Beiträge von Yakosh-Dej im Thema „Versendet Amazon neuerdings ohne Umkarton?“

    Nochmal: Eine Macke im Karton mindert den SPIELwert für mich nicht, allenfalls den Wiederverkaufswert.

    Die Frage ist doch letztlich, ob man wegen der paar Euro Wertminderung einen Aufwand treiben muss und ein Spiel deswegen zurückschickt. Für mich ist das halt keine Option.

    Genau, da ist ja unter Umständen der Punkt. Ich habe den vollen Preis bezahlt, also erwarte ich einwandfreie Ware, wo ich weder beim Wiederverkaufswert noch bei der Optik im Regal Abstriche machen muss. Theoretisch könnte man ja sonst auch sagen, das fehlende oder beschädigte Inhalte für jemanden, der ein 4 Spieler-Spiel immer nur zu maximal zweit spielt kein Grund ist, das mangelhafte bzw. fehlende Spielmaterial nach zufordern. Zerbrochene Miniaturen, kein Problem ... solange man noch erkennen kann, was auf dem Spielfeld repräsentiert werden sollte. Da reicht ja oft schon die nackte Base aus ... spielen kann man ja trotzdem?! Sorry, das greift mir dann doch zu kurz ...:denk:

    Wieder richtig, aber ich möchte garnicht erst in die Situation kommen, dass ich etwas reklamieren müsste, und wenn ich weiß, dass bei Lieferant XY nicht ausreichend verpackt wird, kaufe ich da halt allein aus dem Grund nicht mehr.

    Richtig, und dabei wird eben rücksichtslos in Kauf genommen, dass man selbst an anderer Stelle möglichst diskret in Massen eigentlich nutzbare Artikel der Vernichtung zu führt, Hauptsache unterm Strich sind weniger Kosten entstanden, als wenn man a) entsprechend verpackt und b) eine Wiedereingliederung der retournierten Artikel vorgenommen hätte. Tolles Konzept, die Aktionäre freuts ... X/

    Wir reden hier aber noch immer über eine Wertminderung von wenigen Euros, über die man auch hinwegsehen kann. Muss halt jeder selbst wissen.

    Richtig, aber wir reden eben auch um einen ansonsten fehlerfreien, funktionierenden Artikel, der in Fall einer Retoure aufgrund seines "geringen" Wertes (im Vergleich zur einer personalaufwendigen Wiedereinlagerung / Verkauf als B-Ware usw.) bei großen Unternehmen wie Amazon schlicht allein schon aus Kostengründen einfach entsorgt wird. Die gesamten Ressourcen für Produktion und Transport einmal rund um die Welt werden vernichtet, weil man aus Unternehmens Sicht auf eine ausreichende Verpackung auf den letzten paar Km hin zum Endkunden aufgrund von Kosten für Verpackung / Personal verzichtet hat ... das ist genauso bekloppt, wie das in Deutschland ca. ein Drittel der Gemüseernte bereits vor dem Eintreffen im Supermarkt entsorgt wird, weil der Kunde ein optisch einwandfreies Produkt erwartet und damit mit seiner Kaufentscheidung soviel Druck auf die Hersteller und Anbieter erzeugt, dass die eben genauso handeln ... Vernichtung von eigentlich nutzbaren Artikeln, kann doch nicht die sinnvolle, richtige Konsequenz sein, Waren vor dem letzten Transportschritt nicht mehr ausreichend zu verpacken, um damit eigene Kosten im Unternehmen zu senken ...:denk:

    Bei wem? Amazon? Lies mal bitte, was Puma und ich zu den Gründen solcher Maßnahmen geschrieben haben ... X/

    Die Masse wird es unterm Strich machen, wenn dadurch pro Tag 100-200 Um-Kartons eingespart werden können.

    Und mitunter auch ein Preis der für mehr Grün im Leben zu zahlen ist, weniger verbrauchter Karton = weniger Baum.

    Meine Aussage war bewusst auf die Gründe bei Amazon (und ähnliche Unternehmen) gemünzt. Dort ist der Umweltgedanke sicherlich nicht an erster Stelle bei solchen Maßnahmen, und wenn dann eher eine Frage der Vermarkt bezüglich Argumenten seines eigenen grünen Image ... natürlich ist Kartons sparen ein wichtiger Punkt, aber umweltfreundliche Verpackung ist ja Teil eines vernünftigen Konzepts innerhalb eines Versandunternehmens und nicht das geplante Weglassen der Selbigen, um in Konsequenz dann XY % mehr produzierte Artikel, die die Produktion und den Weg um den halben Erdball bereits hinter sich haben, hier auf den letzten Km zum Endkunden zu beschädigen und schlussendlich als Retoure zu verschrotten, weil die Wiedereinlagerung / Verkauf als B-Ware usw. für das Unternehmen teuer ist als die sofortige Entsorgung. Zumal eine umweltschonende Verpackung als recycelten Materialen ja heutzutage durchaus Standard ist ... für "grüne" Kartons muss kein Baum mehr gefällt werden, für kompostierbare Füllmaterial kein Müll in die Restetonne usw. ... und selbst nutzen, und damit bestehende Verpackungen erneut für einen weiteren Transport nutzen, ist sowohl in vielen Unternehmen als auch bei immer mehr Privatleuten auch ein Weg umweltfreundlich(er) zu agieren.

