Beiträge von Brandigan im Thema „04.10.-10.10.2021“

    Oha, damit hatte ich jetzt nicht gerechnet 😅


    Aber danke Stefan Feld , ich kann das gerne etwas ausführen:


    Mit "fiddly" meine ich vor allem die Masse an Kleinteilen, die ja auch verwaltet werden will. Opferschalen, Portale, Aufgaben, Aktionschips (viele!), Wege, recht kleine Novizen, Schiffe, Ressourcen, Schicksalspuzzledinge, Karten, Hüterinnen mit ausladenden Armen (eine kam bei mir mit einem gebrochenen an - hübsch, aber bruchgefährdet). Ne Menge Zeug. Gerade die kleinen Chits sind da etwas viel. Das ist so Ora at Labora. Spätere Rosenbergs haben das mit Leisten kompensiert, auf denen man die Anzahl mit 2-3 Steinen darstellt, statt hunderte Kleinteile aus Stanzbögen drücken zu müssen, die dann tausende Häufchen bilden. Das kam mir zuerst dabei in den Sinn.


    Ich hatte dann gestern noch mit den anderen Teilnehmern spekuliert, ob eine BGA-Umsetzung das Ganze vielleicht drastisch verbessert, wenn der PC einem das Handling abnimmt und man sich besser auf die Wechselwirkungen der Subsysteme konzentrieren kann.


    Und da ist es dann etwas unelegant. Es sind sehr viele Aktionsmöglichkeiten und Interaktionen zwischen diesen. Das ist einerseits echt cool. Ich mag ja komplexe Spiele und ich will mich nicht langweilen beim Züge ausknobeln. Eigentlich trifft das also genau meinen Geschmack, aber irgendwie hakt es etwas.


    Man hat enorm viel neu zu berechnen in jedem Zug, denn der Mitspieler hat ggf das Bonfire gedreht oder den Spezialisten gekauft oder den Auftrag genommen, den ich wollte. Oder direkt vor mir den Ratsherren gespielt, den ich bräuchte, um die Kette an Dingen auszuführen, die ich mit da überlegt hatte. Dadurch habe ich dann trotz "nur" einer Handlung dennoch viel Downtime und AP-Anfälligkeit. Der Flow ist gehemmt.


    Dafür habe ich keine gute Lösung, außer ggf, dass es ein oder zwei Mechaniken zu viel sein könnten, obwohl ich alle für sich eigentlich gut finde 🤷🏻 Bei BuBu habe ich das nicht - das IST elegant.


    An sich ist das ja der Goldstandard: mit wenigen Regeln viel Abwechslung und interessantes Gameplay ermöglichen. Aber das ist dann auch die hohe Kunst.

    Falls du es nicht weißt, es gibt ein paar Seiten Hintergrundgeschichte extra zum Download bei Pegasus.

    Danke, hab ich mir grad durchgelesen. Sehr dystopisch, da lag ich ja mit meinen Annahmen zur Story auch schon fast richtig 😅 Sagen wir es so: die Illustrationen sind durchaus hübsch...

    Samstag und Sonntag je eine Partie #Bonfire.


    Unsere ersten, nachdem ich das Spiel knapp 1 Jahr seit der letzten Messe Staub habe fangen laden. Erstpartie zu zweit, heute zu viert.


    Die Story: Waldgnome stellen fest, dass das Licht ausgegangen ist. Der Planet der Gnome ist weiter von seiner Sonne entfernt (oder sie ist einfach schwächer), jedenfalls herrscht Licht- und Wärmemangel. Deshalb wurden in den Städten riesige Freudenfeuer, also die Bonfire entfacht und die spenden irgendwie genug Licht und Wärme für alle. Wird nicht genau erklärt. Die Hüterinnen dieser Feuer sorgen eigentlich dafür, dass sie nicht ausgehen, jetzt ist aber genau das passiert. Dazu sind alle Stadtbewohner verschwunden, während die Hüterinnen auf Inseln anzutreffen sind und erstmal verlangen, dass man bestimmte Aufgaben erfüllt, bevor sie sich bereit erklären, in die Städte zurückzukehren. Also: wenn das kein Coup ist, um die Macht an sich zu reißen, weiß ich es auch nicht. Die "Hüterinnen" sind offensichtlich die Strippenzieher, die alle Bewohner haben verschwinden lassen und sich jetzt fürstlich belohnen lassen, damit sie die Ordnung wieder herstellen. Und die armen Gnome brauchen die Feuer und sind der Willkür der Hüterinnen hilflos ausgeliefert.


    Soweit jedenfalls meine Interpretation, nach den Eröffnungsworten wird an keiner Stelle mehr auf die Hintergrundgeschichte eingegangen. Am Ende zählen halt ganz Feldtypisch die errungenen Siegpunkte, die man hauptsächlich durch das Erfüllen der Aufgaben und das Wiederentfachen der Feuer samt Platzieren der zurückgeholten Hüterinnen daneben bekommt.


    Um das zu erledigen, hat man pro Runde jeweils eine Aktion aus drei Hauptkategorien. Die zweite unterteilt sich in einem Haufen der eigentlichen Aktionen, wie mit dem Schiff zu verschiedenen Inseln schippern, da Aufgaben oder Hüterinnen einsammeln, die Damen auf Prozessionen oder zu entfachten Feuern schicken, Wege und Portale bauen, damit die Feuer auch erreichbar sind. Das ist jetzt nur ein kleiner Teil. Es gibt noch Helfer anzuheuern, das letzte verbliebene große Feuer zu drehen (?) und dadurch Rohstoffe, Aktionen und Portale einzusammeln (??) und noch ein Minipuzzle, um Aktionen freizuspielen.


    Viel zu tun, viel zu bedenken, eine Menge Material. Ständig ist zu wenig von allem da, mindestens mal Züge, um voran zu kommen oder fertig zu werden. Am Anfang schleppt es sich etwas, zum Ende hin passieren enorm viele Dinge in kurzer Abfolge und ein Rennen um Sonderpunkte entbrennt.


    Man hört es schon raus, ich war nicht allzu sehr begeistert. Es ist irgendwie unelegant und fiddly. Zum Glück hat man nur eine Aktion pro Runde, aber auch damit ist die Downtime schon recht hoch. Das Thema ist uninspiriert drangeflanscht und eigentlich komplett egal.


    Ich wollte es endlich spielen, weil ich mir sehr viel davon versprochen hatte und wissen wollte, ob ich die Erweiterung in Essen einpacken "muss". Aber nen fünften Spieler will ich da ganz sicher nicht mit dransitzen haben und weitere Mechaniken machen das Ganze bestimmt nicht zugänglicher. Die "Mythoskarten" mit veränderten Bedingungen für alle klingen noch ganz gut, aber dafür will ich keine 35€+ ausgeben.


    Ich würde es durchaus nochmal spielen, das Gesamtpuzzel macht schon Spaß. Aber es gibt bessere seelenlose Euros, die ich viel lieber auf dem Tisch habe. Kein totaler Fehlkauf, aber nicht der große Wurf.