Alles anzeigenNach einem dank der Kinder wieder einmal Switch-, Film- und ausflugsorientiertem Wochenende (Waterworld funktioniert ja wirklich immer besser, je älter er wird) gab es heute einen sehr schönen langen Spieleabend mit Aleo. Gespielt wurden:
#Metropolys Gleich zwei Partien, darunter auch einmal die Expertenversion - und jedes Mal, wenn ich die spiele, will ich wieder zurück zur Familienversion, für mein Hirn sind fünf gleichzeitig zu beachtende Wertungen einfach eine zuviel (siehe auch Calico). Metropolys galt ja damals als erste Enttäuschung des bis dahin als unfehlbar geltenden Verlags Ystari, und ich verstehe es ehrlich gesagt bis heute nicht, was die Menschen damals gegen den Art-Deco-Stil der Graphiken und gegen das Spielbrett hatten - wenn man einmal verstanden hat, was Fluss und was See ist, ist eigentlich alles ganz klar, und auch die Farbgebung ist spätestens beim Spiel der Expertenversion hochgradig funktional. Metropolys ist im Kern ein Auktionsspiel, bei dem man Häuser auf Stadtteilgebiete setzt, und wer am Ende das höchste Haus platziert hat, darf es dann dort auch errichten. Dabei werden immer mehr Areale unzugänglich und können so quasi kostenlos mitgenommen werden, so dass das vermeintliche Schnäppchen so manchen Mitspieler am Ende doch teuer zu stehen kommt. Hinzu kommen zufällig verteilte Bonus- und Malusplättchen, die man gern einsammeln oder vermeiden möchte. Eigentlich ist das Spielprinzip (wie so oft bei Ystari) typisch für die Zeit, dann aber doch so anders umgesetzt, dass man wenige direkte Vergleichsspiele findet. Dass die Auktion quasi räumlich begrenzt wird finde ich nach wie vor ziemlich einzigartig. Und zu zweit finde ich #Metropolys nach wie vor am stärksten, der verkleinerte Spielplan führt in meinen Augen zu einer viel größeren Planbarkeit. Das einzige Spiel des Abends, wo ich als dann doch deutlich erfahrener Spieler einen klaren Vorteil gegen Aleo hatte, der dann auch in beiden Partien zum Sieg führte. Das waren dann aber auch die letzten Gewinne des Abends...
#Yspahan Japp, eine schallende Niederlage gegen einen Neuling in einem meiner vermeintlichen "Hausspiele", autsch. Aber gegen ein in den ersten Runden dank Karte gebauten Gebäude, das eine zusätzliche Ware platzieren ließ, kam ich nicht mehr an und verrannte mich in die - zu zweit ziemlich nutzlosen - Karawane und Gebäudebau. Wie neulich schon konstatiert: Zu zweit spielt sich Yspahan wirklich völlig anders. Sehr guter und sehr deutlich herausgespielter Sieg für Aleo. Was mich ja doch an Yspahan nach wie vor fasziniert: Als ich das Spiel 2006/07 kennen lernen durfte, weiß ich noch, dass ich absolut keinen blassen Schimmer hatte, wie man das strategisch sinnvoll spielen sollte - die Gleichzeitigkeit von extrem starken Karten, Karawanenwertung und Bazaaren überforderte mich damals total (obwohl ich ja durchaus schon komplexere Spiele wie Torres, El Grande oder Die Macher gespielt hatte). Heute kann ich darüber dann doch nur den Kopf schütteln, aber es macht zumindest mir nochmal deutlich, wie sehr man mit Übung den schwierigen Einstieg ins Brettspielen unterschätzt.
Danach sollte eigentlich noch eine Runde #Myrmes folgen, um die Ystari-Trilogie zu vollenden, aber ich hatte die Regeln dann doch nicht gut genug im Kopf, so dass spontan zu einem anderen modernen Klassiker gewechselt wurde:
#Underwater Cities: Auch hier wie bei den anderen Spielen Aleos erste Partie. Anfangs hatte ich nur grüne Karten auf der Hand, was nun weißgott kein guter Einstieg ist. Trotz etwas konfuser Regelerklärung (die Details waren nach einem Jahr Pause einfach nicht mehr ganz präsent, wie üblich bei Suchy gibt es da ja doch eine Menge Kleinstregeln zu beachten) schlug sich mein Mitspieler auch hier sehr beachtlich. Konnte ich noch zwei der drei Regierungsaufträge verbuchen, so überholte er mich dann spätestens in der zweiten Runde beim Städte- und Anlagenbau deutlich. Nach schnellen zwei Stunden war das Spiel vorbei und ich hatte gerade mal ein vermeintliches Unentschieden herausgespielt - mein erstes Mal bei diesem Spiel, so dass ich erst danach wieder wusste, dass die Spielerreihenfolge der Tie-Breaker ist und so auch hier Aleo denkbar knapp gewann. Ein wunderbarer Einstieg in eine arbeitstechnisch hoffnungslos anstrengende Woche, mal sehen ob die geplanten Partien Messina 1347 und Endeavor auch zustande kommen...
Was für eine klasse Auswahl! Chapeau!
Dein Urteil zu #Metropolys deckt sich 1:1 mit meinem. Ein Spiel, welches eigentlich nicht zu schwer ist, seinerzeit aber total verkannt wurde.
Zu #Yspahan wäre ich auch beinahe deiner Meinung.
Zu zweit ist die Karawanen-Strategie schon sehr mächtig, zumal man die Karawane häufig doppelt werten kann.
Online habe ich sehr selten die Möglichkeiten gefunden dort gegen an zugehen.
Darum spiele ich zu zweit gerne ohne Veto.