    Offiziell gelten Spielekartons als Verpackung, daher ist es auch rechtlich i.O.

    Da Spielekartons keine Versandverpackung sind, und dafür nicht gemacht bzw. auch nicht gedacht sind, muss ich dir hier deutlich widersprechen. Auch nach den allgemeinen Geschäftsbedingungen und Verpackungsrichtlinen von den üblichen Paketdienstleister sind diese nicht ausreichend, allein schon aufgrund der Wandstärke / Beschaffenheit des Kartons selbst und dem Fehlen von Füllmaterial bzw. Abstand von Ware zu Wand. Bei einem Versand ist ein unverpacktes Spiel ohne Umkarton schlicht von jeder Gewährleistung und Versicherung bei Verlust bzw. Beschädigung ausgeschlossen. Für Amazon rechnet sich dies offensichtlich, weil man die Kosten für Verpackungsmaterial und Personal für das Verpacken einspart, und dies den Kosten für daraus entstehende Reklamationen gegenüber stellt. Jedem privaten Versender über einen Paketdienstleister kann ich nur dringend davon abraten es ähnlich zu handhaben, da es erstens oft zu Streitigkeiten mit dem Käufer kommen wird (und schnell zu negativen Bewertungen z.B. auf Ebay), und man zweitens keinerlei, rechtliche Ansprüche gegenüber des Versandunternehmen hat. Es hat schon seine Gründe, warum Awaken Realms oder andere große Publisher aufwendige Versandkonzepte haben, um sicher zu stellen, dass Brettspiele heile beim Endkunden ankommen ... :zip:

    Ich finde die Lösung des Versands ohne zusätzliche Verpackung imGrunde garnicht so schlecht.

    Siehe oben ... Es geht Amazon hier im Übrigen nicht um Umweltschutz oder Vermeidung von Verpacksmüll, sondern schlicht einer Abwägung zwischen Kosten für Arbeitszeit und Verpackungsmaterial in Vergleich zu Kosten für Ersatz / Reklamationsbearbitung. Hier liegt ein großes Problem dieser Praxis, erstens werden tendenziell mehr Waren beschädigt als mit entsprechender Verpackung, welche im Idealfall wiederverwendbar bzw. recycelbar ist, zweites werden viele betroffene Ware aufgrund des Aufwands und der Personalkosten zur Bearbeitung einer Reklamation einfach neu verschickt und eigentlich noch verkaufbare bzw. nutzbare Artikel in Massen als Schrott / Restmüll vernichtet. Eben nur weil es für Anbieter wie Amazon günstiger ist, diese zu entsorgen, als neu zu verpacken, als B-Ware zu verkaufen oder auf andere Art und Weise weiter zu verwenden. Noch einmal ganz deutlich: Es geht hier also ums Geld und dem Unternehmensgewinn und in keinster Weise um Umweltschutz oder ähnliches. Umweltschutz wäre es die Waren entsprechend sicher zum Kunden zu bringen, Reklamationen zu minimieren und nicht Artikel als Kolleteralschaden zu entsorgen. :down:

    Finde ich per se nicht schlecht diese Praxis (...)

    Soetwas mag unter Umständen noch funktionieren, wenn man wie Amazon eigene Zusteller hat, die mit der Ware entsprechend vorsichtig umgehen sollen. Etwas was aber sicherlich nur im Idealfall schadesfrei gelingen wird, aber beim Versand mit einem externen Dienstleister wie DHL, DPD, GLS, TNT, UPS oder Fedex, sind entsprechend geeignete Umverpackungen inkl. Füllmaterial und Abstand zwischen Ware und Außenwand absolute Pflicht und unbedingt erforderlich, allein damit die Ware den Sortiervorgang schadlos übersteht. Hält man sich nicht an die jeweiligen Vorgaben bezüglich Kartonart und Verpackung allgemein hat man im Schadensfall keinen Anspruch auf Entschädigung, die Ware ist dann aufgrund unzureichender Verpackung schlicht nicht mehr versichert. Ich kann jedem nur dringend raten, keine unverpackten Waren per Paketdienst zu versenden. Das freut weder den Empfänger noch entspricht dies den Vorgaben des jeweiligen Transportunternehmens. Wer auf solche Basics verzichtet, braucht sich nicht wundern, wenn Artikel beschädigt oder garnicht ankommen, allein schon weil sie es erst garnicht heil durch die Sortierung schafft. Spieleschachteln sind keine geeigneten Versandkartons und dafür auch garnicht gemacht bzw. ausgelegt. :teach: