Eigentlich muss man es komplett unterlassen die Kinder irgendetwas finden zu lassen, was ihren Charakter verstärkt. Dabei geht es doch darum im Rollenspiel. Mit einem Charakter zu arbeiten und zu looten.
Erst einmal vielen Dank für deine Ausführlichen Eindrücke. Ich verstehe deine Kritikpunkte absolut, auch wenn ich sie so scharf nicht sehe und meine Spielgruppe einfach anders mit So nicht Schurke umgegangen ist. Es gibt ja aber nicht umsonst zig Systeme, auch bei den Erwachsenen und auch da könnte man sich in einer Dikussion die Finger blutig schreiben. Ich habe trotzdem noch eine Sache zitiert und das ist vielleicht so ein wenig der Knackpunkt. Nicht nur bei So nicht Schurke, sondern in er allgemeinen Art zu spielen und was man erwartet. Darum hatte ich ganz am Anfang gefragt, was ist Spannung und braucht man immer Proben.
Und da hole ich nun auch mavman mit seiner Frage ins Boot. Little Wizard ist ein Rollenspiel für Kinder, bei denen es gar keine Kämpfe gibt. Es stellt sehr extrem Ausrüstung, Kämpfe & Co in den Hintergrund und das Rollenspiel extrem in den Fokus. Es zählt der kreative Umgang mit Situationen, Handlungen, Orten und weniger Attribute, Waffen und andere Ausrüstung. Da sind wir dann bei meiner Ausführung zu Cthulhu in meiner Erwachsenrunde. Wir haben sicher 2 Jahre an der Kampagne zum König in Gelb gespielt, ich habe dort nicht eine Waffe gefunden. Ich kann die Kämpfe an einer Hand abzählen und wenn, dann habe ich in Kämpfen eher den befehlsbrüllenden und esoterisch verblendeten Gentleman gespielt als das ich irgendwelche Schadenpunkte verursacht hätte. Rücklickend ist das die beste Kampagne der letzten 10 Jahre gewesen. Es war getrieben von dem besten Rollenspiel, dem besten Zusammenspiel unserer Charaktere, es war großartig! Ich persönlich habe, anders als zwischen 12 und 25, keine Lust mehr auf Kampforgien, Loot und am besten noch irgendwelche Schachbrettmuster wie in Pathfinder.
So nicht Schurke funktioniert ebenso. Du kannst es so wunderbar spielen, wie ich in meiner Cthulhu Runde. Mein damals 5-Jähriger hat niemals sein Laserschwert benutzt. Er wollte rumtricksen, überreden oder hat nen fetten Furz abgelassen um Bösewichte zu vertreiben. Deine Attribute im Zitat waren für uns im Abenteuer nicht relevant. Trotzdem, und das mag jetzt ambivalent sein, mochten die Kinder natürlich Gegenstände. Es wurden Taler gespart und Sachen gekauft. Es ging da um den Besitz an sich und der Fantasie im Kopf. Little Wizard lässt dies nicht wirklich zu, es gibt dort laut Regelheft eben keine Kampfwerte, keine Proben für Angriffe und schon gar keine T-Rex-Axt, zumindest nicht für den Kampf. Es gibt ja nicht einmal Lebenspunkte. Das hat meinen Kindern deshalb weniger gefallen, wobei ich dies als Konzept trotzdem gut fand.
Zu Little Wizards habe ich hier etwas geschrieben: Little Wizards - Vorschau - Crowdfunding - Rollenspiel - Brett und Pad
Diggler Vielleicht hilft es dir, wenn du es eher als Eintauchen in eine neue Welt siehst und weniger eine Anleitung wie in einem Brettspiel. Du musst am Ende Herr der Regeln und der Welt sein, nur so kannst du andere als SpielerInnen begeistern. Das ist wie auf der Arbeit mit einer Präsentation oder ähnlichem, je mehr du dich vorbereitest und liest, desto besser wird es für alle. Es geht beim Lesen um das Verstehen des Konzept, um die Welt, um die Erklärung was Rollenspiel ausmacht. Kleine Details sind erst einmal unwichtig. Man muss aus meiner Sicht viel tiefer eintauchen wollen, damit es Spaß für alle macht.