Beiträge von verv im Thema „16.05.-22.05.2022“

    …Thema, das nix für mich ist…

    Ich bin ja großer Fan von dieser hässlichen aber weirden SciFi-Welt und den verrückten Geschichten, die die Karten im Laufe einer Partie erzählen. Das sind so herrlich bescheuerte Sachen dabei: „Galaktische Trendsetter“, „Galaktikfilm Studios“ und vor allem die grünen Welten wie die „Genmanipulierte Vogelrasse“ oder „Die letzten der Genmanipulierten Gnarssh“ – herrlich!

    Ich finde es ehrlich gesagt gar nicht so wild. Es gibt ja eine Symbolübersicht für die einfacheren Symbole. Und die richtig wilden Hieroglyphen sind auf den Karten ja auch als Text erklärt. Das sieht man auch in der SU&SD Review: bei ausnahmslos allen Negativ-Beispielen, die dort genannt werden, steht Erklärtext auf der Karte.


    (Das mit dem Erlernen der Sprache kam da scheinbar doch nicht her; vielleicht war das auch aus dem 5G4D-Interview mit Elizabeth Hargrave?)

    leider hab ich in echt nie jemand gefunden der sich durch die erste Begegnung mit der Symbolflut durchwühlen wollte

    So geht's mir. Ich habe mal einer Erklärung gelauscht und dachte dann so, dass es auch viele andere schöne Spiele gibt.

    #RaceForTheGalaxy

    Ich glaube das war in der (aus heutiger Sicht antiquarisch anmutenden) Rezension von SU&SD wo sie das Erlernen des Spiels mit dem Erlernen einer Sprache verglichen haben.

    Bei mir gab's eine weitere Woche, die noch weitestgehend business as usual war. Es war also doch nochmal etwas Zeit zum Spielen da:


    #Imperium (1x solo)

    Gestartet bin ich in die Woche mit einer weiteren Partie Imperium (in dem Fall Legends) gegen den Solo-Bot. Ich habe zwar verloren, aber die Partie war trotzdem ziemlich bemerkenswert, weil ich auf immerhin 128 Punkte (gegen die 135 Punkte des Bots) kam. Ich war die Minoer, der Bot die Ägypter und wir beide hatten ziemliche Fortschritts-Maschinen am Laufen, so dass es am Ende des Spiels wirklich hart ans Limit der verfügbaren Marker ging! Das war eine Kombination von Völkern, die ich bestimmt nochmal spielen werde. Ich hätte nur ein wenig mehr darauf achten müssen, dass die Ägypter nicht so lohnenswert Bevölkerung in Rohstoffe in Fortschritt tauschen können – wenn ich da an jeder Stelle etwas gezielter gegengearbeitet hätte, hätte ich die Partie eigentlich gewinnen müssen. Minoer würde ich sonst auch gegen einen menschlichen Gegner nochmal spielen wollen; die haben mir wieder gut gefallen.



    Unter der Woche war es dann spieletechnisch ruhig, aber am Wochenende hatten wir wieder Besuch:


    #ArcheNova (1x zu dritt)

    Nach "längerer Zeit" (soll heißen, etwas mehr als 2 Monate) sind wir mit einer Dreier-Partie Arche Nova gestartet. Auch, wenn wir das alle schon echt viel gespielt haben, war man doch wieder etwas raus. Ein Freund hat sich sogar richtig verupgradet, weil er vergessen hatte welches Kartenupgrade man wofür braucht und wie oft man überhaupt upgraden kann. Diese Erkenntnis hat ihn dann in der Mitte des Spiels etwas bockig gestimmt und er hätte am liebsten hingeworfen, was vielleicht lustig oder nachvollziehbar gewesen wäre, wenn er am Ende nicht mit ordentlichem Abstand die Partie gewonnen hätte. Da musste er sich von mir und seiner Freundin, die die dritte Mitspielerin war, auch ordentlich was anhören – der kann echt eine Drama-Queen sein und manchmal ist das hart an der Grenze des Erträglichen. Apropos Drama: weil besagter Freund so schlecht darauf reagiert, wenn man ihm in die Parade fährt, haben wir auch mit den Solo-Alternativen auf den "Angriffs"-Karten gespielt.

    Ich konnte mit der Partie eigentlich dennoch ganz zufrieden sein: ich habe von Anfang an eine Großtier-Strategie verfolgt, da ich eine Starthand hatte, die den Einstieg in diese ja sonst etwas umständliche Strategie ganz gut erleichtert hat – ein Großtier-Programm war dabei und dazu noch zwei 4er Pflanzenfresser mit Herdentier-Fähigkeit. Später im Spiel kamen sogar der WAZA Spezialauftrag und das Großtier-Artenschutzprojekt dazu. Eigentlich also eine gute Kombi. Ein wenig behäbig ist man mit so großen Tieren ja immer und am Ende hat's mir vor allem an Sponsoren-Karten gefehlt, die etwas zur Endwertung beitragen – darüber hat der Drama-Freund gewonnen. Habe aber trotzdem mit 24 Punkten auf dem zweiten Platz abgeschlossen, das war schon ok.


