Beiträge von Archibald Tuttle im Thema „Adventskalender 2021“

    Recon Ich persönlich habe noch nie ein gutes Spiel um 55€ reduziert gesehen. ;) Soll heißen, keiner wird ein gutes Spiel um 55€ reduzieren, damit es sich verkauft.

    Agra und Burano. Beide ursprünglich 70 Euro und zwischenzeitlich für 15 Euro zu kriegen. Das sind aber auch die einzigen beiden, die ich kenne.

    ..wie andernorts geschrieben, war Lions of Lydia für mich ein echtes Jahreshighlight. Der Preis ist jetzt für das gebotene Material nicht total günstig, aber das Spiel war bei uns doch für recht viele Partien gut und ist ein kleiner und sehr schneller Engine Builder mit einem gewitzten Einsetzmechanismus. Aber es gab hier auch Leute, die das Spiel überhaupt nicht mochten (ich schiele links rüber zu LookAtTheBacon ).

    Jedes Jahr die gleiche Diskussion, bald muss Weihnachten sein.

    Naja, es gibt sie schon, die wirklich guten Spiele, die in zu großer Zahl produziert wurden oder ihre Zielgruppe nicht fanden und dann verramscht wurden (Burano, Agra, Werft, Fresko, quasi alle Spiele von Ystari etc. etc. ). Für mich etwa lägen Reykholt, Red Outpost und Fugitive genau in dieser Kategorie, wenn ich sie nicht schon längst hätte. Aber hier auch so gut verkaufte Hypetitel zu erwarten (Praga etwa gab es, als Fantasywelt es dann endlich im April ausgeliefert hat, fast überall zum Adventskalenderpreis) ist wie schon mehrfach konstatiert wohl etwas daneben.

    Der Preis ist schon super, aber ich fände es für 40€ auf jeden Fall um einiges zu teuer. Es war für mich ein entspannter Absacker, der nach ein paar Partien im Schrank verstaubt.

    Kann ich zwar nachvollziehen, aber ich habe eine Menge teureren Spiele im Regal, die ebenfalls in die Rubrik Absacker btw. Nicht-abendfüllend gehören, und die ich weniger überzeugend finde (ich sage nur Dice Throne). Gemessen am Spielspaß ist Red Outpost für mich (und auch für einige andere hier, wenn man die Spielberichte liest) ein echter Kracher.

    Zum Weight: Ja, das ist kein Expertenspiel, sondern fühlt sich im Kennerbereich sehr wohl. Da ist es aber durchaus am oberen Rand anzusiedeln, wenn man die zusätzlichen Aktionskarten mit hineinnimmt. Bisher hat es (anders als so manches Kennerspiel) aber auch allen Expert:innen gefallen mit denen ich es gespielt habe, denn


    Zur Spielzeit: Es spielt sich tatsächlich schnell, zu zweit in 45 Minuten, zu viert in 60-75 Minuten. Ich würde es definitiv nie Partyspiel nennen, aber als Opener ist es gut geeignet, um danach noch ein zweites Spiel hintendran zu hängen. Und auch die Bösartigkeit des Spiels verzeiht sich besser, wenn es dann eben nicht auch noch stundenlang weitergeht.


    Ich selbst bin da offenkundig etwas offener, was kurze Spielzeiten angeht, und freue mich, wenn ein Spiel mal nicht den ganzen Abend dauert. Das Rating resultiert, wenn man die Bewertungen auf BGG dann auch mal liest, aus der hohen (und durchaus auch negativen) Interaktion im Spiel, die nunmal gerade in US-Kreisen bei Eurospielen oft sehr ungern gesehen wird (ich sag nur Ticket to Ride online mit seinen dämlichen "friendly games"). Damit stößt man nunmal viele Leute vor den Kopf, ich würde es aber gerade als in der Hinsicht besonders ansehen, dass man hier eben auch mal Arschtritte an die Mitspieler verteilen kann.

    Also, wer bei dem Preis bei Red Outpost immer noch zögert, verpasst wirklich eines der besten Spiele 2020. Das ist eigentlich ein vollwertiges 40-Euro-Spiel, das eh schon günstig angeboten wurde und jetzt fast schon lächerlich preiswert ist. Eine wirklich böse Mischung aus tollem, unverbrauchtem Thema, Worker-Placement (aber mit neuem, frischem Einsetzmechanismus) und Area Majority der lustigen, gegenseitig ärgernden Art. Insgesamt wohl der interaktivste Euro der letzten Jahre und ein großer Spaß, wenn man Ärgern ab kann.

    Wow, also heute sind aber zwei echte Highlights dabei: Cuzco ist die Neuauflage von Java, bis auf eine Regeländerung und neue Optik quasi unverändert - was nichts schlechtes ist, immerhin ist Java für mich immer noch der beste Teil der Maskentrilogie (Tikal, Java, Mexica). Und Reykholt für 13 Euro ist eine Ansage (ich hab es damals bereits stark reduziert für 25 Euro gekauft), das ist immer noch ein richtig guter Rosenberg.

    Lol, Alma Mater ist ja fast schon ein Anti-Angebot bei dem Preis. Traintopia ist sehr leichte Kost, quasi Carcassonne als Zugspiel in kürzerer Zeit, wobei die Plättchen gedraftet werden. Erinnert etwas an eine freundlichere Version des "kleinen Prinzen", kann man spielen, muss man aber auch nicht haben.

    Falls jemand ein sehr spezielles, in der richtigen Runde und mit vielen Mitspielern aber großartiges Spiel sucht, dem sei gerade für diesen Preis Cerberus empfohlen. Ein im Kern semi-kooperatives Spiel, in dem die Flüchtlinge nach und nach vom Höllenhund eingeholt werden und dann die Seiten wechseln. Sieht richtig toll aus auf dem Tisch, spielt sich sehr schnell und funktioniert auch zu siebt noch gut (ab 4 ist es sinnvoll spielbar).

    Danke! Mir ging es ein bisschen mehr um Erfahrungen von Leuten, die beide Fassungen schon gespielt haben. Das liest sich jedenfalls nach 90% Streamlining und Verkürzung, plus ein paar QoL-Änderungen, aber nicht allzu Grundlegendes.

    Florenza ist damals ein großartiger, sehr intensiver und strafender Euro mit vielen damals neuen Ideen gewesen - weiß jemand ob es sich lohnt auf die Jubi-Ausgabe upzugraden? Ein bißchen Streamlining könnte dem Spiel sicher nicht schaden...