Beiträge von Archibald Tuttle im Thema „25.10.-31.10.2021“

    Soweit so gut, aber 100%ig überzeugt war ich selbst hier am Ende dan doch nicht.

    Ach schade. Das Spiel habe ich auch vorbestellt (ist aber noch nicht da). Mal schauen... :(

    #ShinkansenZeroKei

    Keine übertriebene Sorge, das Spiel ist gut. Es trifft einfach nur nicht - ich hoffte das dargestellt zu haben - so ganz meinen Geschmack. Den Mechanismus, dass ich Karten in meiner Auslage in eine bestimmte Reihenfolge bringen muss, habe ich tatsächlich noch nie besonders gemocht. Aber wenn man damit kein Problem hat, kommt das Spiel mit Sicherheit besser an als bei mir.

    Eine seltsame Woche geht dem Ende zu, seltsam weil eigentlich jeden Tag gespielt werden sollte, dann mein Sohn plötzlich Kontaktperson einer Corona-Infektion war und so es bis heute dauerte, bis ich wieder gefahrenfrei (also vorrangig für andere) spielen konnte.


    Aber immerhin reichte es für:


    #FoodChainMagnate: Eine etwas verkorkste Runde, da die Spielplanteile so ausgelegt wurden, dass der sinnvoll bedienbare Bereich auf einen Radius von 3x3 Teilen begrenzt blieb, es aber eigentlich eine 4-Spieler-Partie war (leider kam niemand meinem Wunsch nach, den Plan neu aufzubauen). So kam es zu einem Hauen und Stechen, dann auch noch ausgerechnet mit zwei Neulingen, die das Spiel auf diese Weise in denkbar schlechtem Licht erleben mussten. Ein Mitspieler, der sein Restaurant direkt neben mir unterhielt, und ich gingen beide auf Burger, als ich das merkte setzte ich sehr stark auf Pricing Manager, so dass meine Burger um etliches billiger waren und er seine nicht loswurde. Gleichzeitig spielte ein anderer Mitspieler sehr stark auf Getränke, da hatte ich aber gottseidank rechtzeitig noch einen Lieferanten eingestellt und konnte so kurz bevor er mich überholen konnte die Partie doch noch zu meinen Gunsten beenden - in der letzten Runde waren meine Einnahmen zwar nur noch minimal, aber dafür die Bank alle. Eine Runde mehr, und ich hätte die Partie garantiert verloren. Spannend, aber muss ich so nicht nochmal haben und würde mich zukünftig weigern, auf so einem verkleinerten Plan zu spielen.


    #ImJahrdesDrachen: Auf meinen Wunsch kam dieser Stefan-Feld-Klassiker endlich mal wieder auf den Tisch, den ich viel zu selten spielen kann, weil sich erstaunlich viele Spieler von dem Spiel persönlich angegangen fühlen - so auch heute. Ich hatte es zwar als "Katastrophen-Management-Simulator" bereits vorgestellt und auch bei den Regeln immer wieder darauf hingewiesen, dass das hier nicht nur Mangelwirtschaft, sondern auch Missstandsverwaltung ist, aber offenbar waren die BuBu-verwöhnten Mitspieler durch das Ausbleiben einer sanften Punkteberieselung bei gleichzeitig hohem Stress durch die vielen negativen Ereignisse dann in der Erstpartie doch etwas überfordert. Diesmal kamen die besonders bösen Katastrophen gleich zu Beginn, ich hatte unterschätzt, wieviel Geld durch frühes Kaisertribut verloren geht. Ein Mitspieler gewann dann seine die Erstpartie, indem er von Anfang an auf Feuerwerk und Reisplättchen gesetzt hatte, die er am Ende gewinnbringend verkaufen konnte, während ich meine Buchstrategie (9 Bücher) nur viermal nutzen konnte, bevor mir die Paläste zusammenbrachen. Der Gewinner war dann auch der einzige, der hinterher nicht in einem minutenlangen Sermon das "miserable" Spielgefühl monierte. Leider wird der Drache wohl auch diesmal wieder in Ehren im Schrank verschwinden - was ein Jammer ist.


