in letzter Zeit gab es ein paar Partien #FreieFahrt
- Bei diesem Spiel handelt es sich um ein Streckenbauspiel im mE unteren Kennerbereich
- Die Spielregeln sind denkbar einfach und eine Partie dauert (zu zweit) 45-60 Minuten
- Gespielt wurden bislang 4 Partien
- Im Spiel versucht man keine Waren von A->B zu transportieren, wie es bei Eisenbauspielen (Bsp.: Railways of the World, 18xx etc.) üblich ist, oder möglichst gewinnträchtige Routen durch platzieren unterscheidlicher Gleisfarbstrecken, wie bei Zug um Zug, zu platzieren. Bei Freie Fahrt muss man möglichst viele unterschiedliche Städte in Europa mit seinem Netzwerk verbinden und anfahren, indem man Routen zu diesen Städten baut und sich eine Start- und Zielstadt aussucht. Beim Bauen der Strecke muss keine Farbe bedient werden. Für jede 1x besuchte Stadt bekommt man am Ende 5 Siegpunkte, für jede doppelte Stadt, die mit einer Route bereist hat, 2 Siegpunkte. Wie bereits erwähnt ist das Spiel hierbei denkbar einfach: Entweder man baut eine Strecke aus, indem man 2 Gleise an das Gleisnetzwerk anschließt/baut, oder man fährt mit seinem Zug gemäß der aktuellen Zugreichweite, die in den ersten beiden Abschnitten 2 Städte beträgt und im letzten Abschnitt auf 3 Städte erhöht wird.
- Das Spiel ist kein strategischer Hirnverzwirbeler wie die 18xx Spiele oder ähnliche Spiele dieses Formates. Vom Komplexitätsgrad finde ich es in etwa gleich bis leicht höher als Zug um Zug. Der Teufel steckt hier jedoch im Detail, denn die eigentlichen Regeln sind schnell erklärt, aber vorausschauend planen ist hierbei Pflicht, denn am besten plant mein seine nächste Route schon im Hinblick auf die Anschlussroute zur nächsten Route, denn schließlich handelt es sich hier um ein Wettrennen, wer die meisten und unterschiedlichsten Städte in Europa mit einer Route bereits hat. Start und Ziel einer Route kann man aus der offenen Auslage wählen, bei der immer 12 unterschiedliche mögliche Routen (mit 6 x 3 Karten) ausliegen.
Bei uns war immer jede Partie extrem spannend und der Wettlaufcharakter gegeben. Schlussendlich ist es eine ähnliche Spannung wie bei Zug um Zug, wenn man eine Route bauen möchte, Karten dafür sammelt und hofft, dass sie in der Zwischenzeit kein anderer gebaut hat. Hier ist es ähnlich: Man baut Strecken und hofft, dass eine Route von A->B oder B->C noch ausliegt, bis man endlich mit seiner Lok an die Startstadt der Route gefahren ist, denn nur dann darf man die Route, bestand aus Startstadt und Zielstadt, aus der offenen Auslage nehmen.
Insgesamt hat uns das Spiel wirklich gut bis sehr gut gefallen. Die Anfangspartien waren noch etwas mit Skepsis, aber von Partie zu Partie nimmt das Spiel mehr Fahrt aus. So wurde aus der anfänglichen 7/10 nun eine .
Die Zielgruppe des Spiels dürften hierbei mE u.a. Zug um Zug Spieler sein, da es sich auf einem vergleichbaren taktischen und strategischen Level befindet. Wer also strategisch anspruchsvollere Eisenbahnspiele (18xx, Railways of the World usw.) bevorzugt, wird hier u.U. nicht recht "bedient" .
Den Sweetspot würde ich bei 3 Spielern sehen: Zu zweit hat es Spaß gemacht. 3 denke ich ist die optimale Spieleranzahl...bei 4 Spielern könnte ich mir vorstellen, dass die strategische Planung immer mehr der taktischen Planung weicht, da es dann darauf ankommt, was in der Auslage ist, wenn man selbst wieder am Zug kommt. Routen der allgemeinen Auslage können sich hier schon komplett wieder geändert haben.