Ja, das IST unintuitiv, aber hier liegt das Problem eindeutig nicht bei dem Spiel sondern der Bequemlichkeit der Spieler.
Nicht, dass ich ihnen das vorwerfen würde, passiert mir selbst oft genug. 😁
Sehe ich anders. Aber da werde wir wohl nicht auf einen Nenner kommen. Fehler in der Interpretation entstehen öfters, aber als jemand der ein Produkt gestaltet, ist es meine Aufgabe dafür zu sorgen, dass dies nach Möglichkeit eben nicht passiert. Das ist gutes Spieldesign. Natürlich kann man immer mit den Finger auf die "bequeme, denkfaule Meute" zeigen und eine "Interpreatationsschuld" bei anderen suchen, damit wird das eigene Produkt aber nicht besser.
Des weiteren habe ich das Gefühl, dass du meinen Argumentation mit dem Multiplikator nicht verstehst. Der Fehler entsteht genau aus deiner Beschreibung:
Zitat: "Das klappt bei den Rindern nicht, weil hier jedes Feld tatsächlich einzeln gewertet werden muss." Wer jedes Feld einzeln wertet, macht den Multiplikationsfehler.
Nee, ich verstehe dich, du verstehst mich evtl nicht. (oder wir verstehen uns beide nicht. )
Ich nehme mal dieses Snippit aus dem Nithrania-Regelvideo:
Was machst du bei den Personen?
Du nimmst dir 1 Siegpunkt.
Was machst du bei den Häusern?
Du nimmst dir 2 Geld.
Du nimmst dir 2 Geld.
Du nimmst dir 1 Siegpunkt.
Was machst du bei den Siedlungen?
Du nimmst dir 3 Punkte.
Du nimmst dir 3 Punkte.
Du nimmst dir 3 Punkte.
An keinem dieser Punkte kämst du auf die Idee, irgendetwas zu muiltiplizieren. Du ADDIERST höchstens.
Personen:
Du nimmst dir 1 Siegpunkt.
Häuser:
Du nimmst dir 4 Geld und 1 Siegpunkt.
Siedlungen:
Du nimmst dir 9 Siegpunkte.
Das ist der einfache Weg.
Und was SOLLTEST du bei den Rindern machen?
Du nimmst dir 1 Geld und (das Rind Mal angrenzende Siedlungen) Siegpunkte.
Du nimmst dir 1 Geld und (das Rind Mal angrenzende Siedlungen) Siegpunkte.
Du nimmst dir 1 Geld und (das Rind Mal angrenzende Siedlungen) Siegpunkte.
Ganz einfach.
Weil man aber bei den Häusern und den Siedlungeen in die Falle getappt ist, das einfach alles zu addieren, versucht man das bei den Rindern plötzlich auch.
Rinder:
Du nimmst dir 3 [aufaddierte] Geld und (3 [aufaddierte] Rinder Mal angrenzende Siedlungen) Siegpunkte.
Und DAS funktioniert plötzlich nicht mehr.
Und weil da irgendwo ein MAL drinsteckt, denkt man, man müsste irgendwas multiplizieren. Es ist aber eine falsche Addition gepaart mit einer davon komplett unabhängigen Multiplikation. Man versucht, wie bei den Häusern und Siedlungen alle drei Felder auf einen Wisch abzurechnen. Bei den Häusern und Siedlungen funktioniert das. Bei den Rindern aber nicht.
Der Fehler liegt beim Spieler. Würde er einfach nur DAS tun, was auf dem Tableau steht, gäbe es gar keine Verwirrung:
Personen:
Du nimmst dir 1 Siegpunkt.
Häuser:
Du nimmst dir 2 Geld.
Du nimmst dir 2 Geld.
Du nimmst dir 1 Siegpunkt.
Siedlungen:
Du nimmst dir 3 Punkte.
Du nimmst dir 3 Punkte.
Du nimmst dir 3 Punkte.
Rinder:
Du nimmst dir 1 Geld und (das Rind Mal angrenzende Siedlungen) Siegpunkte.
Du nimmst dir 1 Geld und (das Rind Mal angrenzende Siedlungen) Siegpunkte.
Du nimmst dir 1 Geld und (das Rind Mal angrenzende Siedlungen) Siegpunkte.
Keine Verwirrung, kein Problem.
Nur weil man den "bequemen" Weg der Addition versucht, kommt man bei den Rindern ins Straucheln. Aber da kann das Tableau nichts dafür, dass man nicht das macht, was da steht, sondern anfängt, daran herumzudoktorn.
Und nochmal:
Es gibt KEINE Zusammengehörigkeit zwischen Kuh und Tableauplatz, sobald ich die Kuh wegnehme.
Nein. Weil du keine brauchst! Weil es egal ist. Jedes Rind, das du auf dem Plan hast, stand auf einem deiner Slots. Und jedes Rind, das du auf dem Plan hast, gibt dieselbe Art von Punkten.
Sagen wir, du hast drei Kühe auf dem Feld:
1 Kuh namens A in Unknowns mit 2 angrenzenden Siedlungen.
1 Kuh namens B in Boonlake mit 3 angrenzenden Siedlungen.
1 Kuh namens C in Unknowns mit 1 angrenzenden Siedlung.
Nehmen wir an, bei Spielbeginn stand Kuh A ganz oben, darunter Kuh B und darunter Kuh C. Jetzt gibt dir Kuh A 2 Punkte, Kuh B 3 Punkte und Kuh C 1 Punkt.
Nehmen wir stattdessen an, bei Spielbeginn stand Kuh B ganz oben, darunter Kuh C und darunter Kuh A. Jetzt gibt dir Kuh B 3 Punkte, Kuh C 1 Punkt und Kuh A 2 Punkte.
Möglicherweise stand bei Spielbeginn auch Kuh C ganz oben, darunter Kuh A und ganz unten Kuh B. Jetzt gibt dir Kuh C 1 Punkt, Kuh A 2 Punkte, und Kuh B 3 Punkte.
Jede Kuh gibt immer dieselbe Punktzahl, ganz egal wo sie auf dem Tableau stand. Weil für den Wert der Kuh nicht relevant ist, von wo auf dem Tableau sie stammt, sondern nur, wo auf dem Spielplan sie steht.
Und deshalb handelst du jedes Feld auf dem Tableau einzeln ab:
Du beginnst mit dem obersten freien Slot, nimmst irgendeine Kuh auf dem Plan, und wertest ihre Punkte.
Dann machst du mit dem zweiten freien Slot weiter, nimmst irgendeine andere Kuh als die eben, und wertest ihre Punkte.
Und dann nimmst du den dritten freien Slot, nimmst irgendeine andere Kuh als die beiden eben gerade genommenen, und wertest ihre Punkte.
Es gibt keine Relation zwischen dem Slot der Kuh auf dem Tableau und dem Platz der Kuh auf dem Plan. Und darum musst du einfach nur jedes Feld einzeln abhandeln, indem du für jeden freien Slot auf deinem Tableau irgendeine deiner auf dem Plan befindlichen Kühe wertest. Hauptsache, für jeden freien Slot eine andere Kuh.
Wo kommt da automatisch eine Multiplikation her? Das ist nur ein Denkfehler, weil man irrigerweise glaubt, man müsste die Kühe den Slots zuordnen. Muss man aber nicht.
Also: Fehler liegt nicht im Design, sondern beim Spieler.