Beiträge von Brandigan im Thema „25.10.-31.10.2021“

    #Hallertau zu zweit und zu viert. Endlich auf den Tisch bekommen! Hast ja auch nur ein Jahr gebraucht...


    Gestern Probepartie zu zweit. Viele Karten, viele Holzteile, viele viele Tableaus. Eine Anleitung, die für einen Rosenberg erstaunlich schmal ausfällt. Wenig Erklärung zum Thema, zur Story, da waren wir verwundert.


    Regeln sind nicht so schwer: Dinge auf Äckern anpflanzen und ernten, Schafe züchten und von ihren Produkten profitieren und Karten ausspielen. Soweit, so Agricola, wa?


    Fast. Der Aktionsplan steht immer allen zur Verfügung, es gibt keine Spielerfarben. Die Aktionsplätze werden aber teurer.1, 2 oder 3 Arbeiter haben Platz, dann ist diese Aktion belegt und wird erst in der nächsten Runde wieder verfügbar. Allerdings wird auch nur der letzte belegte Platz wieder frei, bei beliebten Aktionen kann das also bedeuten, dass in der Folgerunde nur der teuerste 3er-Platz frei ist. Und man damit die Menge seiner Aktionen einschränkt, denn da könnte man ja 3 billige 1er-Aktionen mit stemmen. Da muss man schwer abwägen.


    Die Rohstoffe (Tierprodukte, Feldfrüchte und Lehm) werden gebraucht, um auf dem Haus/Hof/Dorfplan Bauwerke wie Brauhaus, Bäckerei und Manufaktur weiter auszubauen. Jedes kostet unterschiedliche Kombinationen an Rohstoffen, und jeder Ausbau wird jede Runde teurer. 1 Ware pro Ausbau in Runde 1, bis zu 6 in Runde 6. Das ist VIEL.


    Man muss das aber machen, denn wenn man alle 6 Gebäude 1 Stufe weiter ausgebaut (= nach rechts verschoben) hat, kommt das Heimathaus nachgeschlittert. Und das will man unbedingt erreichen, denn dadurch schaltet man weitere Arbeiter frei, die man für die Aktionen braucht. Und nach einer Weile auch Punkte. Massiv viele Punkte im Idealfall. Die Zweierpartie konnte ich gewinnen, weil ich in der letzten Runde die erste Punktestufe freischalten konnte. Das waren 18 süße Siegpunkte, die mich dann mit 6en Vorsprung zum Gewinner werden ließen. Heute haben gleich 2 Mitspieler die 3 Stufe erreicht: 50 Punkte. Und da ist noch nicht das Ende erreicht. Das eskaliert enorm.


    Wie man das erreicht: kein Plan bisher 😂


    Die Karten, die man zieht, haben daran entscheidenden Einfluss, bei mir hakte es ein wenig, der heutige Sieger hatte 4x so viele ausspielen können. Darüber kann man auch viele Punkte erspielen, aber auch Rundeneinkommen oder direkte Ressourcen erhalten.


    Nach dem 2-Spieler-Test war ich ehrlich gesagt ziemlich enttäuscht. Mit Hallertau, Hopfen und Bierbrauen hat das diesmal nur marginal irgendwas zu tun. Hopfen ist halt eine Feldfrucht, die es braucht, um das Brauhausplättchen vorzuschieben. Das war's dann auch mit Thema. Schade.


    Der Spielfluss war auch irgendwie etwas blutarm. War nett, aber kein Kracher à la Odin, Agricola, Caverna.


    Aber was bin ich froh, das heute doch noch zu viert gespielt zum haben! Das ganze Ding kriegt eine ganz andere Dynamik, besseren Flow, einfach mehr Spaß. Und zwar erstaunlicherweise in ähnlicher Spielzeit! Etwas mehr als 2 Stunden, das ist für so einen verwobenen Brocken Marke "Expertenspiel" total gut. Und alle hatten Spaß dabei, selbst der Mitspieler mit deutlich weniger Erfahrung.


    Damit erhält Hallertau einen erstaunlichen Nischenplatz: Komplexes Spiel, das ich am liebsten zu viert auf den Tisch bringe. Klasse, denn diese Nische ist nahezu unbesetzt gewesen! Die meisten Brocken habe ich nämlich lieber zu dritt, damit es zeitlich nicht ausufert. Und ich will wissen, wie man das verdammte Haus ganz bis zum Ende geschoben bekommt!