuauflage was anders macht - wie wird das denn erreicht? Denn die Spielzeit ist auch bei uns oft ein Hinderungsgrund, das auf den Tisch zu bekommen...

    Nur sieben statt acht Gebäuden, und es gibt Karten mit denen mehrere Gebäude auf einmal errichtet werden können. Außerdem viel mehr Auswahl an Figuren (27 in der Version von 2016, nochmal mehr in der neuesten Ausgabe), so dass es nicht so schnell in bestimmte Standardverhalten abgleitet. Außerdem lila Gebäude die sich anders spielen und das Spiel schneller voranbringen.

    So?
    In meinen Erwachsenumfeld wird der Titel verweigert, weil bei Vollbesetzung Erfahrungen mit 3 Stunden Partien vorliegen. 8-))

    Ich hab zwar noch keine Partie erlebt, die länger als 90 Minuten ging, und normal sind eher 30-60 Minuten (je nach Spielerzahl), aber tatsächlich hat die Neuauflage von 2016 die Spieldauer wohl drastisch gesenkt, indem die Pattsituationen deutlich reduziert wurden.

    . Auch wenn manche Leute das Spiel ja durchaus attraktiv finden, gibt es hier halt doch einen gewisse Diskrepanz, die sicherlich einiges dazu beträgt, dass das Spiel wohl ein Ladenhüter wird.

    ich glaube, das schafft das Spiel schon ganz von alleine ;). Das gab es seinerzeit bei Erscheinen der Erstauflage öfter auf den öffentlichen Treffs, und es war eine sehr starke Love-it-or-hate-it-Erfahrung. Die Grafik erschließt vielleicht neue Spieler, die es ausprobieren wollen, aber gefallen wird es denen dann auch nur zum Teil vermute ich. Und nein, Ohne Furcht und Adel ist in meinen Augen ein ganz anderes Kaliber, viel schneller und lustiger, auch im Ablauf kein klares Schere-Stein-Papier-System, sondern chaotischer, das hat ja in den USA nicht umsonst Klassikerstatus.

    "Dank" unerwartet erkranktem Sohn fiel das Spielen zu zweit heute aus, aber immerhin gelang es mir mit ein bisschen emotionaler Erpressung, meine Tochter zu ein paar Spielen zu überreden:


    #PandemicSchreckensherrschaftdesCtulhu Eine Pandemie-Variante im Lovecraft-Universum, schön thematisch und daher ganz gut teeniegeeignet (zumindest für ne 11jährige mit Anime-Konsum). Dazu wurde das Zimmer in dunkles Blau gehüllt und ein paar Kerzen in Totenköpfen aufgestellt, um die passende Stimmung zu verbreiten (dabei fiel mir erstmals auf, dass die Kultisten im Dunkeln leuchten, das war ein sehr hübscher Zusatzeffekt). In dieser Pandemie-Version ist die Krankheit durch Kultisten und Shoggoten ersetzt, wobei letztere langsam auf offene Tore zukriechen und gerne mal einen der großen Alten beschwören. Mit Ach und Krach gelang es uns gerade noch so, kurz vor einem Leerstand des Kultistenbeckens das letzte Tor zu versiegeln und die Welt doch noch zu retten. Generell finde ich die Ctulhu-Version ja schlicht etwas zu einfach geraten, aber im Spiel mit Kind ist das eher ein angenehmer Nebeneffekt, und spannend war es allemal, da nach einem früh verschlossenen ersten Tor dann lange keine passenden Karten mehr rauskamen. Immerhin hat meine Tochter danach Interesse am Holland-Pandemie geäußert, ich bin gespannt.


    #KingdomRush Da sie vergleichbare Spiele auch am Handy spielt, probierte ich es auch einmal mit Kingdom Rush, dass ich heute unter großem Wehklagen in die Emperor Chest umgeräumt habe (wer auch immer die dazugehörige Einräum"Anleitung" erstellt hat, gehört an den Eiern aufgehängt, das ist eine ganz eigene Version eines masochistischen Puzzlespiels). Ich liebe Tower-Defense-Spiele am PC, fand aber damals die Umsetzung als Polyomino-Puzzle-Brettspiel eher gewöhnungsbedürftig, weswegen das jetzt recht lange ungespielt im Regal liegen geblieben war. Dank der Inserts ist es jetzt aber schnell auf dem Tisch und machte heute tatsächlich zu zweit deutlich mehr Spaß als damals zu viert, auch da man schneller wieder am Zug war und sich besser abstimmen konnte. Auf niedrigstem Schwierigkeitsgrad haben wir immerhin drei Szenarien heute geschafft, und auch hier hatten wir beide viel Spaß.