    #RollfortheGalaxy: Außerdem durfte (diesmal nicht auf meinen Wunsch) auch dieser Klassiker nochmal aufgetischt werden. Gefiel den Herren Expertenspielern allerdings so gar nicht, sie hielten es für völlig glückslastig. Dass man mit Erfahrung das Gros der Partien gewinnt, wollte uns da niemand so recht glauben. Schade drum, hat zumindest mir auch mal wieder viel Spaß gemacht (und ging sehr knapp aus, ich konnte nur gewinnen, indem ich wie ein Irrer Billigwelten raushaute, so dss die Partie mit miserablen 37:34:29:26 nach extrem kurzer Spielzeit an mich ging. Diesmal war die erste Erweiterung mit dabei, wobei die gelben Ziele nahezu komplett ignoriert wurden - von deren Sinn bei diesem doch eher kurzen Spiel bin ich nach wie vor nicht ganz überzeugt.


    #Shinkansen : Das neue Ludonova-Spiel hatte mich im Vorfeld natürlich ziemlich angefixt, da ich Yukon Airways vor zwei Jahren so brilliant fand. Allerdings ist Shinkansen ein ganz anderes Spiel, die einzige thematische Gemeinsamkeit ist der Personentransfer, sonst liegen da spielerisch Welten dazwischen. Hier baut man eine (völlig linear verlaufende) Zugstrecke durch 12 Städte, räumt den Schutt weg, verlegt Gleise und baut Bahnhöfe. Gleichzeitig muss man Waggonkarten kaufen, die wie die Bahnhöfe aneinander gereiht (und evtl. in der eigenen Auslage umsortiert) werden müssen, so dass man die bebauten Zugstreckenteile auch in der eigenen Kartenauslage nachbaut. Die Kartenauslage schafft gleichzeitig aber auch neue Einsatzmöglichkeiten für die eigenen Worker, so dass es hier um paralleles Engine- und Tableaubuilding geht.

    Shinkansen erinnert mich nach der ersten Partie sehr stark an Lions of Lydia (oder auch an Parks): Hier wie dort wird ein Engine Builder mit einem althergebrachten Mechanismus so verkoppelt, dass am Ende ein extrem schnell gespieltes, trotzdem gehaltvolles Kennerspiel übrig bleibt (das Spiel geht über in der Erstpartie gefühlt viel zu kurze fünf Runden, die Spielzeit lag zu dritt bei einer Stunde, und das lässt sich sicher noch deutlich senken). Was nicht hilft, ist hier alleine vor sich hin zu bauen (dadurch wurde ich klarer Letzter); stattdessen sollte man sich ins Gedränge stürzen und immer dort bauen, wo auch die anderen Mitspieler schon aktiv sind. Nur so lassen sich am Ende die Punktemultiplikatoren auch wirklich sinnvoll nutzen, da Bahnhöfe von allen gemeinsam genutzt werden können.

    Soweit so gut, aber 100%ig überzeugt war ich selbst hier am Ende dan doch nicht. Lydia wollte ich "sofort nochmal" spielen, das war hier nicht der Fall. Das liegt aber auch daran, dass ich von dieser Mischung aus Routenbau und Tableau-Building vor 15-20 Jahren einfach zuviele vergleichbare Spiele gespielt habe, und es sich dann hier trotz der Kombinatorik mit anderen moderneren Mechanismen nicht neu genug angefühlt hat. Insgesamt erinnert das Spiel im Bereich des Routen- und Waggonbaus sehr stark an Alea- und Goldsieber-Klassiker, sieht aber natürlich um einiges hübscher aus. Es macht beispielsweise nicht soviel neu und anders wie das mir bis vor kurzem noch unbekannte Via Romana, trotzdem würde ich Fans gerade diesen Spiels (hallo DiSta) empfehlen, hier eventuell mal einen Blick riskieren. Also: Wer Routenbau, Gebietsmehrheiten, Tableau- und Engine-Building allesamt mag und gerne in Kombination erleben mag, dem kann man hier bedenkenlos zuraten. Aber so richtig viel Neues gibt es hier nicht zu entdecken.