Mal ein allgemeines Statement dazu von mir: Es war schon vor 20 Jahren so, vor 10 jahren ebenfalls, heute immer noch, und es wird auch in 10 Jahren noch so sein: Spiele sind nun mal "broken", wenn am Ende nicht alle Spieler einigermaßen dicht beisammen liegen ... ![wink ;)](https://unknowns.de/images/smilies/emojione/1f609.png)
Im Ernst: Wie oft habe ich schon erlebt, dass ein Spiel als "broken" oder "imba" bezeichet wird, nur weil eine mögliche Siegstrategie einfacher zu spielen ist als andere und diese Strategie deshalb in den Erstpartien schneller verstanden wird und somit dominiert. (Ich persönlich bin da zum Beispiel bei "Noblemen" leidgeplagt, wo es damals hieß, man müsste bei den Prestigepunkten vorne dabei sein, um gewinnen zu können. Das war aber Unsinn, man konnte auch anders gewinnen, brauchte dazu aber etwas mehr Spielerfahrung.)
Hinzu kommt manchmal, dass sich einige Spieler in der nächsten Partie wieder auf dieselbe Strategie stürzen, die beim letzten Mal den Sieg brachte, weil ihnen das Gewinnenwollen wichtiger ist als das Ausprobieren, wie man andere Strategien gut spielen kann.
Bei asymmetrischen Spielen ist diese Gefahr natürlich noch viel größer. Aktuell fällt mir das Merchants Cove ein, wo jeder Spieler als Händler nach individuellen Regeln mit sehr unterschiedlichen Mechanismen seine Waren produziert. Manche diese Händler sind leichter zu spielen als andere. Diese Händler gewinnen deshalb nicht selten die ersten Partien, eben weil man schneller versteht, wie man sie spielen muss. Aber deshalb sind diese Händler weder "broken" oder "imba".
Ich würde mir allgemein wünschen, dass man mit solchen Aussagen nach den ersten 1-3 Partien eines Spiels zurückhaltender ist. Und dass man sich in Ruhe noch mal alle Regeln anschaut, ob man irgendein Detail falsch gespielt hat.