    #Innovation Zuletzt wurde ich etwas übermütig und holte noch Innovation raus, was ihr dann allerdings doch anfangs etwas zu abstrakt war (und sie fand es furchtbar hässlich und fragte mich, ob in meiner Kindheit alle Spiele so ausgesehen hätten und wollte mir nicht glauben, dass das die schönere Neuauflage sei). Am Ende aber war sie im Spiel drin (und ich war sehr stolz darauf, dass sie ein englischsprachiges Spiel mehr oder weniger problemlos mitspielen konnte) und gewann dann doch tatsächlich im 9. Zeitalter durch eine geschickt auf der Hand gehaltene Innovation, die dank bereits erfüllter Technologien den sofortigen Sieg brachte. Ich spiels viel zu selten, aber Innovation wäre wohl mein Spiel für die einsame Insel zu zweit; ein besseres nur aus Karten bestehendes Spiel, dass sich wie ein ganz großes Brettspiel anfühlt, ist mir schlicht nicht bekannt.


    Solo hab ich dann noch eine Runde mit #Tabanussi gedreht, bei dem man per Würfelwahl die zwei Aktionen der Folgerunde bereits mit festlegt. Nach der enttäuschenden Erstpartie zu zweit (wo das Spiel leider überhaupt nicht überzeugen kann, da man sich trotz aller Möglichkeiten zur Interaktion quasi komplett aus dem Weg geht, um seine eigenen Ziele nicht zu gefährden) wollte ich es mir solo nochmal anschauen, auch damit ich die Wertung noch besser durchschaue - denn die ist hier Dreh- und Angelpunkt aller Bemühungen. Wahrscheinlich ist Tabanussi das abstrakteste der T-Spiele (wenn man Trismegistrus rauslässt), und wahrscheinlich ist es - obwohl es im Kern ein klar definiertes Wettrennen ist - das expertigste: Sehr sehr viele kleine Detailregeln und sehr große Einladung zu totaler Analyse-Paralyse. Man hat das Gefühl konstanten Mangels, und eine ganze Reihe von Aktionen wirken anfangs "verschwendet", nur um an benötigte Ressourcen zu gelangen. Entsprechend überrascht war ich dann, dass der Solo-Bot so überhaupt kein Gegner zu sein schien - was sich beim Nachlesen auf BGG dann auch bestätigt. Irgendwas ist bei der Entwicklung des Automa offenkundig schief gegangen, der kann tatsächlich viel zu einfach besiegt werden. Nun denn, packen wir es für solo weg und probieren es irgendwann mal zu dritt - aber insgesamt ist das von den bisherigen T-Spielen nach Tekhenu jetzt meine zweite große Enttäuschung (und Tekhenu wurde mit der Seth-Erweiterung ja für mich doch noch ein richtig gutes Spiel).

    Als „Zwangsrekrut“ zu einer Runde #LibertaliaWindsOfGalecrest verpflichtet worden


    Mein Fazit: Es versinkt im Meer der Belanglosigkeiten. Klingt hart, ist aber so…

    Das klingt tatsächlich exakt nach meinem Eindruck, den die Erstausgabe damals bei mir hinterließ, die hast du damals nicht kennen gelernt? Irgendwie hatte ich erwartet, dass die Neuauflage das Stein-Schere-Papier-System stärker aufbricht. Wobei das Spiel damals zumindest wirklich erst ab 4 Spieler unterhaltsam wurde.

    Spannend. Bei einer Netzsuche des Namens wird mir an 7. Stelle bereits dein Userprofil hier bei Unknowns angezeigt und erst danach an 8. Stelle der englische Wikipedia-Eintrag von Brazil bzw. an 10. Stelle der deutsche Wikipedia-Eintrag. Der französische Eintrag "Harry Tuttle" steht dagegen schon an 6. Stelle ... :/ ^^

    Archibald Tuttle Du bist ja schlimmer als meine Firma. Bei der erhalte ich auch alle 2 Jahre ne neue Abteilungsbezeichnung, ohne dass sich am Job irgendetwas ändert. Dann darfst Du aber auch erklären, wer Archibald ist ... Und von welcher Stadt er der Schutzheilige ist! :)

    Der heimliche "Held" von Terry Gilliams "Brazil", kompetenter Klempner und Konterrevolutionär gegen die faschistische Bürokratie.

