Beiträge von Sepiroth im Thema „Tag der Brettspielkritik · 17.–19. Juni 2022“

    Würde ich mit gleichen Klickzahlen im Bereich Fashion "arbeiten" dann könnte ich davon leben. Bei all den tollen Vergleichen, darf man eben nicht vergessen, wie klein Brettspiele immer noch sind (Umsatz, Gewinn, Standing in der Gesellschaft).

    Und dann würden wir ja noch von ganz anderem Qualitäts-Limbo reden.

    Dann würden die Posts nur noch vom fantastischen Material und den tollen Farben schwärmen und man wüsste danach nicht einmal um was es überhaupt geht. Dazu unten drunter ein Link, bei dem man das Spiel mit 10% Rabatt beziehen kann.

    Naja, der kostenfreie Content steht dem bezahlten doch nur gegenüber, weil die Qualität ähnlich ist.

    Das liegt aber ja daran, dass es den kostenfreien Content gibt und das von den so Medienschaffenden quasi als Ehrenamt gesehen wird. Dadurch bleibt für den bezahlten Inhalt so wenig vom Kuchen übrig, dass dadurch auch die Qualität nicht besser werden kann. Bei einer Auflage von 13.000 Exemplaren und 7 Ausgaben im Jahr bleibt doch schon gar nichts mehr übrig, außer maximal eine Aufwandsentschädigung zu bezahlen. Selbst wenn man nur den aktuellen Satz aus dem Freischreiber-Report nimmt (und der ist schon ausbeuterisch niedrig), liegt der bei knapp 23€ Stundenlohn für einen freien Redakteur. Alleine ein durchschnittliches Familienspiel zu lernen und ausgiebig zu testen, verschlingt dann schnell mehrere Hundert Euro. Und dann ist noch kein Artikel geschrieben und keine Recherche dazu betrieben worden.

    So erwarte ich bei den Spielbox-Kritiken eine gewisse Qualität, weil ich das Heft kaufe. Erreicht es meinen ganz persönlichen Anspruch nicht mehr, dann kaufe ich es nicht mehr. Von kostenfrei zur Verfügung gestellten Kritiken auf diversen kostenfreien Plattformen erwarte ich hingegen nichts - bin stattdessen froh, wenn es mir (von der Form, nicht zwingend von der Meinung) gefällt, zusagt, mich unterhält und informiert.

    Das stimmt. Aber genau das ist auch ein Problem für diejenigen, die mit journalistischer Arbeit ihren Lebensunterhalt bestreiten wollen. Das bedingt sich doch gegenseitig. Du erwartest einen gewissen Gegenwert, weil ja bezahlt wird. Aber der kostenfreie Content steht dem gegenüber und die Mehrheit konsumiert lieber umsonst. Also kann ich mit einem bezahlten Inhalt zu wenig verdienen, um wirklich qualitativ Hochwertiges anzubieten.

    Wenn Du es aus der Sicht der bezahlten Medienschaffenden siehst, ist der Artikel sehr verständlich. Und insgesamt ist halt die Frage, was die Branche will. Möglichst kostengünstige Werbung oder professionelle Berichterstattung. Beides zugleich ist imo zum Scheitern verurteilt.