    #Decrypto (2x zu viert)

    Als endlich alle Kinder geschlafen haben und wir in Vollbesetzung etwas spielen konnten, bestand der Wunsch nach etwas weniger mechanischem – wozu dann mal wieder Decrypto aus dem Regal geholt wurde. Die erste Runde war ein desaströses Rumgetorkel, bei dem mehrfach(!!) die richtig geratene Reihenfolge des eigenen Teams vorgelesen wurde bevor das gegnerische Team die Change hatte den Code zu erraten. Mit so viel Rumgeschlinger hat die Partie tatsächlich (ich glaube das erste Mal ever) damit geendet, dass wir den 8. Code erreicht haben. Die zweite Partie lief zum Glück wieder regelkonform ab, aber so richtig auf der Höhe waren wir alle nicht mehr und Glanzleistungen kamen an dem Abend keine zustande.

    Ich finde das ja ein faszinierendes Spielsystem, bei dem ich mich immer wieder dabei ertappe, dass vermeintlich clevere Hinweise von mir eigentlich ganz schön blöd waren. Dadurch, dass am Ende jeder Runde die korrekte Zuordnung der Hinweiswörter aufgelöst wird, kann man das gegnerische Team echt nur schwer aufs Glatteis führen. Am Erfolgversprechendsten erscheint es mir immer, wenn man Hinweise hinbekommt, die Überlappungen zu anderen Code-Wörtern haben. (Wobei man dann natürlich immer darauf achten muss, dass es die Mitspielerin auch noch richtig zuordnen kann.) Wie auch immer, ich finde es verdreht einem ganz schön das Gehirn, wenn man versucht das Spiel richtig clever zu spielen.


    #RaceForTheGalaxy (7x zu zweit)

    Nach diesen zwei müden Partien verblieben nur noch der Freund und ich am Tisch. In der Überlegung, was wir jetzt noch kleines spielen könnten habe ich – vielleicht weil er mir bei Arche Nova etwas auf den Keks gegangen ist – hart verhandelt und endlich mal Race for the Galaxy durchgedrückt. Ich habe mit diesem Freund schon so manches Mal #RollfortheGalalxy und #JumpDrive gespielt, was ja zum Grundverständnis schon etwas beiträgt. Und zuletzt kam zwischen uns auch viel #AresExpedition auf den Tisch, also war auch die Phasenauswahl hinlänglich bekannt. Es gibt halt noch die vielen Symbole zu lernen, aber da kamen wir gut und schnell rein.

    Die erste Partie war tatsächlich in Windeseile fertig, weil der Freund ziemlich schnell eine Auslage aus zwei blauen Produktionswelten und der grauen Touristen-Welt hatte, mit der er zwei beliebige Güter für 3VP tauschen konnte. Das hieß dann natürlich, dass er nur vier mal die Verbrauchen/Produzieren-Schleife spielen musste, um durch den Siegpunkt-Pool gekommen zu sein. Das ging viel zu schnell als dass ich dem was hätte entgegen setzen können. Das war aber für die Erstpartie gar nicht schlecht, weil 1) ist es sowieso besser wenn dieser Freund das Spiel beim ersten Mal gewinnt, sonst ist gerne mal kein Interesse an einer Zweitpartie da. Und 2) war das so kurz, dass wir trotz fortgeschrittener Stunde direkt noch eine hinterher spielen konnten. Insgesamt waren es an diesem Abend dann 4 Partien und am nächsten Tag nochmal 3. Die Gewinnverteilung war mit 4:3 ausgeglichen. Und die erzielten Punkte sind stetig angestiegen.

    Ich bin echt froh, dass ich endlich einen Mitspieler gefunden habe. Race for the Galaxy ist schon seit ein, zwei Jahren in meiner Sammlung – ich habe die App hin und wieder gespielt und jetzt mit dem Erweiterungs-Set den Solo-Modus, aber es blieb immer der unerfüllte Wunsch nach einem menschlichen Gegenspieler. Und da hat sich doch richtig schnell gezeigt, wie das nochmal ein anderes Spiel ist als gegen einen Bot oder eine KI: man achtet doch viel mehr darauf, was der Gegner tut und man lernt auch von den Strategien des Anderen. Und schon in unseren sieben Partien hat sich gezeigt, wie viel Varianz und wie viele Möglichkeiten in den Karten stecken. Und das hat auch der Freund erkannt und seine anfängliche Skepsis schnell abgelegt. Da freue ich mich wirklich sehr, dass das in nächster Zeit bestimmt noch öfter auf dem Tisch landen wird.