    Sooo, nach dem gestrigen nicht ganz so grandiosen Spieleabend gab es heute dann wieder einen mittlerweile schon etablierten Favoriten der ebenfalls schon ziemlich etablierten Donnerstagsrunde: #PaxPamir zu fünft. Der Spielverlauf war dabei einmal mehr ungewöhnlich, bzw. es gibt bei diesem Spiel einfach keine gewöhnlichen Verläufe, wie mir deucht. Der erfahrenste Spieler, Haddock , fand als einziger Afghane lange Zeit überhaupt nicht ins Spiel und blieb bei den ersten beiden Wertungen punktelos, während in der ersten Wertung (erfolgloser Dominanzcheck) sich Alan Smithee und Aleo die Punkte zuschoben. Da mir Aleo bereits in der zweiten Runde meine gesamte Grundidee zuschanden ritt, indem er mit mir die Karten tauschte, um so einen zweiten russischen Patrioten auf die Hand zu bekommen, wechselte ich im Folgenden fröhlich die Allianzen zur britischen Seite und schaffte es denn auch, mit der fünften Mitspielerin den zweiten Dominanzcheck für die Briten erfolgreich zu gewinnen. Meine Idee, dann nochmals die Allianz auf die bereits zu oft am Tisch vertretene russische Seite zu wechseln, erwies sich dann aber als massives Eigentor, da ich jetzt ohne ausreichende Kartenauslage bis zum Ende des Spiels nichts mehr vorzuweisen hatte. Stattdessen boten sich Alan Smithee und Aleo einen heißen Kampf um die meistgesetzten Spione und Stämme, da die letzte Dominanzwertung - soviel war angesichts der eingesetzten Truppen klar - absehbar erfolglos bleiben würde. Zuletzt sah es so aus, als könne Alan Smithee doch noch gewinnen, da Aleo genau eine Münze fehlte, um den heißersehnten letzten Dominanzcheck auszulösen. Aber Pax Pamir wäre nicht Pax Pamir, wenn dann nicht meinereiner in der letzten Minute, um sich wenigstens einen zu dritt geteilten zweiten Platz zu sichern, den bis dahin eher erfolglos agierenden Haddock rabiat auf den ersten Platz hievte (wobei dieser mir allerdings auch vorher erst einmal den Weg dahin erklären musste). Eine sehr lustige Partie, und definitiv kein Spiel für Menschen, die das Messer im Rücken nicht zu schätzen wissen, während sie vorne bereits den Krummsäbel aus den eigenen Gedärmen ziehen. Ich gebe zu, dass diese Art von Intrigen-Metaspiel für mich tatsächlich das Salz in der Suppe von Pax Pamir ist, gäbe es dieses Element nicht, würde es mir eigentlich weitaus weniger Spaß machen. Insoweit ein für mich ungewöhnlicher, aber umso liebgewonnenerer Favorit. Wieder einmal vielen Dank an die drei Forenkollegen, die heute dabei waren!


    P.S.: Dune war jetzt lange genug Thema, ich bin in Sachen Username mal wieder zu meinem Lieblingsfilm zurückgekehrt...

    Ich wäre zumindest gern dabei gewesen, einfach weil die Schnittmenge der gespielten Spiele mit meiner aktuellen Interessenliste stark übereinstimmte und ich so auch den ein oder anderen Titel/Euro mir in der Zukunft sparen könnte ;).

    Zunächst einmal : Falls Du Mal in Düsseldorf bist, komm vorbei :). Ich organisiere auch eine Friedhofsführung ..


    Ich bin tendenziell auch eher der Glas-Voll-Typ, gestern war es sehr gemischt, aber gerade danach weiß man dann wieder die Spiele zu schätzen, die einem eher liegen. Und irgendwo im Hinterstübchen dringt sowas wie die Erkenntnis durch, dass man öfter die Spiele spielen sollte, von denen man weiß dass sie gut sind. Ich hab ja nun weißgott genug davon hier.

