Wenn Leute ein Spiel erfinden, ein Treffpunkt gründen, Illustrieren oder anhand von gesellschaftlichen Themen mit dem Thema befassen, kommt das im Bericht als nüchternde Bestandsaufnahme rüber. Herzblut, Lachen, Freude habe ich ehrlich gesagt vermisst.
Alle drei Ausdrucksformen für Gefühle, also Herzblut, Lachen und Freude sind bei den beiden Spieleentwicklern schon zu spüren und auch zu sehen. Und das, wohlgemerkt, obwohl das „Spiel erfinden“ für die Kamera nachgestellt worden ist. Interessant fand ich zudem, dass die beiden doch unterschiedliche Charaktereigenschaften haben: der Grafik-Design-Student ist eher schüchtern, der Dozent dagegen ist an öffentliches Auftreten (und Kommunizieren) gewöhnt und genießt es offensichtlich. Mit dem Grafik-Designer, der sich an der einfachen Vorstellung erfreut, Dinge zu gestalten und etwas sichtbar zu machen, kann ich mich gut identifizieren, da ich das hauptberuflich selbst mache. Ich halte mich auch lieber im Hintergrund auf und lasse Taten sprechen.
Auf der Spieleautorentagung in Weilburg sollte ich mal einen Vortrag zum Thema Crowdfunding (und Scheitern) halten. Die Veranstalter der Tagung meinten im Vorfeld, dass ich nicht vom Manuskript ablesen solle, da das ansonsten schnell dröge für die Zuhörer wird. Und haben darum vorgeschlagen, mir zu meinem Manuskript Fragen zu stellen. So kam es, dass ich mit einem endlose Minuten langen Blackout vor versammelter Mannschaft stand und vor mich hin stammelte (was aber irgendwie zum Thema passte). Irgendwann hab ich dann doch noch die Kurve gekriegt. Vor vielen, dazu größtenteils fremden Menschen frei zu reden, ist so gar nicht meins. Man kann die Nervosität mit der Zeit besser in den Griff kriegen, Techniken lernen (oder sich länger und besser auf eine solche Situation vorbereiten). Und dabei kann sicherlich auch die Gesellschaft von Gleichgesinnten helfen.
Dass der andere das wegen des möglichen Ruhms (und dem damit verbundenen Rampenlicht) macht, ist für mich eine absolut nachvollziehbare Motivation.
Einen Treffpunkt für Gleichgesinnte zu gründen, diesen ehrenamtlich zu betreuen, ist nicht neu. Im Zusammenhang gesehen hat das Vorbildcharakter, und ist überall dort wichtig, wo entsprechende Angebote (noch) fehlen.
Als äußerst wohltuend habe ich übrigens die beiden „Promis“ der Brettspielszene empfunden, die sich aber so gar nicht als solche verhalten. Damit meine ich Michael Menzel und Klaus Teuber, die beide bodenständig und überhaupt nicht marktschreierisch rüberkommen. Das kannst du „nüchtern“ nennen, ich find sie einfach sympathisch (meine Tochter übrigens auch, die als Reaktion auf Michael Menzel gesagt hat, dass der „die ganze Zeit über strahlt“).