Beiträge von dotcom im Thema „Kaufberatung benötigt...“

    Kingsburg ist auch zu zweit sehr spannend und weniger glücksabhängig, wie manch einer denkt. Gestern bei teilweise sehr unterschiedlicher Gebäudestrategie um einen Punkt verloren. Anders wie bei Kuba schnappt man sich hier keine attraktiven Gebäude weg, sondern jeder Spieler kann jedes Gebäude bauen.


    Wenn ich das richtig verstanden habe, sollen die Spiele nicht zu komplex sein, damit man nach längerer Abstinenz schnell wieder den Einstieg findet. Wahrscheinlich soll es auch möglich sein, eine Flasche Wein aus dem Keller zu holen, ohne dass der Spediteur anschließend im wahrsten Sinne des Wortes nicht mehr weiß, was gespielt wird. Außerdem werden die befreundeten und verhältnismäßig wenig spielenden Ehepaare keinen Wert darauf legen, sich bei voller Konzentration den ganzen Abend anzuschweigen. Schließlich sollen die Spiele nicht zu lange dauern, aber trotzdem nicht niveaulos sein und auch zu zweit gut funktionieren. Trifft es das in etwa?


    Dann denke ich, dass mit Cuba eine Obergrenze der Konzentrationsfähigkeit erreicht ist, denn bei den durch die ausliegenden Gesetze bedingten abweichenden Regeln kann zumindest einer von Euch nicht in den Keller und muss den Überblick behalten. Deshalb scheidet meines Erachtens Caylus aus.


    Dafür würde ich Finca wieder ins Rennen schicken. Ein Mechanismus, der verschiedene Möglichkeiten steuert zu Siegpunkten zu kommen und gleichzeitig verhindern soll, dass die lieben Mitspieler zu mehr Siegpunkten kommen als man selbst, finde ich absolut genial. Eine Dreiviertelstunde, die auch zu zweit fesselt. Allerdings empfinde ich Finca auch ein wenig eintönig, wenn man es zu oft spielt. Aber eigentlich gilt das für alle Spiele, ist mir bei Finca aber zum ersten Mal so deutlich aufgefallen.


    Braucht man da x-te Spiel, bei dem man Arbeiter einsetzt? Ich finde nicht, weil sie doch ähnlich sind. Deshalb gefällt mir Keythedral sehr gut, weil es sich von den anderen „Setz den Arbeiter ein und kassiere Trallala“-Spielen dahingehend unterscheidet, dass alle Spieler beim Aufbau des Spielplans beteiligt sind und damit die Voraussetzungen schaffen, ob und wie produktiv ihre Arbeiter in der 2. Spielphase wirtschaften. Die 2-Personenspielregel überzeugt mich allerdings nicht.


    Natürlich wohnt diesem Spielprinzip der leise Vorwurf inne, dass das Spiel in der ersten Spielphase bereits entschieden wird. Wenn man bösartig ist, lässt sich das aber auch über Agricola sagen. Wenn nach dem Karten ziehen, die Spieler ihre Karten aufdecken würden, kann man sich die restlichen vierzehn Runden ersparen.


    Ganz anders ist Wasabi. Hier legen Lehrlinge ihre Meisterprüfung ab, in dem sie unterschiedlich anspruchsvolle Rezepte nachkochen. Ein ganz anderes Spielprinzip mit sehr schönem, stimmungsvollem Material. Zu zweit ist es nach den ersten Partien aber etwas Spannungsarm, weil jeder vor sich herkocht, und wir zu wenig dem anderen die Suppe versalzen. Zu dritt war es besser.