    Der Spieleabend heute stand unter einem ungünstigen Stern, zum einen aufgrund einiger Probleme der Mitspielenden, aber auch da mir schlicht die Vorbereitungszeit fehlte. Ich hatte mich sehr auf eine Runde Zug um Zug Asien in der Teamvariante gefreut, das wurde dann aber von übellaunigen Mitspielern, die gerade definitiv nicht im Team spielen wollten, abgelehnt. Gespielt wurden daher wieder mehrere altbekannte Titel, aber auch drei neue Spiele, die ich noch nicht kannte und erklärt bekam.


    Es begann mit #MilleFiori , das ich jetzt auch endlich mal mit korrekten Regeln kennen lernen durfte. Ein lockerleichter Knizia-Punktesalat mit einer Ausschüttung, wie man sie vom Altmeister so glaube ich noch nicht gesehen hat - Punkte knallen an allen Ecken und Kanten über die Spieler herein, und egal was man tut man wird vorankommen. Ich spielte - ohne wirklich zu wissen was ich tat - vorrangig antizyklisch zu den anderen, ließ den Hafen völlig außer Acht und konzentrierte mich zunächst aufs Pyramidenbauen, dann auf die Leuchtskala oben rechts. Über die dort erzielten Bonuspunkte konnte ich dann, nachdem ich 2/3 des Spiels weit hinten lag, doch noch nach vorne aufholen und zuletzt den zweiten Platz machen. Mille Fiori ist ein halbwegs hübsches Spiel, aber auch ein wenig hohl und "leer", halt wie ein Punktesalat-Feld ohne die dabei notwendige taktische Vertiefung - es ist wie ein großes Softeis auf der Kirmes, macht Spaß während man es isst, aber man kann froh sein wenn es am nächsten Tag ohne negative Folgen vergessen ist. Ich bin sehr gespannt, ob mir das immer noch ungespielt hier herumliegende Witchstone am Ende dann besser gefällt, Mille Fiori wird wahrscheinlich nicht allzu oft auf den Tisch zurückkommen. Irgendwie verkörpert es auch fast das Gegenteil dessen, was ich an Knizia mag - es ist fast schon aufdringlich wohlgefällig bis zur Interesselosigkeit.


    Danach gab es dann das Schwergewicht des Abends, #ZirkadianerErstesLicht. Hatte ich mich neulich noch über Suchys Pulsar leicht beklagt, so ist das hier noch viel mehr ein wirklich seelenloser Würfelplatzier-Euro ohne jegliche thematische Anmutung (und extrem hässlichen Illustrationen). Die "Programmierung" ist in fast allen anderen mir bekannten vergleichbaren Spielen besser gelöst, was das Verhältnis von Planung zu Ertrag angeht, und die Aktionsmöglichkeiten strotzen vor "kenn ich weiß ich war ich schon". Nichts, aber auch gar nichts an diesem langweiligen (und viel zu langen) Spiel vermittelt den Eindruck, der Autor sei von der Muse der Inspiration geküsst worden, alle Mechanismen kennt man aus anderen Spielen, in ähnlicher oder zumindest vergleichbarer Zusammensetzung. Im Vergleich zum durchaus komplexen Würfelprogrammieren ist der Engine-Building-Anteil des Spiels äußerst primitiv zusammen gezimmert. Und die Ereigniskarten sind z.T. so schlecht austariert, dass sie dem Startspieler massive Vorteile verschaffen. Nee Leute, das war nix, das Spiel ist in meinen Augen großer, langweiliger Mist. Bin froh, dass das nicht mein Exemplar war.


    #InselderKatzen mit dem Biester-Modul, neuen Lessons und den neuen Booten: Klarer Fall einer "more of the same"-Erweiterung (wobei ich noch nicht weiß, wie stark die Events das Spiel verändern). Wer Insel der Katzen vorher mochte, dem wird es hiermit nicht anders gehen, neue Fans wird man damit aber wohl auch nicht gewinnen. Mir macht es Spaß, die neuen Lessons sind hochinteraktiv und regelrecht fies, die Biester machen das Puzzlen schwerer, und die neuen Boote erfordern einiges an langfristiger Überlegung. Andererseits darf ich in diesem Fall wirklich nicht lange über das Preis-/Leistungsverhältnis nachdenken: Im Kern ist das eine kleine Erweiterung, die (wenn auch nicht mit so wertigem Material) vor 5 Jahren bei einem deutschen Verlag 20 Euro gekostet hätte. Heute kostet es genausoviel oder mehr als das Grundspiel. Und das ist es wirklich nur für die Fans wert, wer Insel der Katzen nur gelegentlich spielt kann sich das m.E. ganz gut schenken ohne allzu viel zu verpassen.


    #SoKleever Irgendwie erlebe ich mit diesem Spiel immer die gleiche Erfahrung: Alle finden es toll, spielen es gerne mit - aber nur genau ein Mal. Danach wird es ohne weiteres Interesse zur Seite geschoben. Ich hätte noch viel mehr Lust gehabt, es weiter zu spielen, aber immerhin ermöglichte das dann, im Anschluss #TopTen zu spielen und zu vergleichen. Und was soll ich sagen: Ja, bei TopTen wird mehr gelacht, es kommen - mit den richtigen Mitspielern - mehr lustige Ideen und Gespräche auf (als heute alle unterschiedlich lange jodeln mussten, kam ich tatsächlich kaum aus dem Lachen heraus). Aber TopTen ist ehrlich gesagt kein wirklich interessantes Spiel, es macht Spaß, ja, aber ich finde es viel interessanter nachzuvollziehen, welche Begriffe jemand zu einem Oberbegriff zusammen gezogen hat als Menschen zu interaktiven Skalen und Waagen umzufunktionieren. Also, auf Wunsch hole ich gerne TopTen nochmal raus, aber mehr Spaß hab ich wirklich eindeutig an SoKleever. Oder an #JustOne, das auch noch kurz auf den Tisch kam.


    Zuletzt noch eine Runde #ZocknRoll, diesmal mit der Expertenseite, und ja, das hat doch was, und lässt so ein paar kleinere strategische Überlegungen zu. Sicher kein Burner für die Ewigkeit, aber ein schöner Absacker, für den ich mir nur besseres Material wünschen würde.

    Gestern wieder harmlose Familienspiele mit der Gelegenheitsspielertruppe:


    #Nochmal funktioniert immer noch gut, und trotz meines Erfahrungsvorsprungs konnte ich nur knapp gewinnen. Unter den ganz schnellen Roll&Writes immer noch ein sehr gutes Einsteigerexemplar, auch wenn am Ende nicht allzu viel Strategie dahinter steckt.


    Da ist das gute alte #Qwixx schon ein anderes Kaliber, gespielt wurden drei verschiedene Blöcke (Connected, Big Points etc.) mit den Characters. Es war gut, dass es jetzt eine Zeitlang nicht mehr auf den Tisch kam, denn so hat es jetzt wieder richtig Spaß gemacht. Vor allem die Connected-Variante ist ein interessanter Twist, der die Chose nochmal deutlich anspruchsvoller macht.


    #ZocknRoll war für mich neu, und hat mich jetzt nicht soooo begeistert, aber ist schon eine nette Würfelei. Am Ende ist es eine Würfeladaption von Poker, wo man versucht rechtzeitig auszusteigen (dann behält man auch niedrige Erfolge) oder aber auf Risiko bis zum Aufdecken des fünften allgemeinen Würfels mitzugehen. Die Becher zum Durchgucken wären aber in einem Bluffspiel sicher von noch größerem Nutzen, so richtig gut zum Würfeln sind die jedenfalls nicht geeignet, da zu schmal.


    #MordimArosa ist jenes Hör-Spiel, bei dem man genau nachvollziehen muss, auf welche Etage des Papp-Hotels die soeben darin versenkten Würfel gelandet sind. Auch nach all den Jahren hat das nichts an Amüsement verloren, nur höre ich mittlerweile deutlich schlechter, was dann halt zu eher katastrophalen Fehleinschätzungen führt. Aber trotzdem immer wieder sehr amüsant.


    #Cascadia mit den B- und C-Seiten der Karten. D brauche ich nicht mehr, aber B und C bieten genug Komplexität, um Cascadia ordentlich in Sachen Komplexität der Entscheidungen aufzuwerten. Trotz (oder wegen) zweier vollständiger Lachsreihen grandios verloren, da B-Füchse wirklich komplett nutzlos sind (7 Punkte für sauschwere 3 Paare ist ein schlechter Scherz).


    #Azul Das ganz normale Spiel des Jahres, welches hier zunehmend besser ankommt, auch bei mir. So langsam finde ich ins Spiel und sehe, dass es fast mehr ums Verhindern der anderen als um das eigene Vorankommen gehen kann. Witzig, wie lange ein Spiel bei mir gelegentlich gären muss (und es hilft halt auch nichts, wenn man die ersten Partien gleich gegen Leute spielt, die mühelos mehr als hundert Punkte rausholen).


    #Träxx Ich mag dieses "Felder auf Landkarte verbinden"-Spiel ja immer noch sehr, und auch diesmal wieder gewann der Spieler, der sich die wenigsten freien Felder geleistet hat, weit vor denen, die die 10, 9 und 8 gleich in den ersten Runden einheimsen konnten. Schön ausgewogenes Ankreuzspiel.


    #LevelX durfte diesmal mit der Promo #LevelXI das Licht der Welt erblicken, eine schöne, strategischere Variante, die man problemlos selbst ausdrucken kann (es ersetzt lediglich das Ablagetableau und macht es komplexer). Von den EasyPlay-Titeln in meinen Augen der massenkompatibelste (und es gab mit Mountain Goats eine hübschere Neuausgabe in 2020, falls es jemand interessiert). Ich bin fast versucht, da dafür auch eine kleine Erweiterung erschienen ist.


    #ZugumZugAsien DIe Nicht-Teamspieler-Version. Die Gebirgszüge (einen zusätzlichen Wagen abgeben, was zusätzlich 2 Punkte bringt) sind nach wie vor sehr sehr stark. Die deutsche Regel hat einen Fehler: Man darf ausdrücklich auch seine lange Strecke abgeben zu Beginn (was aber in keiner Weise empfehlenswert sein dürfte). Ansonsten eine mit viel negativer Interaktion bestückte Version mit gemeinen Engpässen in der Mitte, die sich zu dritt richtig fies anfühlen. Die klassische "eine Zentralroute bauen und dann nur noch Zielkarten ziehen"-Strategie aus der USA- und der Schweiz-Mappe funktioniert hier jedenfalls nicht gut, dafür ist die Karte insgesamt zu breit aufgefächert. Fiel bei den Mitspielern komplett durch, da als zu gemein erlebt. Andersrum ausgedrückt: Wer sich gegenseitig so richtig auf die Eier gehen will, der findet hier das perfekte Zug um Zug für sich.


    #Suleika International ein ziemlich beliebtes und bekanntes Familienspiel, (dort läuft es als Marrakesh), bei dem man auf einer quadratischen Fläche über eine per Würfel bewegte Figur Teppiche verlegt. Landet man auf gegnerischen Teppichen, muss man Geld in Höhe der Gesamtfläche zahlen. Meine Zoch-Ausgabe müffelt etwas komisch mittlerweile, aber ansonsten ein wunderbares Familienspiel, das zurecht 2008 zum Spiel des Jahres nominiert war und von dem ich ansonsten viel zu wenig höre und sehe.

    Endlich mal wieder #LegendenvonAndor mit Neulingen (und zur Abwechslung den Neuen und Dunklen Helden) gespielt. Bis Legende 3 in einem Rutsch nur Siege, wobei ich ausdrücklich gebeten wurde, mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Bei Legende 4 gab es dann doch noch eine Niederlage, ich halte die Mine ja nach wie vor für die schwierigste Legende des Grundspiels. Ansonsten ist es immer wieder spannend zu sehen, wem das Spiel am Ende gefällt und wem nicht - denn polarisieren tut es immer. Eine Mitspielerin hatte nach Legende 2 schon keine Lust mehr, weil sie fröhlich Monster schnetzeln wollte und nicht akzeptieren konnte, dass das Spiel sie dafür abstraft (sie glaubte denn auch ziemlich lange, dass der Erzähler herunter- und nicht heraufgesetzt werden müsse). Dem Rest gefiel es aber dann wieder sehr. Die Dunklen Helden sind fürs Grundspiel zu schwach - die entfalten ihre Fähigkeiten m.E. erst im zweiten und dritten Set. Ich mag Andor immer noch, aber #RobinHood gefällt mir insgesamt noch besser.


    Das (also #RobinHood) wurde mit den drei Heftchen der "Erweiterung" dann gleich im Anschluss gespielt. Ich mag das System nach wie vor sehr, es ist v.a. im Spiel mit Kindern perfekt, denen man dann die Geschichte vorlesen kann, die sich vor ihren Augen entwickelt. Die neuen Geschichten sind effektiv "more of the same", was nicht schlecht ist, aber was man jetzt bräuchte, ist ein neuer Adventskalender, ich fürchte das aktuelle Spielbrett ist jetzt doch erstmal aufgebraucht.


    #Wonderbook kam so gut an wie erhofft, auch wenn der kleinste Mitspieler (dem das Spiel "gehört") eher administrative Tätigkeiten am Tisch übernehmen konnte. Das Buch ist einfach wunderschön, und auch wenn die Mechanismen etwas repetitiv sind, ist es dennoch ein großer Spaß sich durch die Kapitel zu arbeiten und neue Elemente zu entdecken. Wir sind heute leider schon fertig geworden, ich fürchte, dass es nicht so erfolgreich war, dass es zu einem zweiten Wonderbook kommt, aber ich hoffe doch sehr, dass die Idee eines Pop-Up-Spiels Nachfolger findet, die ist nämlich absolut klasse.


    Und dann noch beim öffentlichen Spieletreff erst #Tawantinsuyu, das Punktesalat-Spiel der T-Reihe. Das Spiel vollführt einen ziemlichen Spagat zwischen heftiger Regelerklärung, um sich dann aber im Spielgefühl eher wie ein "Kennerspiel"-Euro anzufühlen, zumindest in der zweiten Runde. Wie erwartet lagen meine Probleme in der ersten Partie vorrangig daran, dass es sich einfach nicht gut für zwei Spieler eignet, jetzt zu viert eröffnen sich zum einen viel mehr Möglichkeiten zu punkten, zum anderen muss man sich klar auf eine Strategie spezialisieren, "von allem ein bisschen" funktioniert nicht besonders, auch wenn sich das Spiel dann ab dem ersten Festival wie ein Punktesalat anfühlt. Wichtig ist, dass man von Beginn an die Sonder-/Zweitaktionen nutzt und versteht, dass man darüber das Spiel gewinnt oder verliert, vor allem über die Priester. Wenn das Brett dann erstmal so voll ist, dass man mit einem einzigen Arbeiter eine ganze Kaskade von Effekten auslöst, macht Tawantinsuyu mir aktuell von den Post-Tzolkin-Spielen tatsächlich am meisten Spaß. Ich bin gespannt auf die Erweiterung.


    Im Anschluss versuchte dann noch ein Mitspieler uns #Successors4thEdition näher zu bringen, aber schon der Spieledeckel machte klar, dass das Spiel nicht in den verbliebenen drei Stunden beendet werden könnte. Die Regelerklärung machte mich aber auch neugierig auf das mir bisher unbekannte Spiel, das - wenn ich es richtig verstehe - wohl ein Verwandter von Avalon Hills We the People und Hannibal sein dürfte. Wir sind jetzt für die kommende Woche verabredet, und ich bin gespannt, was da auf mich wartet. Stattdessen setzte ich mich zu den Leuten, denen ich zuvor mein Exemplar von #CapeMay angeschwatzt hatte. Mir wird das Spiel trotz der latent repetitiven Mechanismen einfach nicht langweilig, und ich mag auch den schlichten Set-Collection-Aspekt der Vögel immer noch sehr. Aber tatsächlich sind die Eventkarten derart stark, dass sie das Spiel jede Runde sehr stark auf den Kopf stellen können; hier zu wissen, was da alles auf einen zukommen kann, ist für die eigene Strategie schon essentiell. Ich verspekulierte mich jedenfalls beim Häuserkauf diesmal völlig und wurde verdientermaßen letzter. Ich finde Cape May nach wie vor nicht nur wunderschön, sondern es erfüllt in mir das zuvor ungeahnte Bedürfnis, ein Spiel mit dem Thema von Monopoly, aber mit funktionierenden Mechanismen und Spielspaß spielen zu können. Dafür ist es wirklich perfekt.


    Da am Ende noch Zeit blieb, kam es noch zu einer Runde #Cerberus. Zu mehr als vier Spielern ist es zwar besser, aber auch zu viert macht die Flucht vor dem Höllenhund (bzw. dessen eifrige Unterstützung, wenn man denn dann gebissen wurde) nach wie vor einen Heidenspaß. Man darf es bloß nicht zerdenken, sondern wirklich als Partyspiel sehen, dann ist es ein prima Absacker.